16 Kapitel
Was bei allen guten Geistern war das?
Dieser Moment im Fahrstuhl verwirrt Alex einfach nur.
Die Blicke, die die Hotelführung Jake zugeworfen ha,t haben ihn wütend gemacht.
Irgendetwas in ihm wollte Jake einfach nur von dort wegbringen, was er im Grunde auch gemacht hat.
Er wollte nicht, dass Jake solchen Blicken ausgesetzt ist.
Von niemanden.
Und im Fahrstuhl, als er ihm in die Augen schaute, war er zum ersten Mal seinem Gesicht so nah und sein Handgelenk war so zart und klein.
Die rosaroten Lippen sahen einladend und weich aus, weshalb er sich ohne wirklich nachzudenken vorgelehnt hat.
Alex ist sich nicht sicher, ob er froh darüber sein soll, dass Jake ihn unterbrochen hat, da er absolut keine Ahnung hat, was er da eigentlich vorhatte, oder ob er enttäuscht sein soll, dass er nicht seine süßen Lippen probieren konnte oder über seine Naivität lachen sollte.
Es was so eindeutig, dass er ihn küssen wollte und doch fragt er was er da tat!
Abgesehen davon, dass Alex seinen Sekretär, einen Mann, oder wohl doch eher einen Jungen, küssen wollte, hatte er doch Jade, seine Freundin!
Jade hat alles was man sich in einer Freundin vorstellen kann und so viel mehr und er mag sie, also warum wollte er dann von Jakes Lippen kosten?
Alex hat sich seinem Laptop zugewendet um sich selbst eine Chance zu schaffen, um in Ruhe darüber nachzudenken und bis jetzt hat er keine Antwort für sein Verhalten.
Das einzige was er weiß ist, dass er absolut keine Ahnung hat, wie er es geschafft hat erst in diese Situation zu kommen und dann wie er aus ihr wieder ohne Folgen rauskommt.
Alex spickt vom Bildschirm auf und schaut sich nach Jake um, als er ihn aber nicht sieht, steht er auf und sucht ihn.
Er hat die Tür nicht gehört, also muss er irgendwo in der Suite sein.
Er umrundet den Kaffeetisch, läuft über den königsblauen Teppich in das nächste Zimmer, was das Schlafzimmer ist.
Dort findet Alex Jake in die Decke eingemummelt auf der Kante liegend.
Sein Atem ist ruhig und offensichtlich er schläft.
Sein weißes Haar bildet einen starken Kontrast zu den dunklen Bettlaken und abgesehen von seinem Kopf ist alles in die Decke eingemummelt.
Süß, denkt sich Alex und auf einen plötzlichen Impuls hin muss er bei diesem Anblick lächeln.
Er geht zu Jake hin und hebt ihn vorsichtig ein Stück an, um ihn richtig ins Bett zu legen, damit er nicht aus dem Bett fällt.
Leise und mit Vorsicht hebt er Jake an, als sich die Welt plötzlich dreht und Alex auf dem Rücken liegt, mit Jake auf ihm. Alex' einer Arm liegt unbequem unter ihm und der andere wird von Jake neben ihm, verwinkelt fest ins Bett gedrückt, während Jakes andere Hand fest um seinen Hals liegt und zudrückt.
Für eine Sekunde hat Alex Angst. Seine Arme sind unbeweglich und Jake sitzt so auf seinen Beinen, dass auch er sie nicht benutzen kann, um sich in irgendeiner Form zu wehren. Die Hand um seinen Hals drückt zwar nicht wirklich fest zu, heißt aber nicht, dass sich dass nicht in Sekunden ändern kann und Alex erwürgt wird. Und der Blick in Jakes Gesicht ist kalt und leer. Seine Augen dumpf wie immer. In einem dunklen Ton sagt Jake dann:
„Schleich dich nie wieder an!"
Damit löst er die Griffe um Alex, starrt aber noch dunkle und beinah blutrünstig auf ihn hinab.
Alex schaut Jake an und es kommt ihm beinah so vor, als ob er eine andere Person anschaut.
Natürlich hatte Jake schon einige Moment, wo er nicht allzu freundlich war, aber noch nie hat er gefährlich gewirkt.
Er nimmt seine ganze Person noch einmal ins Auge.
Von dem schönen Gesicht, zu dem schlanken und kleinen Körper.
Da bemerkt Alex in welcher Position Jake auf ihm sitzt.
Sein Hintern nur ein kurzes Stück von Alex Schwanz entfernt.
Seine Beine umschlingen Alex' Körper, damit er sie nicht bewegen kann, seine Arme stützen sich an den Seiten ab.
Jakes Gesicht ist wegen seines kürzlichen Aufwachens noch rosig und trotz der immer noch gefährlichen Situation kann sich Alex nicht davon abhalten, noch einmal Jakes Äußeres in Betracht zu nehmen, diesmal aber mit anderen Hintergedanken.
Das weiße Haar steht in alle Richtungen leicht ab und lässt ihn verschlafen und etwas weicher aussehen. Jakes Gesichtsausdruck ist bereits wieder neutral was die rosigen Wangen deutlicher macht und ihn niedlich wirken lässt.
Er hat seine Kleidung nicht gewechselt und und sein Hemd liegt weit offen und lässt Blick auf sein weiches und porzellanfarbenes Dekolleté frei. Es ist so hell und rein, dass Alex den Wunsch hat es zu berühren um zu überprüfen, ob es sich so einladend anfühlt, wie es aussieht, wie schnell Spuren sichtbar sind.
Auch kann man die genauso perfekte Schulter sehen und Alex muss sich zusammenreißen, um nicht mit der Hand darüber zu fahren.
Sein Blick schwenkt wieder zu Jakes Gesicht und den einladend, farbigen Lippen.
Erneut überkommt ihm, wie im Fahrstuhl, der Wunsch sie zu probieren, genauso, wie das was sein Hemd zu sehen gibt und auch den verborgenen Rest
Jade vollkommen vergessen.
Hitze überkommt ihn und Alex muss alle Willenskraft zusammen nehmen, um Alex Junior davor zu bewahren zu wachsen und zu Alex Maximus zu werden.
Doch dann steht Jake auf und Alex ist mehr enttäuscht, als dass er aufatmen will.
All das hat nicht mehr als ein paar Sekunden gedauert und doch hat sich für Alex irgendetwas verändert und er weiß nur noch nicht genau was.
Eins weiß er aber: es ist nichts gutes.
Jake wirft ihm einen etwas seltsamen Blick zu, da Alex immer noch im Bett liegt und keinerlei Anstalten macht aufzustehen, dann schaut er auf die Uhr die auf dem Nachttisch neben dem Bett steht und sagt:
„Wir haben noch eine stunden bis wir deinen Geschäftspartner treffen müssen, du solltest dich auch fertig machen, wir sehen beide nicht wirklich ordentlich aus"
Damit dreht er sich um und geht zu seinem Koffer.
Für einen Moment schaut Alex ihm hinterher.
Dann steht er auch auf und richtet seine Kleidung für das bevorstehende Essen.
Er will Jake fragen, was das war, warum er so feindlich war, denn ein schlimmer Fall von Morgenmuffel war das eindeutig nicht.
Aber Alex weiß, dass das nicht die richtige Zeit ist und sie heute Abend immer noch für ein solches Gespräch Zeit haben und Alex wir dafür sorgen, dass es passiert, weil irgendetwas stimmt nicht.
Die Daten mit dem vor ihm stehenden Jake stimmen nicht überein.
Fähigkeiten, die er eindeutig irgendwo gelernt haben muss, sind nicht einmal erwähnt.
Und auch würde Jake als freundliche und harmlose Person beschrieben und doch war er eindeutig alles andere als ungefährlich, als er ohne zu Zögern Alex erwürgen wollte.
Keiner macht Alex Angst und doch hat Jake es mit so wenig Mühe geschafft.
Nach einigem Rumgesuche geht Jake ins Bad und Alex wirft neugierig einen Blick in seinen Koffer.
Während Jake nach sonst was darin gesucht hat, hat Alex gesehen, dass ziemlich viel schwarz darin ist.
Er öffnet den Koffer und wirft von dunkler Kleidung begrüßt. Größtenteils schwarz.
Schwarz.
Die Farbe, die Alex nicht mit dem fröhlichen Jake verbinden würde.
Nach mich einen kurzen Blick tastet er die Tasche ab, aber bemerkt sonst nicht seltsames mehr, als er den Boden aber leicht abklopft bemerkt er, dass er sich leicht hohl anhört.
Alex stoppt.
Ein Koffer mit hohlen Boden, aber warum?
Schnell legt er alles wieder so zurück wie es war und schließt den Koffer.
Jake kommt aus dem Bad und Alex geht mit schnellem Schritt zurück zu seinem Laptop.
Jake scheint nichts seltsames zu bemerken, aber Alex' Gedanken sind verstreut.
Irgendetwas stimmt eindeutig nicht.
Anfangs war es nur ein seltsames Gefühl, einzelne kleine Dinge, aber all das zusammen gibt den Blick auf einen anderen Jake frei, einen der unter der Maske liegen muss, die er vor ihm trägt.
Und ist er eine Gefahr für Alex?
Alex sitzt nachdenklich vor seinem Laptop, zu tief in Gedanken um zu merken, dass Jake neben ihm steht.
Auch bemerkt er nicht den herablassenden Blick, der auf Jakes Gesicht ist und ihn verfolgt seit er aus dem Bad gekommen ist und seinen Koffer gesehen hat.
Nach einigen stillen Sekunden sagt Jake:
„Was werde ich machen? Ich war noch nie bei einem Essen dabei"
Alex schaut ein wenig überrascht zu Jake hoch.
Jake scheint wieder vollkommen er zu sein und stellt ihm eine Frage zu einem Thema, das ihn gerade wirklich überhaupt nicht interessiert.
„Du wirst an meiner Seite sitzen", sagt Alex schließlich
Seinen früheren Sekretär hat er immer weggeschickt, aber einerseits will er Jake neben sich haben um zu sehen ob er auch durch Samuel Mayers Geschäftsmaske blicken kann und andererseits will er ihn neben sich haben, um ihn beobachten zu können.
Die kleine Freude die er verspürt, dadurch dass er weiß dass Jake bei ihm sein wird, ignoriert er geschickt.
„Gut!", antwortet Jake bevor er sich umdreht und in einen der Sessel plumpsen lässt, sein Handy in die Hände nimmt und den Handbewegungen nach vollkommen auf ein Handyspiel konzentriert ist.
Alex muss sich ein kleines Lächeln verkneifen als er für einen kurzen Moment Jake zusieht, als er wie einen Teenager einfach dasitzen und Handy zockt, seinem Alter entsprechend und keine Berge von langweiligen Dokumenten durchsieht.
Sein Alter?
Einer der größten Schlüsselpunkte, die Alex an Jake seltsam findet, genauso wie seine eigentlich nicht existierende Anwesenheit. Aber dafür hat er jetzt keine Zeit, er macht sich auf den Weg ins Bad und richtet sein Äußeres, als er wieder ins Wohnzimmer kommt, sitzt Jake unverändert da.
Alex lächelt, hält sein Gesicht aber schnell wieder neutral und sagt:
„Los gehts"
Jake schaut ihn mit seinen großen Augen an und meint dann:
„Wir haben doch noch Zeit!"
„Ich weiß, aber wir sind es die dieses Kooperation wollen, also ist es besser, dass wir früher kommen und Samuel Mayers keinen Grund zu geben abzuschlagen"
Jake nickt, springt auf und geht zur Tür.
Alex folgt.--------------------------------------------------------------------------------------------
Haha, Teil zwei
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Assassin's Heart
Romansa„Lich" ist einer der bekanntesten Assassinen. Jeder in der Unterwelt kennt seinen Namen und fürchtet ihn. Doch hinter dem Pseudonym steckt Raven, der beinahe emotionslos ist. Er erhält den Auftrag undercover bei der berühmten Ren-Company einzusteige...