„Siehst du das?!", fragte Judy ihren Kwami hysterisch und fuchtelte wild mit dem vollgeschriebenen Blatt vor Lappies Gesicht.
„Das ist 'ne 1-. Eine Eins Minus! Lappy, das geht gar nicht! Normalerweise habe ich immer eine Eins Plus, aber ich verschlechtere mich so sehr seit ich so viel am Hals habe. Schule, lernen, Menschen retten, Schwester sein..." Gequellt haute sie ihren Kopf auf den Schreibtisch, woraufhin viele Arbeitsblätter vom Tisch flogen.Lappy sah sie misstrauisch an.
„Wo soll's denn nun weiter gehen? Eine Zwei? Gott bewahre.", nuschelte sie mit ihrem Gesicht auf der Tischplatte.
„Aber eine Eins Minus ist doch immer noch eine Eins und trotzdem total gut?", versuchte der kleine Hase sie aufzumuntern.Judy war, wenn es um Noten ging oft sehr hysterisch. Sie lernte zwei Stunden länger als nötig und nur bei einer 1- fing die große Verzweiflung an. Sie war mit Abstand Jahrgangsbeste und nicht mal das reichte ihr.
„Du verstehst nicht. Eine 1- sind 13 Punkte, wohingegen eine 1+, mein Standard, 15 Punkte sind. Eine 1+ ist umgerechnet 0,75, wohingegen eine 1- 1,5 ist. Das ist ein großer Unterschied und schauen wir uns meine anderen Noten an, bekomme ich ins Zeugnis nur einen Durchschnitt von 1,2 statt 0,9. Das ist drastisch! Denn weißt du, wenn ich im Jahreszeugnis der zwölften Klasse 1,0 oder besser habe, habe ich theoretisch gesehen schon meine Fachhochschulreife, was für das Studium im gehobenen Dienst, wenn ich Polizistin werden will, erforderlich ist.", brabbelte Judy ungezügelt und tippte hektisch irgendwelche Zahlen auf ihrem Taschenrechner.
„Judy, ruhig Blut. Das erste Halbjahr ist doch zunächst unwichtig für dein Abi. Außerdem machst du dir viel zu viel Stress."
„Ja, aber, wenn es um meine Noten geht, dann-"
,,Judith Hopps!", rief plötzlich jemand und stieß Judys Bodenluke unbarmherzig auf, woraufhin sie fast vom Stuhl fiel und ihr Kwami sich blitzschnell hinter ihrem Computer versteckte.
„Judy Hopps!": Ein Elternteil ist sauer auf sie.
„Judith Hopps!": *stinksauer auf sie.
„Judith Laverne Hopps!": Sie hatte irgendetwas ganz massiv schief gebaut.Sie hatte keinen Schimmer, was sie falsch gemacht haben könnte und genau diese Tatsache brachte ihr Herz dazu schneller zu klopfen.
Alarmstufe orange.
Der Kopf ihrer Mutter schoss wie aus der Pistole geschossen aus der Öffnung heraus und durchdrang die Augen ihre Tochter wütend, nachdem sie sie im Zimmer fand.
Dass Bonnie immer so genervt war, war normal. Wie sollte man es anders von einer Mutter, die jeden Tag mit elf Kindern fertigwerden musste, erwarten?
Ihre tiefen Augenringe ließen sie noch furchteinflößender wirken als ohnehin.
„Du kommst nie auf die Idee mir zu helfen! Im zwei Jahren bist du bereits erwachsen, die Drittälteste hier in diesem Haus und du tust in letzter Zeit nichts im Haushalt! Wieso kann man von dir nicht erwarten, dass du auch mal die Verantwortung übernimmst?"
„Mum, ich hab einfach keine Zeit!", schoss Judy genervt zurück.
„Keine Zeit? Ach bitte, in diesem Alter hat man so viel Zeit, also das kaufe ich dir nicht ab. Jeden Tag kannst du jawohl höchsten zwei Stunden aufopfern und hier was machen. Ich will mich auch mal entspannen und nichts tun! Weißt du, wie verdammt stressig mein Leben ist?"
Sie wollte ihr was von stressig erzählen, während sie doch in Wirklichkeit keine Ahnung hatte.
Nehmen wir einen Tag unter der Woche:
Bis halb acht schlief Judy und um acht begann der Unterricht. Wann sie nachhause kam, variierte von Tag zu Tag, denn manchmal hatte sie bis eins Schule und manchmal aber bis vier Uhr nachmittag. Je nachdem, ob in den kommenden Tagen eine Klausur anstand und wieviele Hausaufgaben sie von ihren Lehrern aufbekam, blätterte sie zwei Stunden hin, die sie am Schreibtisch verbrachte. Manchmal kam ein neuer Alarm und es konnte gut sein, dass sich ihr ganzer Zeitplan entweder verschob oder sie all ihre Pläne über den Haufen werfen musste. Und dann gab es noch so was, das nannte sich Freizeit und sie wollte schon gerne mal etwas Zeit für sich haben. Wenn es hart auf hart kam, war sie den ganzen Tag mit irgendwelchen Dingen beschäftigt, kämpfte bis in die Nacht und fiel dann völlig erschöpft um 12 Uhr nachts oder auch viel später ins Bett.
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Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous Crossover
FanfictionWas, wenn Judy und Nick als gewöhnliche Teenager in Paris wohnen und das Schicksal plötzlich für sie entscheidet, dass sie ein Hasen- und ein Fuchsmiraculous bekommen und die Stadt vor einer tückischen Macht schützen sollen? Judy und Nick lernen, da...