Kapitel 22

79 13 3
                                    

Schon äußerst merkwürdig wie sie sich benommen hat.

Nein, ehrlich, das vorletzte Mal war es komplett anders, denn da war die Stimmung zwischen ihnen viel harmonischer. Zu Ende war sie dann wieder etwas normaler drauf und hatte mit ihm gescherzt, aber sie hat ihn zurückgewiesen, als er sie fragte, wann sie auf dieses Date gehen sollen und zuletzt, dass sie ihm auf die Wange küsste.

Möglicherweise hatte sie tatsächlich nur einen schlechten Tag, aber vielmehr wirkte es auf ihn so, als ob sie sauer auf ihn wäre. Nur, wieso? Oder täuschte er sich bloß komplett? Es war seltsam.

Er dachte wirklich, dass sich langsam etwas aus ihnen entwickeln könnte.

Wer sollte denn auch diese Weibchen verstehen?!

Nach diesem Gedankengang dachte er zurück an Judy. Gestern Abend ist ihm ein Alarm dazwischen gekommen, weshalb er es heute, am nächsten Tag machen musste.

Dann fand er sich an genau derselben Stelle wie gestern vor, die Hand zur Faust geballt und zögerte und zögerte, bevor er an der Dachluke klopfte.

Als er es wirklich tat, biss er seine Zähne nervös aufeinander und Judy, die in ihrem Schreibtischstuhl saß, zuckte erschrocken zusammen. Doch sie wusste sofort, dass es kein anderer als Ginger sein konnte, denn wer sonst würde auf ihr Balkon klettern, um sie zu besuchen?

Sie beschloss, es nicht zu ignorieren und legte ihren Stift beiseite, woraufhin sie die Treppe zu ihrem Bett hochlief und dann zögerlich die Luke nach oben drückte.

Judy steckte ihren Kopf heraus und sah hinauf zu einem eher nicht so lässigen Ginger. Aus ihrem Blick ließ sich kein Vergnügen herauslesen.

„Was?", fragte sie eher schroff.

Ginger kratzte sich am Hinterkopf und überlegte, bis er verzweifelt seufzte. „Judy, es tut mir Leid."

„Es tut dir Leid?"

„Ja, ich, ähm, hätte nicht so aufdringlich sein sollen.", gestand Ginger und blickte schuldbewusst in die Augen von Judy, die keinen Gesichtsmuskel zuckte.
„Jup.", entgegnete sie platt.

Ginger presste seine Lippen unbehaglich aufeinander und sah sich ihren erbarmungslosen Blick an. „Bereust du's mir gesagt zu haben?", wollte er nach einer schweigsamen Weile vorsichtig wissen.

„Ja."

Die Ehrlichkeit, die sie so umstandslos in diese Antwort bringen konnte, war für Ginger geradezu schockierend.

„Ich meine, ich hätte es nicht bereut, hättest du dich nicht so seltsam benommen. Ginger, was war los mit dir?", fügte sie daraufhin hinzu und sah Ginger verständnislos an, wobei er sich insgeheim auf die Zähne biss. Oje. Er konnte nicht anders, als zu lügen.

„I-Ich, ähm... Ich, also, ich... Ich hab dafür ehrlich selbst keine richtige Erklärung. Ich bin ein Idiot?", stammelte er und hoffte Judy würde sich einigermaßen damit zufrieden geben. Tat sie aber nicht wirklich.

„Aber warum wolltest du es so unbedingt wissen?"

„Tja, ich bin neugierig. Und ich sorge mich um dich?"

„Ach ja? Ist schon gut, du hast genug gesagt.", sprach Judy und verschwand von seinem Blickfeld, als sie sich im Schneidersitz auf ihr Bett setzte. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, da sie nachdenklich auf ihre Hände guckte.

Ginger fühlte sich nach wie vor schlecht, aber da sie die Luke nicht schloss, nahm er an, sie hatte nichts dagegen, dass er sich noch hier aufhielt. Aber Ginger wäre nicht Ginger, wenn er es nun bei dem belassen würde.

Lapina & Ginger- A Zoomania-Miraculous CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt