6 Kapitel
Verdammter Bengel, denkt sich Alexander.
Momentan ist er auf der Toilette und beruhigt sich.
Es mag sein, dass er sogar mit den Provokationen angefangen hat, aber er hat nicht damit gerechnet, dass Jake darauf anspringt.
Alexander wäscht sich seine Hände und geht zurück in sein Büro, einserseits um den Rest der heutigen Arbeit zu erledigen, andererseits, um einem gewissen Angestellten den Hintern zu versohlen.
Für solche Dinge würde er ihn normalerweise feuern, aber er hat, was seine Untergebenen angeht, sehr hohe Ansprüche, was man daran erkennt, dass er im Grunde jedes Mal, wenn die fertigen Vorschläge und andere Dokumente aller Art zu ihm hoch gebracht werden, er die Laufburschen schimpft, dafür dass sie sich keine Mühe geben. Aber genau weil er so hohe Ansprüche hat, ist seine Company eine der besten. Und deshalb will er Jake auch nicht feuern, auch wenn er offen vor seinem Boss gesagt hat, dass er gerne mit ihm und dessen Freundin schlafen wollen würde.
Der Bengel ist nämlich schlau, schnell und ordentlich. Und abgesehen von der heutigen Eskalation, normalerweise auch leise und unauffällig.
Vielleicht war es ja nicht vollkommen seine Schuld, schließlich hat er Alexander gewarnt, dass er ihm mit dem simsen ablenkt und er hat nicht wirklich auf ihn gehört. Zwar sollte er niemals so mit seinem Boss reden, aber mit seinen Worten hatte er schon recht.
Sie waren bei der Arbeit und da sollte man sich auch darauf konzentrieren und wenn er normalerweise jemanden erwischt der sich während den Arbeitsstunden fremd beschäftigt, kriegt diese Person nicht selten eine saftige Strafe und jetzt hat er selber seine Regel gebrochen.
Aber heute ging es nicht anders, er kann Jade nicht ignorieren. Einerseits weil er seine Freundin nicht ignorieren will, auch wenn es ihm nicht unangenehm wäre, wenn Jade es schaffen würde sich zumindest, während er arbeiten muss, zurücknimmt und andererseits, weil er es sich mit ihr bezüglich ihrem Vater nicht verscherzen darf, wegen seines Onkels.
Von links umzingelt, von Recht alle Fluchtmöglichkeiten versperrt und jetzt wirft sein Sekretär auch noch mit Bomben. Schlimmer kann es nicht mehr wirklich kommen.Um halb sieben beendet auch Alexander seine Arbeit. Er verstaut alles an seinen Platz und macht sich auf dem Weg zu seinem Auto in der Tiefgarage.
Er schließt sein Auto von weitem auf. Ein Porsche Panamera 4 blinkt auf und Alexander lässt sich auf den Fahrersitz fallen.
Anschließend fährt er zum „Calamar". Drinnen angekommen kommt ihm eine Bedienung entgegen
„Guten Abend, wie kann ich Ihnen behilflich sein, Sir?", fragt sie freundlich.
Ohne Reservierung ist es unmöglich einen Tisch im beliebtesten Meeresfrüchte-Restaurant der gesamten Stadt zu bekommen.
„Ich bin mit Jade Black verabredet" Die Bedienung schlägt ein Buch auf, schaut darin kurz etwas nach und sagt dann:
„Dann folgen Sie mir bitte"
Und die Bedienung führt Alexander an den eckigen Tischen auf dem blau-weiß gefliesten Boden vorbei, hinter zur Treppe, die direkt vor dem Aquarium steht.
Das Aquarium deckt die gesamte Wand dahinter und von bunten Korallen zu Fischen und schöner Dekoration findet man dort drinnen alles. Die Beleuchtung des Restaurant ist so ausgerichtet, dass die Kronleuchter, die von der Decke hängen auf das Aquarium seitlich scheinen und das Wasser wellenartige Schatten werfen lassen, damit man sich wie unter Wasser fühlt. Wobei einige der Fische aus *cough Restaurant gründen oft nachgekauft werden müssen. Alexander wird die steinerne Treppe hoch geführt.
Im ersten Stock sind private Essräume. Sie sind wie Balkone, so gemacht, dass die Leute auf ihnen einen Blick auf das Aquarium und die große Halle darunter haben, wenn man aber von unten hochschaut sieht man nur den Boden der Balkone.
Die Bedingung führt Alexander oben durch einen breiten, aber einfachen Gang, nur mit einem Teppich ausgelegt. An der dritten Tür macht sie halt und verabschiedet sich.
Als Alexander die Tür aufmacht, sieht er eine junge Frau an einem Tisch sitzen, die das Aquarium beobachtet. Sie hat ihr honigbraunes Haar in einen einfachen Knoten gebunden. Durch ihr enges, einfach cremefarbenes Kleid, erkennt man eine sehr weibliche Figur. Als sie ihre Aufmerksamkeit Alexander zuwendet sieht man, dass sie ein wunderschönes Gesicht hat, mit großen, hellen braunen Augen und roten Lippen, wobei sie dezent geschminkt ist.
„Musstest du lange warten?", fragt Alexander Jade. Er geht zu ihr hin und küsst sie liebevoll auf die Lippen. Ein einfacher Begrüßungskuss und setzt sich dann ihr gegenüber. Jade schüttelt mit einem Lächeln den Kopf
„Nein"
Während die beiden Essen unterhalten sie sich über die Dinge, die während sie getrennt waren, passiert sind.
„Ich habe endlich einen neuen Sekretär!", erzählt Alexander
„Wirklich? Hoffentlich macht er nicht die selben Fehler wie der letzte!"
Jades Augen verengen sich ein wenig
„Es ist doch ein Er, oder Alexander?!"
Alexander nickt.
„Natürlich. Jake ist zwar etwas frech, aber ein guter Arbeiter."
„Oh, ich will ihn kennenlernen, nachdem er dich doch eindeutig ärgert, aber immer noch seinen Job hat!"
Alexander lacht.
Mit guter Laune beenden sie das Essen und verabschieden sich.
Sobald Alexander zu Hause ist, klingelt sein Handy.
Anrufer-ID: Gustav Renald, Alexanders Onkel.
„Ja?", beginnt Alexander mit einem neutralen Tonfall.
„Mit welcher Laune ist Jade nach Hause gegangen?"
Genau deshalb findet Alexander die Beziehung zwischen sich und Jade so schwer.
Einerseits sind sie ein Paar und Paare streiten sich nun mal auch manchmal und andererseits wird er jedes Mal wenn er auf einem Date mit Jade war von seinem Onkel befragt wie es lief und gewarnt sie nicht zu verstimmen, damit er weiterhin als kleiner Gangster-Boss für Kevin Black arbeiten kann. Wie ein Straßenköter der um einen Knochen bettelt.
„Mit einer guten. Es war ein schönes Date."
Alexander hört Gustav erleichtert ausatmen.
Er hält sich zwar normalerweise aus den Familiengeschäften raus, aber er war schon oft genug involviert, um zu wissen, dass sie auch ohne die Unterstützung der Blacks groß sein könnten.
„Du solltest mal wieder nach Hause kommen", sagt Gustav.
Alexander hat nichts gegen seinen Onkel, er weiß aber, dass seine Frau Linda, ihn nicht ausstehen kann. Er ist intelligenter und vorausschauender, als ihre beiden Söhne, Axel und Caleb, und Gustav hat nicht selten angedeutet, dass er viel lieber Alexander seine Position vermachen würde, als seinen Söhnen, die nur Mist bauen.
„Vielleicht, wird Zeit, dass ich Ivy mal wieder besuche"
Ivy ist seine einzige Cousine, die sich, im Gegensatz zu ihren Brüdern, vollkommen auf ein normales Leben konzentriert und aufs College geht. Nicht selten gab es auch deshalb Streit. Außerdem ist sie, abgesehen von Alexanders Onkel, der ihn damals aufgenommen hat, die einzige die ihn nicht niedermacht.
„Ja, sie hat schon gemeint solltest du nicht bald zu Besuch kommen, kommt sie zu dir", erzählt Gustav.
Alexander schmunzelt.
„Dann richte ihr aus, dass ich wirklich bald komme, Onkel"
Danach legen sie ziemlich schnell auf und Alexander macht sich in seinem Apartment auf den Weg ins Bett.———————————————————
Hallo Leute, wer freut sich noch alles über die Weihnachtsferien? Nun ja ich schon (ausschlafen), aber worüber ich mich auch freue sind die 50 Reads. 🎊🎉🎈
Dankeschön
Also lest bitte schön weiter (oder lasst es bleiben, jedem seine Suppe) 😅
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Assassin's Heart
Romance„Lich" ist einer der bekanntesten Assassinen. Jeder in der Unterwelt kennt seinen Namen und fürchtet ihn. Doch hinter dem Pseudonym steckt Raven, der beinahe emotionslos ist. Er erhält den Auftrag undercover bei der berühmten Ren-Company einzusteige...