„Nick, dein Schachunterricht fällt für heute aus, aber dein Vater hat mich darum gebeten, dir auszurichten, dass du trotzdem ein wenig üben sollst.", berichtete Karina, die strenge Assistentin von Nicks Vater ihm, als sie ihren Kopf durch die Tür seines Zimmers steckte.
Nick sah bloß desinteressiert von seinem Handy hoch, als er auf seinem Bett saß und seine Freizeit genoss. „Dass mir der Mann nicht mal eine freie Minute gönnt.", kommentierte er spöttisch und verdrehte die Augen.
Ebenso, dass sich Alexander scheinbar zu gut fühlte, um seinem Sohn dies zumindest selbst zu übermitteln, stellte Nick auch bereits nicht mehr in Frage. „Du kannst ihm mitteilen, dass mein Freund, Finn, vorbeikommen wird.", sprach er und schickte diesem eine Bestätigung ab, dass er kommen soll, nachdem er ihn danach fragte.
Karina war so etwas wie eine Nachrichtentaube. Immer lief sie herum und diente fast einschließlich der Kommunikation zwischen Vater und Sohn. Immerhin kommunizierten sie. Dennoch, manchmal sprachen sie miteinander, aber ihre Beziehung kam ihm nicht vor, wie eine übliche familiäre Beziehung, sondern wie eine rein geschäftliche und oberflächliche Beziehung. Er war immer so kalt zu Nick und in seinem Zuhause konnte er kaum so etwas wie Liebe erwarten. Dennoch sorgte er dafür, dass er etwas aus seinem Sohn machte. Er sollte gebildet und verantwortungsbewusst sein. Wahrscheinlich trotzdem nur, um den guten Ruf der Familie beizubehalten.
„Du weißt, was dein Vater davon hält, wenn du dich ablenken lässt-" „Dann füge hinzu, dass wir nachher Schach spielen werden.", unterbrach er sie und würdigte sie keines Blickes.
Nachdem Nick weiterhin im Augenwinkel erkennte, dass Karina ihn weiterhin nur anstarrte, warf er ihr einen erwartungsvollen und etwas genervten Blick zu, der ihr vermittelte, dass sie das Zimmer verlassen soll, was sie dann auch sofort tat.
Es war Nick egal, wie sein Vater reagieren würde. Er sollte ihn einfach sein Leben leben lassen, denn er war eigentlich der einzige Grund, weshalb Nick sich oft so alleine gelassen und mies fühlte. Nick war Alexander nicht egal. Für ihn war bloß egal, wie sein Sohn sich bei all dem fühlte, davon geht der Rotschopf aus.
Eine Viertelstunde später saßen Finn und Nick sich gegenüber und grübelten wie gebannt, als sie auf ihr Schachbrett und ihre Figürchen starrten.
Nick hasste Schach nicht. Eigentlich fand er es recht amüsant, aber nach mindestens vier Partien verlor er die Lust. Er hatte Finn beigebracht, wie man das Spiel spielte und er war nicht gerade schlecht.
Doch gerade war Nick überhaupt nicht dabei und war mit seinen Gedanken nicht beim Spiel, sodass Finn nach Nicks unüberlegten Zug, es schaffte seinen König schachmatt zu setzen. ,,Schachmatt!", sagte Finn stolz, woraufhin Nick kurz aufschrak.
,,Was?"Er sah wieder herunter und erkannte seinen Fehler. Das hätte einem Anfänger passieren können, aber nicht Nick, der seit über zehn Jahren spielte und die Regeln natürlich in und auswendig kannte.
,,Ich glaub's nicht, Nick, dass dir solch ein Fehler unterlaufen ist. Hallo, wo bist du? Jedenfalls nicht hier.", wollte Finn unbeeindruckt wissen und die zwei stellten die Holzfigürchen wieder auf die Anfangspositionen.
,,An wen oder was hast du gedacht?", kam es plötzlich von Finn, der deutliche Absichten im Hinterkopf hatte.,,Ähh...", stammelte Nick und presste seine Lippen aufeinander. Dass kann ich ihm nicht sagen. Um ehrlich zu sein, kriegte er das Mädchen in grau nicht mehr aus seinem Kopf. Ihre Worte faszinierten ihn immer noch. Nicht nur ihre Worte, alles. Sie hatte etwas, das Nicks Verstand raubte. Lapina war so voller Dynamik und Willenskraft. Sie wusste, was sie wollte. Sie war so inspirierend und motivierend und jedes Mal, wenn er in ihre Augen sah, oder er sie sich einfach nur vorstellte, wurde ihm flau.
Nick wusste nicht, ob ihm dieses Gefühl gefiel oder nicht. Was war es? Irgendwie bereitete es ihm Sorgen.
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Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous Crossover
FanfictionWas, wenn Judy und Nick als gewöhnliche Teenager in Paris wohnen und das Schicksal plötzlich für sie entscheidet, dass sie ein Hasen- und ein Fuchsmiraculous bekommen und die Stadt vor einer tückischen Macht schützen sollen? Judy und Nick lernen, da...