Nachdem sich Ginger fast versehentlich vor Lapinas Augen zurückverwandelte, verschwand er. Lapina brachte mit ihrem Mondamulett das Chaos, was diese wahnsinnige Frau angerichtet hat, wieder in Ordnung, aber vorher machte sie mit Ginger aus, dass sie sich am nächsten Tag nochmal treffen würden, da sie ihm immer noch etwas wichtiges zu erzählen habe, doch bei all der Unannehmlichkeit kam sie nicht vorher dazu. Es ging darum, dass Judy eine Theorie hatte, warum alle Leute durchdrehen.
Sie dachte an Ginger und vergaß an dem Vormittag, als sie Lapina war, völlig, was sie besorgte. Nick. Erst abends dachte sie wieder an ihn, aber vorher fragte sie sich, warum Ginger sie so... in dieser Weise musterte. Hatte sie es sich nur eingebildet? Alles, was sie wusste, war, dass nachher alles nur noch irgendwie unangenehm war. Trotz alledem, der Gedanke von Ginger lenkte sie von Nick ab. Aber schweiften diese einmal zu ihrem Schwarm, dann zog wieder eine graue Wolke über ihr auf und sie konnte nicht anders, als zu grübeln. Ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend, die Peinlichkeit, die Angst vor Zurückweisung, der Kummer, es kam mit einem Mal wieder.
Am nächsten Tag, als sie wieder schmollend neben ihrer besten Freundin saß und auf den leeren Platz vor ihr starrte, fragte sie sich, ob endlich mal etwas von ihm kam, oder er Judy weiterhin so im Dunkeln stehen ließ.
Und bei genau dieser Überlegung- und wenn man gerade vom Teufel sprach- betrat er den Klassensaal. Judy erstarrte, merkte gar nicht, wie sie die Luft anhielt und ihr Blick wanderte von seinen schwarzen Sneakers, zu seiner Jeans und einem dunkelblauen Hoodie bis hin zu den smaragdgrünen Augen, die direkt in ihre schauten. Sein Gang war zaghaft, er wendete den Blick nicht ab, bis er sich vor sie setzte.
Und in genau diesem Moment wurden ihre Hoffnungen in Luft aufgelöst. Ihr Herzschlag sank wieder und sie stieß die Luft wieder aus, die sie angehalten hat.
Ein Blick. Ein Blick, der mehr als tausend Worte sprach. Als hätte sie ihre Antwort bekommen, obwohl er nach all dem immer noch kein Sterbenswort mit ihr wechselte. Obwohl sie sich der Bedeutung nicht ganz bewusst war, gab ihr Gefühl ihr klare Signale. Es war ein ungutes Gefühl, eines das sie runterzog, das alles so schwer wirken ließ. Als hätte sie das letzte Jahr und zwei Monate vollkommen in den Wind geschossen. Gewissermaßen hatte sie ihre Antwort: Wenn Nick sie gern haben würde, würde er ihr so etwas nicht antun. Sie solange zappeln lassen, sie einfach zurücklassen, wenn es quasi hart auf hart kam.
Aber trotzdem waren dies bloß Spekulationen von Judy. Vielleicht war diese Angst, ihn zu verlieren so groß, dass sie die Realität vor Augen verlor? Sie brauchte ihre Antwort. Sie muss mit ihm reden, um endlich die Wahrheit zu erfahren. Dann wird sie wissen, ob sie endlich aufhören kann, sich Hoffnungen zu machen, um ihn endgültig zu vergessen. Die Wahrheit kann aber nur folgendermaßen aussehen: Entweder es zerreißt ihr das Herz, oder sie wird so glücklich wie nie zuvor- aber auf keinen Fall etwas zwischendrin. Liebe kann eben entweder nur grausam, oder wunderschön sein.
„Ja und, Judy? Das hat nichts zu bedeuten. Das war ein Blick, brauchst nicht gleich den Kopf zu verlieren.", erklärte Jenna der deprimierten Judy während der Pause, als diese ihre Wange gegen die Wand lehnte, wogegen sie ihren Kopf nun am allerliebsten für den Rest des Tages hauen würde. Mit verschränkten Armen stand ihre Freundin nebenan und wartete, bis sie endlich auf sie einging und aufhörte, solch eine Schnute zu ziehen. Doch stattdessen blickte Judy ihr nur lustlos in die Augen und murmelte irgendetwas vor sich hin.
„Weißt du was, wenn du das mit Nick nicht ein für alle mal klärst, dann zehre ich dich höchstpersönlich zu ihm hin." Jenna hatte bald keine Gnade mehr, denn Judys dauerhafte miese Laune, spiegelte sich schon bald in ihrer besten Freundin wieder.
„Er will nichts. Keine Interesse, nada. Was soll's schon bringen?", entgegnete Judy felsenfest davon überzeugt, als sie sich endlich aufrecht vor Jenna stellte und einen Strich mit ihren Händen gestikulierte. Sie wusste zwar selbst, dass sie mit ihm reden musste, doch wenn es einmal doch so weit kommt, macht man doch am aller liebsten einen Rückzieher.
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Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous Crossover
FanfictionWas, wenn Judy und Nick als gewöhnliche Teenager in Paris wohnen und das Schicksal plötzlich für sie entscheidet, dass sie ein Hasen- und ein Fuchsmiraculous bekommen und die Stadt vor einer tückischen Macht schützen sollen? Judy und Nick lernen, da...