Kapitel 13

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Ginger folgte seinem Instinkt, sprang über die Dächer von Paris und als sein Zielobjekt nicht fern war, versteckte er sich kurz hinter einer Wand und beobachtete die Person.

Sie war ihm den Rücken zugekehrt und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Nick sperrte die Augen auf. Als sich sein Verdacht endgültig bestätigte, als sie sich zu ihm umdrehte und ihn mit diesem bitterbösen Blick anfunkelte, sog er scharf die Luft ein.

,,J-Judy...?!"

Nicht, Judy. Er wusste, es war nicht Judy, die ihn so erbost anfunkelte, sondern Es, das Besitz von ihr ergriffen hat.

Seine Gedanken rasten und er fragte sich, was der Auslöser dafür gewesen war. In letzter Zeit musste ihr etwas Schreckliches widerfahren sein. Bei diesem Gedanken zog es durch Nicks Magen. Eine Freundin in diesem Zustand zu sehen, fiel ihm definitiv nicht leicht. Ebenso waren Judys Augen ziemlich rot. Als hätte sie stundenlang geweint.

,,Wer? Ach, du kennst mich?", kam es sarkastisch von ,,ihr" mit einem unschuldigen Lächeln.

,,Du bist nicht Judy! Nun lass sie in Frieden!", rief Ginger wütend und ging auf sie zu. Er wollte sie am Kragen packen, doch unterließ dies doch. Stattdessen zeigte er bedrohlich den Finger auf sie, aber davon ließ es sich definitiv nicht zurückschrecken. ,,Ich weiß ganz genau, dass du Besitz von ihr ergriffen hast! Hast du nichts anderes zu tun?! Lass sie verdammt nochmal in Ruhe!"

Ihr Lächeln verflog wieder und sie starrte ihn in einer bedrohlichen Art und Weise an.

,,Sag mir, wer bist du?", wollte Ginger wissen.

Doch sie ignorierte die Frage und beantwortete eine andere: ,,Weißt du was? Fein, ich lass sie ihn Frieden."

Hoffnungsvoll runzelte er die Stirn.

,,Wenn..."

Seine Hoffnung verflog wieder.

,,...Du mir deinen Ring gibst."

Ginger zog die Augenbrauen zueinander und musterte sie. Er griff an seinen Ring und ,,Judy" verfolgte jeder seiner Bewegungen.

Was wollte es mit dem Ring?

Auf jeden Fall wusste er, dass er es nicht vertrauen konnte. Also versuchte er ihr einen Streich zu spielen und tat so, als würde er sich den Ring abziehen und ihn fort werfen.

Sie drehte sich zwar um, aber verdrehte im nächsten Moment die Augen.

,,Sehr lustig-" ,,Was willst du mit dem Ring?", unterbrach Ginger sie unhöflich im Satz.

,,Wirst du schon noch sehen."

Dieses böse Grinsen beunruhigte Ginger in vielerlei Hinsicht.

Nicks Freundin, die er seit fünf Jahren kannte, so zu sehen, war derart befremdend. Es sah Judy gar nicht ähnlich, sie sah zwar wie Judy aus, aber nicht im übertragenem Sinne.

,,Was meinst du damit?"

,,Ich meine-", begann sie und kehrte ihm wieder den Rücken zu. ,,Ich werde schon noch dafür sorgen, dass du mir dein Miraculous gibst!" Und sie lief los, Nick perplex hinterher.

Er wusste immerhin nicht, zu was es in der Lage war. 

Wo blieb eigentlich Lapina?, schoss ihm die Frage durch den Kopf. Sie kommt nie zu spät.

Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, schweiften seine Gedanken wieder zu etwas viel Essentiellerem zurück- und zwar, warum von Judy Besitz ergriffen wurde.

Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt