Kapitel 5

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Eine Woche. Es ist genau eine Woche her, seitdem Ginger und Lapina das letzte Mal in Aktion waren- für Lapina wortwörtlich dass letzte Mal. Seither blieb Paris ebenso von weiterem Unheil verschont.

Eine Woche ist es her, als Judy das letzte Mal die Box mit dem Miraculous angerührt hat. Seitdem liegt sie nutzlos in der Schublade ihres Tisches. Sie fragte sich, ob die Schachtel auf genau diese wundersame Weise verschwinden würde, wie sie in ihrem Zimmer aufgetaucht ist?

Judy und Nick hatten etwas Zeit, die vergangenen Ereignisse besser zu verarbeiten, aber dennoch blieben so viele Fragen unbeantwortet. Nick wusste immer noch nicht, ob er das alles wollte. Judy konnte es einfach nicht vergessen und das Thema ließ sie seither nicht los.
Die zwei waren ungewöhnlich still in der Schule und beide schienen so betrübt und nachdenklich. Sie sprachen kein Wort miteinander, auch, wenn das irgendwie normal war. Sie redeten eben nicht immer, obwohl es Judy vielleicht irgendwie abgelenkt hätte. Nick war noch kälter als sonst.

Gewiss, ihre besten Freunde machten sich allmählich Sorgen, doch niemand rückte mit der Sprache raus. Nick hatte eine Ausrede parat, die ihm immer half: „Sein Vater machte ihm mal wieder zu schaffen."

Draußen war es stürmisch und regnerisch, als das Mädchen heimlief. Das Wetter spiegelte genau ihre Stimmung wider. Umso mehr freute sie sich, als sie zuhause ankam und der Duft von leckeren Essen sie willkommen hieß, woraufhin ihr Magen gleich knurrte.

,,Judy ist da!"

Wenigstens gab es zuhause Menschen, die sich über ihr Dasein freuten- anders als bei Lapina. Trotz, dass ihre kleinen Geschwister manchmal echt nervig sein konnten, konnten sie Judy manchmal echt das Leben versüßen und sie vor allem ablenken. Lächelnd, nachdem sie ihren Rucksack abstellte und ihre Schuhe auszog, ging sie auf ihre aufgedrehten Geschwister zu, die vor ihr herumsprangen.
,,Weil du schon die ganze Woche so traurig aussiehst, haben Mum und Dad Lasagne für dich gemacht.", erzählte ihre sechs-jährige kleine Schwester, Charly und Judy grinste freudig.

„Achso, nur für mich, also? Das müsste dann aber bedeuten, dass ihr nichts davon abbekommt.", neckte sie ihre Geschwister und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte, als sie dem Geruch folgte.

„Nöö!", schrieen alle ihr hinterher und warfen sich förmlich auf die Stühle vor dem Esstisch, wo ihr Dad bereits das dampfende Essen aufstellte. Wie unschwer zu erkennen, jedes Familienmitglied liebte Lasagne und alle hatten sich bereits am Tisch versammelt. Immer, wenn die Familie aß, wirkte das ein bisschen so wie ein Festessen. Immerhin waren sie eine 13-köpfige Familie.

„Hi Mum, hi Dad.", wurden sie von ihrer ältesten Tochter begrüßt. „Jetzt ernsthaft? Ihr habt das für mich gemacht?", wollte sie gerührt wissen.

„Warum denn nicht? Wenn es deine Laune hebt, tun wir doch alles.", antwortete ihr Vater und ihre Mutter lächelte herzlich. Manchmal schien es für Judy unvorstellbar, dass sie sich bei all den Kindern richtig um gerade sie sorgten. Es bedeutete ihr sehr viel.

„Willst du uns denn nicht endlich sagen, was los ist?", hakte ihre elf-jährige Schwester Lina nach, als sie bereits begannen zu essen. Judy fuhr sich unbehaglich durch ihre silberblonden Haare und presste ihre Lippen aufeinander.
„Vollmond?", scherzte der zehnjährige Jonas und grunzte belustigt, als Kim ihn säuerlich in die Seite schlug. „Blödmann!"

„Ich weiß, dass die meisten Weibchen während einer ganz bestimmten Zeit im Monat immer voll mürrisch drauf sind.", wendete er ein und ergatterte nun einen Schlag auf den Hinterkopf. „Spinnst du?!", fuhr er sie wütend an und legte seine Gabel aus der Hand.
„Klischee! Es ist ein heiliger Rhythmus und Beweis für die Verehrung und Lobpreisung der Weiblichkeit. Du bist nur neidisch.", sagte die zweitälteste Schwester und fuhr unbekümmert mit ihrem Essen fort.

Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt