Assassin's Heart

24 Kapitel

24 Kapitel
... Mit einem „nein"

„Was soll ich schon sagen. Wir sind beide in diesem Haus groß geworden, sie haben dich ausgetrickst, wollten mich verkaufen, das ganze hat nicht geklappt und ich bin hier gelandet und du dort wo du jetzt nun einmal bist. Und das wir uns überhaupt wiedergesehen haben, waren unglückliche Umstände"

Während meiner kleinen Ansprache hat sich Lians Blick um einiges verfinstert, bis er sich am Ende von ihr regelrecht auf mich schmeißt

„Ich will wissen was genau passiert ist. Vater und Jade haben gesagt du wärst gestorben, wie kommt es, dass du lebendig vor mir sitzt. Was hat sich vor zehn Jahren genau angespielt? Antworte mir"

Er kniet vor mir auf dem Bett, seine Hände an meinen Oberarmen und in seinen Augen sehe ich ... Panik

Aber warum?

Es ist zehn Jahre her, warum macht es ihn panisch?

„Wovor hast du Angst?", frage ich laut

Und für einige Sekunden hält er meinen Blick, bis er mich, fast sogar für mich zu schnell, in seine Arme zieht, sie fest an meinem Rücken legt und meinen Kopf an seine Brust kuschelt

Und obwohl ich Körperkontakt hasse, kann ich in diesem Moment Lian nicht so zurückschubsen, wie ich das als Kind getan habe

Er hält mich fest wie seine Rettungsleine

Ich weiß nicht, wie lange er mich so umklammert, oder wann sich meine Hände auf seine Arme bewegt habe, aber ich finde es nicht störend

„Bitte, ich muss es einfach wissen", flüster er irgendwann neben mein Ohr

Meine Hände wandern hin zu seinem Rücken und umklammern den Stoff dort

Ich hole tief Luft

„Die Erinnerungen, ich rufe sie nicht gerne hervor", fange ich an.

„Jedes mal wenn ich mich daran erinnere, verspüre ich den Wunsch ihre Herzen zu zerquetschen, aber wie heißt es so schön, Rache sollte man lange gären, bevor man sie genießt"

Ich lache kurz, fast ein wenig traurig

„Was haben sie dir angetan?", flüstert mein Bruder

„An meinem siebten Geburtstag wurde ich offiziell verkauft. Sie haben dich weggeschickt, für mich eine große Party organisiert und viele Partner eingeladen. Sie haben ihm vertraut und sie haben es ausgenutzt und ihnen was in die Getränke gegeben. Mir ist aufgefallen, wie sie immer langsamer und träger geworden sind und natürlich umkippten, also habe ich nur so getan, als ob ich auch von diesen Getränken genippt hätte und habe mich ohnmächtig gestellt. Darauf haben sie mich hochgehoben und in ein Auto mit zwei Männern gebracht."

„Und dann"

„Dann habe ich die beiden umgebracht"

Lian scheint zu seufzen

„Ich war nicht gefesselt, habe das Messer hervor gezogen und sie umgebracht"

Ich spüre wie Lian mich, wenn es den möglich ist, noch näher an sich zieht

„Wieso hattest du ein Messer?"

„Weil ich sie gehört habe. Du weißt, wie oft ich unbemerkt durch das Haus geschlichen bin und da habe ich gehört, wie sie es besprochen haben. Als du an meinem siebten Geburtstag nicht aufgetaucht bist und sie viel zu freundlich zu mir waren, hatte ich eins zur Sicherheit in meiner Tasche versteckt. Und na ja, ich habe es ja schon gesagt"

„Es tut mir leid"

Lian schiebt mich ein Stück von sich, nimmt meinen Kopf zwischen seine Hände und küsst mich auf die Stirn.