Nicht schon wieder, dachte sich Ginger panisch, als er nur in diese rot blitzenden Augen blickte.
Es war schon wieder passiert. Nighthowler ergriff wieder Besitz von ihr. Am liebsten würde er ihn eigenhändig erwürgen, denn wie konnte er diesem wundervollen Menschen, das noch nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun würde, etwas antun?
„Ginger...", kam es plötzlich aus Judys Mund. Er blinzelte verwirrt und sah, wie sie wieder so traurig guckte. „Bitte hilf mir..." Ginger zog seine Brauen zueinander und sah zu, wie sie sich ihm annäherte. Langsam legte sie ihre Hand um seine und kam dabei seinem Ring gefährlich nahe. „Du weißt doch, wie ich dich liebe."
Ginger stieß spöttisch etwas Luft aus seinem Mund. Das ist nicht Judy.
Mit einem Mal drückte er sie gegen die Wand, bevor sie seinen Ring abziehen konnte. „Nighthowler!", rief er und beide sahen sich wütend an.Judy schubste Ginger von sich, wollte dann nach ihm treten und schlagen, aber er wich die ganze Zeit aus. Dann fing sie an mit Gegenständen zu werfen und Ginger stellte sie immer wieder zurück an deren Plätze.
Irgendwann schrie sie auf und rannte auf ihn zu, woraufhin Ginger standhaft blieb und sie festhielt. Judy versuchte sich zu wehren, doch mit einem Mal drückte er sie gegen die Wand. Sie konnte sich gar nicht wehren, da er sie mit all seiner Kraft hielt. Mit ihren Händen in seinen, presste er sie dagegen, wobei sie ihre Zähne aufeinander biss.
Sie starrten sich in die Augen.Gingers Herz pochte wie wild, als er nach einer Lösung überlegte.
Es tat weh, sie wieder so zu sehen. Im Besitz eines Dämons, so unschuldig, so hilflos. Doch wieso nahm er nun schon zum zweiten Mal Besitz von ihr? Hatte Nighthowler es auf sie abgesehen?
Ginger wollte nicht gegen sie kämpfen. Er wollte Judy zurück. Nur wie?Seine Muskeln zitterten vor Anstrengung. Sie war schon ziemlich stark. Seine Hände drückten ihre fest gegen die Wand. Sie pressten ihre Augen verkrampft zu.
Er musste handeln.
Positive Emotionen gegen negative Emotionen. Das letzte Mal hatte er sie umarmt, doch nun hatte er das Gefühl, es würde nicht ausreichen. Was ist stärker als Hass? Wie konnte er sie zurück in die Realität schleudern?
Ginger öffnete seine Augen weit auf und atmete hektisch.
Dann, ohne viel darüber nachzudenken, tat er etwas.
Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie.
Ginger drückte seine Lippen einfach gegen die von Judy und presste sie zunächst immer noch gegen die Wand, da sie sich immer noch wehrte.
Doch nach einigen Sekunden hörte es auf. Ginger spürte den Widerstand in seinen Händen sinken, als sie plötzlich völlig nachgab. Immer noch mit verschränkten Händen sanken ihre Arme nach unten. Ginger schloss seine Augen und machte den Druck auf deren Lippen geringer und er seine nur noch sanft auf ihren bewegte.
Es kribbelte.
Es kribbelte so stark.
Eine Hand löste er von ihrer, glitt mit seiner sanft wie Seide ihren Arm nach oben, über ihren Nacken und machte auf ihrer Wange Halt, wo er mit seinem Daumen sachte über ihre Haut strich.
Das war so nicht geplant. Aber Ginger bereute gar nichts.
Er hätte noch ewig so weiter machen können, doch Judy musste bestimmt immer noch verwirrt sein. Sie ließ es seelenruhig zu. Blitzschnell wurde sie wieder zurück in die Realität geschleudert. Auch, wenn sie gerade noch weg war, sie ihre Augen geschlossen hatte, verstand sie irgendwie was los war. Alles was sie spürte, war der Kuss und Ginger an ihrem Körper, seine Hand auf ihrer Wange und ihre Hand in seiner anderen. In diesem Moment war ihr Kopf wie leer gefegt. Das Piepen in ihren Ohren verstummte. Sie vergaß, wo sie war, wer sie war, wann sie war und was passiert war.
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Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous Crossover
FanfictionWas, wenn Judy und Nick als gewöhnliche Teenager in Paris wohnen und das Schicksal plötzlich für sie entscheidet, dass sie ein Hasen- und ein Fuchsmiraculous bekommen und die Stadt vor einer tückischen Macht schützen sollen? Judy und Nick lernen, da...