Kapitel 21

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Okay, wow.






Okay.




Wow.

Diese Antwort traf ihn wie ein Blitz, trotz, dass er genau dieser Annahme bereits war. Er starrte nur mit weit aufgeschlossenen Augen vor sich und realisierte: Ich bin furchtbar.

Ich bin absolut furchtbar.

Ich bin so furchtbar auf so vielen Ebenen.

Es war, als wäre nun alles im Umkreis still geworden, nur damit sich Nick seine innere Stimme anhören durfte, die ihm ein unglaublich schlechtes Gewissen zuredete.

Ja, er wollte es unbedingt wissen und nun, dass er es wusste, bereute er es sofort. Nick hatte es nicht verdient, dass er (Ginger) so vertraut mit Judy geworden ist. Vertrauter als Nick es je mit Judy war.

Was ist bloß falsch mit mir?

Er fühlte einen Mix aus plagendem Gewissen, Reue und aber Mitgefühl.

Okay, du bist Ginger, nicht Nick. Ginger, nicht Nick.

Judy bemerkte sein Schweigen und spürte die Verlegenheit in ihr steigen. Sie war knallrot angelaufen und sah mit verkrampften Blicken auf den Mond, als würde er ihr irgendwie helfen können.

„A-Aber ist doch egal jetzt. I-Ich meine, das ist alles vorbei. M-Mir geht's jetzt gut und...", stotterte Judy und ihre Stimme hörte sich aus welchen Gründen auch immer belegt an. Auch, dass ihre Tränen ihr die Sicht versperrten, war ihr ein Rätsel. Sie war immerhin nicht mehr traurig und dennoch machte das ihr gerade zu schaffen.

In ihr verkrampfte sich alles und es war als würde alles zurückkehren, die ganze Gefühlspalette. Nur etwas gedämpft, denn sie war nicht mehr bekümmert, dass Nick nicht wie sie fühlte. Aber dennoch spürte sie einen unglaublichen Druck in sich steigen. Ja, es war nicht unbedingt schön, nein es war furchtbar, wie sich alles zugetragen hatte, dass ich so dumm war und all dies, aber es ist doch jetzt wieder alles in Ordnung?!

Es fühlte sich an, als würde man eine dornige dicke Schnur um ihren Hals schnüren. Sie klammerte sich fest am Metall und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Doch dann passierte etwas, mit dem sie kaum gerechnet hatte.

Ginger legte seine Arme dicht um ihre Schultern und seinen Kopf neben ihren. Judys Herz setzte einen Schlag aus, nur um dann dreifach so schnell weiter zu schlagen. Ihr Gesicht war schon vorhin rot angelaufen, doch nun fühlte es sich an, als würde es dampfen.

Er hingegen schloss die Augen räudig und versuchte in diese Umarmung so etwas wie eine Entschuldigung reinzustecken, auch, wenn er dies niemals rückgängig machen konnte, was passiert war. Die Vergangenheit kann man nicht ändern; aber die Zukunft. Und diesmal wollte er es irgendwie besser machen, auch, wenn er nicht wusste, wie.

Judy biss sich auf die Zunge, versuchend einen Schluchzer im Schach zu halten.

Jedoch wusste er gar nicht, dass diese Umarmung gerade der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte, denn genau bei dem Versuch sie zu trösten, kollabierte Judys Tränenmauer: Sie brach in herzzerreißende Schluchzer aus und drehte sich um, um etwas wie Trost in Gingers Umarmung zu finden, wobei sie ihre ihre Stirn an Gingers ablegte Brust.

Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt