12 Kapitel

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12 Kapitel
Alex schaut auf das nun dunkle Display.
Danke
Es hallt in seinem Kopf wieder.
Danke
Es klang so ehrlich. So als hätte er Alex, dass erste mal wirklich sich selbst gezeigt.
Als ob er ihn einen Einblick hinter die Mauern gewährt hat, die er offensichtlich um sich gestellt hat.
Danke
Es klang fragil, etwas womit er Jake eigentlich noch nie in Verbindung gebracht hat.
Bevor Alex Jake fragen konnte warum er so sanft, so, beinahe, glücklich klang, hat dieser aufgelegt.
Er seufzt.
Wird er wohl warten müssen, bis Jake wieder da ist.

Jake ist verschwunden und mit verschwunden meint Alex verschwunden.
Seit zwei Wochen hat Alex kein Wort mehr von Jake gehört, abgesehen von einer kurzen SMS:
„Werde hier noch länger gebraucht"
Anfangs war es aushaltbar, Alex kannte die Stille, aber nach einigen Tagen vermisste er die Geräusche, die Jake beim Arbeiten macht. Das Klicken des Kugelschreibers, die Seufzer, die er manchmal ausstößt und die angenehme Stille, die sie begleitet.
Irgendwie fühlt sich Alex einsam.
Nachdem er die Nachricht erhalten hat, war er ein wenig sauer.
Mag zwar sein, dass sie Freunde sind, aber Jake arbeitet immer noch für ihn und er kann sich nicht darauf verlassen, dass es in Ordnung ist, wenn er einfach ihn und seine Arbeit so zurück lässt.
Und nach einigen sauren Tagen, war er ein wenig besorgt.
Er hat seit einer Weile nichts mehr von ihm gehört, also hat er versucht ihn anzurufen, aber egal wie oft er anrief, es ging niemand ran.
Dann ließ er ihn suchen und ihm wurde gesagt, dass er bei seiner Familie in New York ist, was genau los ist, kann er einfach nicht herausfinden aber er ist sicher bei Ihnen.
Alex seufzt auf, es geht ihm gut. Dann rügt er sich innerlich wieder selbst. So viel Mühe für einen Freund.

Nach drei Wochen hat sich Alex wieder ein wenig an das allein sein gewöhnt.
Jakes Arbeit hat er an Ray weitergeleitet.
Alex geht den gewohnten Weg in sein Büro und bereitet sich mental auf die Arbeit, die auf ihn wartet, vor und öffnet die Tür zu seinem Büro.
Womit er nicht gerechnet hat, ist dass ein weißhaariger Junge da ist. Die blauen Augen starren zu ihm und er hat das Gefühl dass sie ihn nicht wirklich erfassen, beinahe durch ihn hindurch sehen.
Trotzdem freut er sich sie überhaupt zu erblicken.
„Hallo!", sagt Jake.
Seine Stimme klingt kühl, trotz des freundlichen Tonfalls und Lächelns das er aufgesetzt hat.
Alex schaut Jake weiterhin an und er fragt sich ob das „Danke" nur eingebildet war.
Mit einem innerlichen Kopfschütteln setzt er sich an seinen Platz. Nachdem er Jake nach seiner Familie ausgefragt hat und dieser ihm kurz und knapp antwortete, ohne wirklich viel zu erzählen, macht er sich an seine Arbeit, wie Jake.
Er lässt es sausen, denn es scheint nichts schönes gewesen zu sein.
Die vorherige angenehme Atmosphäre ist jetzt kalt.
Alex seufzt, dann sagt er:
„Falls du darüber reden willst,bin ich für dich da"
Jakes Kopf schießt hoch und sowohl sein Gesicht als auch seine Augen sind leer.
Keine Regung, nichts.
„Mach dir keine Umstände"
Dann wendet sich Jake ohne ein weiteres Wort seiner Arbeit zu.
In dem Moment entscheidet sich Alex unter diese Maske zu schauen, um den Jake zu hören, der ihm ehrlich gedankt hat.
Um zu sehen was unter seiner Hülle liegt und warum er eine trägt.
Und was Jake für ihn besonders macht.

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