11 Kapitel

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Endlich, die versprochenen Morde! (Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass mich proofreading ankotzt?
Viel Spaß beim lesen!
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11 Kapitel
Wir sitzen.
Nun nichts ungewöhnliches, wenn man mal davon absieht, dass der Tisch, an dem wir sitzen 10 Meter lang und zwei Meter breit ist.
Ein typischer schicki-micki Tisch, der gefühlt in jedem reichen Haus steht, nur weil er Macht ausdrückt und an dessen Kopfende der Herr des Hauses (leider Edward) sitzt.
Zu seiner Rechten sitze ich und mir gegenüber Malcolm und Hazel.
Es ist eine Angewohnheit bei uns geworden, dsss wir jedes Mal wenn jemand wohlbehalten von einem Auftrag zurückkommt, oder wir einen größeren Vertrag/Deal in der Tasche haben, wir groß und gemeinsam essen.
Alle zusammen.
Leider.
Die Person die dieses Mal heil nach Hause gekommen ist, ist Hazel, die gerade die Erbsen auf ihrem Teller hin und her schiebt und sich lachend mit Malcolm unterhält, während Edward sie belustigt anschaut und es mir nur recht ist, dass ich in Seelenruhe mein Steak essen kann. Nun ja, bis Hazel sich über den Tisch beugt, mit ihrer Gabel vor meiner Nase rumfuchtelt und sagt:
„Raven, hast du mir überhaupt zugehört?"
Ich lege mein Besteck beiseite und trinke einen Schluck Mangosaft aus meinem Glas.
Kein Alkohol für mich, da ich ja noch minderjährig bin, aber dass an meinen Händen schon einiges an Blut klebt oder dass ich auch schon öfter auf Aufträgen Alkohol getrunken habe, wird dabei gewissentlich übergangen.
„Sollte ich?"
Hazel setzt sich mit einem Stöhnen wieder in ihren Stuhl zurück und wirft ihr dunkles, rotbraunes Haar über die Schulter.
„Was hab ich auch von dir erwartet, Raven!"
Damit hackt sie auf ihre Erbsen ein und schiebt sie sich beleidigt in den Mund.
Malcolm, der Golden Retriever, streichelt ihr beruhigend den Kopf.
Und zum ersten Mal an diesem langen, nervenaufreibendem Abend ist es still und ich kann nicht ausdrücken, wie angenehm das ist.
Leider hält auch diese nicht lange an.
„Ich habe gehört, dass in dem Monat in dem ich weg war, du deinen neuen Auftrag begonnen hast. Die Details sind mir egal, springen wir zum wichtigen Teil:
Ist Alexander Renald wirklich so heiß, wie gesagt wird"
„Nein, in seinem Umfeld trägt man sich eher Frostbeulen zu, als Verbrennungen", antworte ich trocken. Malcolm lacht laut, während Edward sich auch ein Lächeln verkneifen muss und Hazel hat ihren Kopf auf dem Tisch gelegt und stöhnt.
Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hat, versucht sie es nochmal:
„Ich meine wie er aussieht, sein Gesicht, sein Körper"
Ich schiebe mir einen weiteren Bissen in den Mund und lasse die aufgeregte Hazel und die beiden Belustigten warten.
„Nun ja, er hat zwei Augen, zwei Ohren, einen Mund, eine Nase, wie jeder Mensch. Und was seinen Körper angeht, ich dachte dass du dich mit der Anatomie des menschlichen Körpers auskennst!"
Hazel fällt zum Gelächter von Malcolm und Edward dramatisch mit dem Kopf voran auf den Tisch und ruft:
„Ich gebe auf! Mit dir kann man einfach kein normales Gespräch führen, ohne dass man sich wie der letzte Idiot fühlt"
Ich grinse leicht
„Dass liegt einfach nur daran, dass du ein idiot bist, sonst könnten wir schon ein intelligentes Gespräch führen"
Hazel söhnt nochmal, widmet sich aber bald wieder ihrem Essen.
Obwohl Edward auch gelacht hat, bedenkt er mich nun mit einem Blick, der soviel sagt, wie Richte-das-wieder. Nach noch einem Schluck Mangosaft, ich wünschte es wäre irgendwas starkes, frage ich gezwungenermaßen:
„Wie lief dein Auftrag?"
Hazels Miene hellt sich auf. Ihre Stimmungsschwankungen sind schlimmer, als die einer schwangeren Frau.
Danach musste ich mir elend lange anhören, wie einfach es war Connor Owen, das Schoßtier von Rose, der Frau unseres Kahlkopfs/Discokugel, umzubringen. Wie schnell er ihr doch vertraut hat und wie einfach sie ihm schlussendlich das Gift untergemischt hat, da er ihr genug vertraut hat, um sein Essen nicht vorkosten zu lassen oder so etwas.
Immer weiter geht sie ins Detail, bis wir im Grunde bei der Farbe ihrer Unterwäsche gelandet sind, die sie zu den einzelnen Treffen anhatte.
Meine einzige Rettung ist das Klopfen an der Tür und ich will schon den Moment der Ablenkung nutzen, um zu fliehen, doch Hazel ruft: „Mary mach doch bitte die Tür auf", während mich Edward am Handgelenk packt.
Tz.
Mary, die Maid, mit der sich Hazel angefreundet hat, eilt an uns vorbei aus der Küche zur Eingangshalle.
Wir hören, wie die Tür aufgemacht wird und dann einen Schuss und einen Schrei.
Viele, schwere Fußschritte kommen näher und wir bleiben ruhig sitzen. Die Waffen noch ungezogen.
Mag sein, dass wir diesen Ort wohl noch am ehesten als eine Art sicheres zu Hause ansehen, aber wir leben immer noch mit einem verfluchten Mafia-Boss, Angriffe sind nicht unvermeidbar, also haben wir uns schon früh angewöhnt bewaffnet zu sein, selbst wenn wir nur im Wohnzimmer Fernsehen.
Eine Horde Ameisen, in meinen Augen, betritt das Wohnzimmer. Jeder von ihnen bis an die Zähne bewaffnet.
Cool wie Edward in unserer Gegenwart nicht ist, legt er sein Besteck beiseite und fragt die Eindringlinge, wie als wären sie nur für einen Abend Plausch hier:
„Was wollt ihr, Ramon"
„Ist Ramon nicht der Gorilla der sich groß fühlt weil er die Drogenjunkies herum kommandieren darf?", fragt Hazel laut. Edward nickt.
„Falsch. Ein eingebildeter Pavian ist er, dessen einzige Besonderheit sein großer Hintern ist", verbessere ich.
Malcolm lacht bis ein Warmschuss erklingt , von unserem Pavian in die Decke geschossen.
„Genug. Edward, was hast du deinen Haustieren nur beigebracht."
„Haustier?", Malcolm schlägt mit den Händen auf den Tisch und steht auf.
Auch Hazel steht auf: „Wer ist hier ein verfluchtest Haustier. Du, Pavian, oder wir?"
Mit einem kleinen Lächeln stehe ich auf und ziehe meine zwei Messer.
„Ich sehe kein Haustier, außer dir vielleicht, sondern nur", ich zeige auf Malcolm. „Shoot", dann auf Hazel, „Venom", zum Schluss auf mich, bevor ich meine Dolche geübt um mein Handgelenk wirble, „und meine Wenigkeit, Lich"
Und ohne ein weiteres Wort abzuwarten, springe ich auf den langen Tisch und presche auf Ramon, der an der Spitze der Clownsgruppe steht und geschockt wirkt, zu. Die zwei Personen, die neben Ramon stehen, fallen Opfer zu Pistolenschüssen, offensichtlich von den anderen Assassinen geschossen. Bevor, nun aus seinem Schock erwacht, Ramon das Maschinengewehr heben kann, springe ich nun am Ende des Tisches angekommen seitlich davon, renne auf ihn zu und kicke das Gewehr mit Wucht.
Er hält es zu fest , als dass ich es ihm aus den Händen pfeffern könnte, aber er ist ungeschützt, während er versucht das Gewehr wieder zu greifen.
Die Meute, die Ramon zusammengetrieben hat, wird systematisch von hinten eliminiert. Und ich stoße Ramon meine Dolche durch die Hände, sodass er seine Waffe jetzt wirklich fallen lässt. Danach ramme ich ihm mein Knie in den Bauch und schlage ihm mit den Dolchgriff in den Nacken, damit er ohnmächtig umfällt.
Wir brauchen ihn noch, um den Rest der Ratten zu identifizieren, denn Ramon hätte ohne Hilfe, alleine nicht einmal gewusst, wo Edward sich befindet.
Nachdem Ramon, der Anführer, der Kuhherde ausgeschaltet wurde, war es ein Kinderspiel.
Ich habe Kehlen durch geschnitten, Herzen und Köpfe mit meinen Dolchen durchbohrt und einen Heidenspaß gehabt. Rotes, glänzendes Blut und die Leichen, die sich im Esszimmer auftürmen, schmücken den Boden.
Einige haben versucht zu Fliehen, weshalb auch ich meine Pistole gezogen und gezielt durch die Köpfe der Fliehenden geschossen habe.
Als auch der letzte tot am Boden liegt, wische ich meine Messer am Oberteil der am nächst liegenden Leiche ab und verstaue sie wieder, wie meine Pistole, die inzwischen keine Kugeln mehr hat.
Mit der Rückseite meines Handschuhes wische ich mir die Blutspritzer von den Wangen.
Auf schwarz sieht man Blut sowieso nicht wirklich.
Danach kehre ich zu meinem Sitzplatz zurück und schaue zu Malcolm und Hazel.
Sie sind genauso still wie ich, wobei sie wahrscheinlich einfach ein wenig geschockt sind von dem plötzlichen Angriff.
Doch im nächsten Moment springt Hazel auf is rennt zur Eingangshalle und ruft: „Verdammt, Mary"
Mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck kommt sie zurück. Wird wohl Zeit für eine neu Einstellung.
Und Edward, der hat sich von Anfang an nicht vom Fleck gerührt, obwohl im Gegensatz zu vorhin jetzt eine Pistole neben seinem Besteck aufgereiht ist.
Man hört ein Stöhnen und mir fällt Ramon ein.
Zwischen all den Leichen, hab ich den Guten glatt vergessen.
Ich gehe zu ihm und ziehe ihn an den Haaren hoch. Durch den Schmerz wacht er auf und ich knalle ihn mit dem Kopf voran auf den Tisch.
„Wer hat dir geholfen?", fragt Edward.
„Niemand"
Ich ziehe Ramon hoch und lächle und dem Gesichtsausdruck nach, den Ramon macht, ist es kein nettes.
„Du redest und ich bereite dir einen schnellen Tod oder du hängst an deiner falschen Loyalität fest und ich kann meinen Spaß haben. Schreie sind die einzigen erträglichen Geräusch die ihr (anderen Menschen) macht." und mit diesen Worten breche ich Ramon in einer fließenden Bewegung den Daumen.
Er schreit kurz auf, wird dann aber wieder still, weshalb ich mir den nächsten Finger vornehme und den nächsten, bis seine Finger in alle möglichen Richtungen abstehen.
Ich schaue zu Edward, der mir bedeutet weiter zu machen. Hazel und Malcolm sind nicht mehr da, aber ich spüre Leute hinter mir. Kümmern sich um die Leichen.
Also mache ich weiter.
Ich breche Finger nach Finger und das Geflenne wird lauter.
Nachdem ich den kleinen Finger der zweiten Hand gebrochen habe, breche ich auch beide Handgelenke von Ramon.
Einzelne Tränen fließen aus Ramons Augen, schreien tut er aber nicht. Ohnmächtig, huh.
Ich schlage ihn wach und ziehe meine Messer für ihn sichtbar.
„Nachdem sowieso alle deine Knochen in deinen Händen gebrochen sind und die Handflächen auch schon beschädigt sind, kann ich die unnützen Dinger ja auch abschneiden"
Damit setzte ich die Klinge oben an, will ja nicht, dass mir der Gute verblutet, weil ich ihm eine Vene aufgeschnitten habe.
Mit vielen quälend langsamen Schnitten schneide ich seine Haut auf und mache weiter bis ich durch seine Muskeln bin.
Er schreit gefühlt Todesqualen. Natürlich, nicht nur ist es schmerzhaft, sondern will ich ihm so mental zusetzen, da er dabei zusehen muss, wie seine Hand abgeschnitten wird.
Kurz bevor ich mit dem Knochen beginne, halte ich inne und schaue Ramon ins Gesicht.
Sein Gesicht ist verheult von den stillen Tränen, die er wegen der Schmerzen vergoss. Es ist wirklich widerlich einen alten Mann voller Schnodder zu sehen.
Jetzt, wo Ramon nur an die Schmerzen denken kann, sage ich wieder mit einem dunklen Lächeln im Gesicht:
„Ich höre auf und du kommst unbeschadet hier raus. Wir sorgen dafür, dass deine Hände wieder einwandfrei funktionieren, wir vergessen das Ganze einfach, sag uns nur, wer es war, der uns verraten hat"
Ramon schaut mich an
„Wirklich"
Ich nicke lächelnd.
„Wir legen das Ganze beiseite, sag uns nur, wer dich unterstützt hat"
„Monroe, Monroe war es! Er hat mir gesagt Edward hätte hier nur seine Bälger und nicht ... dich hier, Lich!
Er hat mir versprochen, dass sobald Edward tot ist und er seinen Posten inne hat, ich zu seiner rechten Hand gemacht werde"
Ich stoße Ramon zu Boden und setzte mich über ihn auf den Tisch.
Wie er zu mir hochguckt, traumhaft.
Erneut lächle ich und meine gelben Augen glänzen teuflisch auf.
„Er hat gelogen. Du wärst umgebracht worden, man hätte gedacht, dass du es allein warst, der den Chef umbringen wollte. Monroe hätte, als seine rechte Hand, seinen Platz eingenommen und du wärst tot. Nur wusste er nicht, dass ich hier bin."
Ich seufze
„Du wurdest benutzt"
Ramon starrt mich ungläubig an, dann kommt ein erkennender Blick.
„Aber ihr lasst mich gehen, Informationen gegen mein Leben, das war der Deal!", kreischt er.
Ich lächle.
Wie oft ich an diesem Abend doch lächle. Dann stehe ich auf und gehe zu Ramon der mich verzweifelt anschaut.
„Nun, ich habe auch gelogen und dich benutzt. Glaubst du wirklich, dass du hier lebend rauskommst? Du bist wirklich dumm."
Damit schneide ich ihm in einer fließenden Bewegung die Kehle auf und Ramon fällt um, wie ein Kartoffelsack.
Erneut säubere ich meine Messer an der einzigen noch rumliegenden Leiche und schaue zu Edward.
„Ihr werdet mir helfen Monroe und seine Schergen in unserer Gruppe ausfindig zu machen. Ich brauche sichere Vertraute"
„Ach, jetzt darf ich wieder als Assassine eingesetzt werden, jetzt wo du Hilfe brauchst?"
Edward schlägt mit der Faust auf den Tisch.
„Genug. Raven, wir müssen die Verräter ausfindig machen und ihr werdet mir dabei helfen"
Ich setzte mich wieder und sage, mit Blick von Edward gewendet:
„Ich habe nie etwas anderes gesagt. Ich finde nur, dass die Hälfte der Dinge, die du sagst scheinheilig sind"
Damit gehe ich nach oben in mein Zimmer und werfe mich auf mein Bett.
Nachdem ich einfach nur einige Minuten lang die Weichheit meines Bettes genossen habe, fische ich mein Alex-Handy raus und rufe diesen an.
Nach seltsam kurzer Zeit geht er schon ran:
„Ja?"
„Ich brauche eine Woche frei, in meiner Familie gibt es einen Notfall und ich werde gebraucht", komme ich gleich zum Punkt.
Im Grunde auch nicht gelogen, da die italienische Mafia schließlich auch als Familia -Familie bezeichnet wird.
„In Ordnung, sag Bescheid, falls du noch mehr frei brauchst. Familie ist wichtig. Komm aber schnell zurück"
Nun, damit habe ich nicht gerechnet.
„Danke"
Ein so einfaches und oft benutztes Wort und doch fällt es mir normalerweise so schwer es zu sagen, doch dieses Mal, wahrscheinlich weil er es einfach ohne Fragen akzeptiert hat, keine unnötigen Worte gesprochen hat und zum ersten Mal finde ich seine kurz Angebundenheit angenehm.
Auch, dass er mir gesagt hat, dass ICH schnell zurückkommen soll, dass jemand meine Anwesenheit erwünscht, ist erstaunlich angenehm. Ich schnaufe.
Er möchte den freundlich-frechen Jake Wiedersehen, nicht mich. Keiner mag mich als Person wirklich. Ich, Raven, bin nicht mehr als eine Waffe, vor der man sich fürchtet. Selbst meine Erzeuger und die Menschen mit den ich jetzt zusammen lebe, fürchten sich vor mir, auch wenn sie akzeptierender sind, als viele andere Menschen.
Aber ich bin anders, ich habe es von Anfang an gewusst.
„Jake?", fragt Alex. Scheint so als ob ich zu lange still war.
Wie wohl mein richtiger Name aus Alex' Mund klingen würde?
Mein Griff um das Handy wird fester und die abgerundeten Ecken drücken in meine Handfläche.
„Danke", flüstere ich, ein wenig von der fast schon weichen Tonlage meiner Stimme erschreckt.
Und damit lege ich auf.
Ich will mich wieder in mein Bett legen, als ich den Geruch von Blut wahrnehme.
Wusste ich doch, dass ich was vergessen habe.
Toll, jetzt noch duschen und mein Bett neu beziehen, weil es nun auch voller Blut ist.
Arrg!

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