20 Kapitel
Am nächsten Morgen fahren wir zu Samuels Company.Über die gestrigen Ereignissen spricht keiner von uns beiden, wobei ich es eher lustig finde, dass Alex mich trotz gestern immer noch wie seinen einfachen Sekretär behandelt.
Und Sekretär sein die Klappe 2: Freundesstufe schon erreicht, bei dem Gedanken muss ich laut auflachen.
Alex wirft mir einen fragenden Blick, während der von Samuel dem ähnelt, dem man einem vollkommenen Wahnsinnigen zuwirft.
Na ja, ist ja nicht ganz falsch.
Mit einem kleinen Lächeln wende ich mich von den beiden ab und schaue mich weiter um.Wir sind in Samuels Office, das einen beinah noch arroganteren Eindruck, als Alex' macht und dabei hat unser Sammy noch nicht einmal ein großes Bücherregal, sondern nur eins mit Ordnern.
Da hat mir die Büchersammlung besser gefallen.
Was das ganze aber ziemlich albern macht, ist, dass seine gelb gestrichenen Wände mit seinen Diploma geschmückt ist.
Da hängt sogar das, das man beim Abschließen der Uni bekommt.Selbst ich habe so eins zugeschickt bekommen, nach Abschluss meiner Online-Kurse und habe es anschließend durch den Hexler gehen lassen und der hier hängt es so auf, als ob es irgendetwas anderes wäre, als ein bedrucktes Stück Papier.
Direkt daneben ein weiteres Papier und noch eins.
Was haben normale Menschen mit Papier?
Nun gut, normale Menschen müssen auch ihre Chefs küssen, wenn diese es wollen.
Und dann heißt es ich wäre seltsam.
Jemand räuspert sich neben mir.
„Was?", frage ich Alex.
„Ich habe dir eine Frage gestellt!", antwortet er.
„Die wäre?", frage ich, als ob Alex ein wenig zurückgeblieben wäre.
„Habe ich im Mitte Dezember an einem Samstag Zeit?", fragt er jedes Wort langsam und deutlich aussprechend, dieses Mal tut er so als ich der Idiot bin.
Meine Hand juckt.
„Sehe ich wie ein Terminplaner aus?", kontere ich.
Ein wenig verwirrt antwortet Alex: „Nein!?"
„Woher soll ich deine Termine wissen, oder hast du ernsthaft erwartete, das ich sie auswendig lerne!"
Ein Hüsteln und ich schaue zu Sammy rüber, der wohl schwer versucht sein Lachen als Husten zu tarnen.
„Warum lacht er?"
Damit wende ich mich an Alex?
„Sind wir zwei Clowns?"
Nun lacht auch Alex und ich verstehe den Witz einfach nicht.
„Was?"
Nachdem sich beide nach einigen Minuten gefangen haben, machen sie weiter.
Als Alex mich wieder nach seinen Plänen fragt, rattere ich seine Pläne ohne groß nachzudenken runter.
Und obwohl ich nicht aufpasse, weil ich es langweilig finde, bemerke ich dann doch, dass beide wieder still sind.
Ein weiteres „Was?" verlässt meine Lippen.
Samuel schüttelt den Kopf.
„Nicht schlecht."
„Du hättest die Termine auch wie ein normaler Mensch in einem Planer schreiben können", fügt Alex hinzu.
„Ich bin aber kein normaler Mensch", füge ich mit einem Lächeln hinzu, mit Anspielung auf die Offenbarung von gestern.
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Assassin's Heart
Romance„Lich" ist einer der bekanntesten Assassinen. Jeder in der Unterwelt kennt seinen Namen und fürchtet ihn. Doch hinter dem Pseudonym steckt Raven, der beinahe emotionslos ist. Er erhält den Auftrag undercover bei der berühmten Ren-Company einzusteige...