13 Kapitel

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13 Kapitel
Ich bin überrascht jemals zu sagen, dass ich froh bin wieder in Alex' Büro zu sitzen.
Die letzten drei Wochen waren so ziemlich die beschissesten, die ich seit einer Weile hatte.
Da nur Edward, der Boss, weiß, wer wir sind, denken so ziemlich alle aus seiner Gruppe, dass wir einfach nur die schwachen „Kinder" von Edward wären. Heißt, dass wenn einer der ach so tollen Untergeben so etwas sagt wie:
„Hey Pet, komm her, geh auf die Knie und blas mir einen, da du ja schon massig Erfahrung haben musst"
Darf ich ihnen nicht den Kopf wegpusten oder sie zumindest tot schlagen, sondern muss es ignorieren.
Und zusätzlich noch Kommentare, wie, dass ich auch mit ihnen Spaß haben kann und dass wir nur Spielzeuge sind.
Malcolm und Hazel geht es in dieser Beziehung nicht ganz so schlimm. Vor allem Malcolm, da er Edward beinahe schon als eine Art Assistent hilft und schon oft der Gang geholfen hat und Hazel hat auch schon beweisen, dass sie was herhalten kann.
Ich aber halte mich nun mal normalerweise aus diesen „normalen" Dingen raus und deshalb denken sie, da ich im Vergleich zu den anderen beiden absolut gar nichts mache, dass ich, Raven, ein schwache Bitch wäre und ich würde nichts lieber tun als jeden der so etwas denkt, zu töten, aber ich weiß, dass niemand erfahren darf, wer wir sind.
Es wäre zu gefährlich und wie gerne ich Leute umbringe so liege ich auch gerne auf fauler hat oder spiele mit meiner Beute, die nicht ahnend ist wer ich bin, aber wenn herauskommet wer ich bin kann ich mir das abschminken und dass will ich auch nicht.
Und Edward hat auch nicht wirklich etwas dagegen getan.
Er war zu sehr damit beschäftigt, die Verräter neben Monroe zu finden.
Abgesehen davon, dass ich bei einigen verdächtigen Personen eingebrochen bin und ihr Sachen durchsucht habe, habe ich absolut nichts gemacht.
Selbst die verräter am Schluss durfte ich nicht töten.
Kurz:
Es waren drei beschissene Wochen und auch wenn ich es amTelefon für einen kurzen Moment angenehm fand, dass Alex Interesse an meinem Wohlbefinden gezeigt hat, so irritiert es mich jetzt um so mehr,  dass er so nachbohrt.
Nein, was mich glaube ich wirklich stört, ist die Geschichte, die Edward dem Suchkommando von Alex gesteckt hat.
Ein Familienproblem.
Ich bin überrascht dass ich noch nicht vor der Tür sitze, weil ich ohne guten Grund einfach verschwunden bin.
Nun ja, wahrscheinlich ist Alex doch einfach dumm.
Und dann dieser Blick mit dem er mich anschaut.
Glaubt er wirklich, ich kriege nicht mit, dass er mich mit einer Mischung aus Mitleid und Neugier anschaut?
Am liebsten würde ich sagen, dass er sich sein Mitleid den Arsch hochschieben kann.
Wahrscheinlich nimmt er an dass meine Cousine dritten Grades von dem Onkel der Mutter meines Opas gestorben ist oder so.
Nichts lieber würde ich tun als meine Blutsverwandten mit eigenen Händen zu erwürgen und das ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Inzwischen ist es Mittag und Alex hat immer noch leichte Spuren von Mitleid in seinen Augen.
Seufzen habe ich inzwischen aufgegeben.
Wie immer gegen halb zwei steht Alex auf um Mittagessen zu gehen.
Ich will mich schon freuen dass ich jetzt alleine bin, aber stattdessen bleibt Alex vor meinem Tisch stehen und sagt:
„Komm wir gehen essen. Zeit für eine Mittagspause"
Was?
Alex, der Eisblock, die Person der ich drei Wochen lang einfach verschwunden bin will mich zum Mittagessen mitnehmen.
Fieber hat er aber nicht?
Bipolar ist er aber nicht in drei Wochen geworden oder?
Vielleicht ja schwanger und es sind die Hormone?
Bevor ich mir noch einen weiteren Mist ausdenke kann, um das Verhalten von Alex zu erklären, stehe ich auf und sage mit einem kleinen Lächeln:
„Kay"
Mir egal was mit Alex los ist.
Anscheinend bin ich doch einen Schritt weiter.
Ich folge Alex aus dem Büro durch die Eingangshalle.
Ich höre Geflüster, wie:
„Ist das nicht der neue Sekretär beim Boss?"
Oder,
„Er sieht heiß aus und diese weißen Haare"
„Was für ein Freak"
Oder,
„Wir sollten ihm nicht zu nahm kommen, nicht dass wir uns noch anstecken. Wir sollten Mr Renald warnen, er sollte sich von ihm fern halten. Ich bin erstaunt, dass jemand eindeutlich Krankes überhaupt hier rein durfte."
Milla Thom, die Frau die mich an meinem ersten Tag hier herum geführt hat, rügt diese aber. Es ist zwar vollkommen unnötig, aber es ist lustig anzusehen, wie eine Kloake dumme Hühner anschnauzt.
Die letzten sind mitunter die schlimmsten:
„Sie sehen gut zusammen aus"
„Sie sehen zusammen so harmonisch aus"
Ich will nicht „hübsch" mit Alex zusammen aussehen. Ich mag den Vogel ja noch nicht einmal.
Und unser Kühlschrank ignoriert diese einfach vollkommen.
Würde ich auch gerne machen, würde ich nicht aus Gewohnheit die Umgebung nach Gefahren im Blick behalten.
Im Stillschweigen führt mich Alex in ein Restaurant gute fünf Minuten entfernt. Aus den Berichten weiß ich dass das Alex üblicher Mittagessensort ist.
Drinnen wird er freundlich begrüßt und zu einem Tisch geführt. Ich setze mich ihm einfach gegenüber.
Es ist ein recht kleines Restaurant, helle Farben und viel Sonnenlicht lassen es willkommen und hell wirken.
Reicht mir mal einer meine Sonnenbrille?
Mir wird vom Kellner die Karte gereicht und ich bestelle Spaghetti di Mare und Kirschsaft.
Alex wird sich über den Knoblauch freuen.
Alex dagegen einen schwarzen Kaffe und mit Fleisch gefüllte Paprika.
Nachdem der Kellner gegangen ist, sitzen wir nur im Stillen da.
Ich habe eigentlich damit gerechnet, dsss es das ganze essen so sein wird und dass eher eine Art nervenaufreibendes Vorverhör wird, bevor ich dann wieder im Büro zurück, mit meinen durchgekauten Nerven ausgequetscht werde, was bei meiner Wenigkeit sowieso nicht funktioniert, aber stattdessen ist es Alex, der ein Gespräch initiiert:
„schön, dass du wieder da bist"
Ich spüre wie meine Augen größer werden, ein erstaunter Gesichtsausdruck sich auf meinem Gesicht breitmacht.
Ich denke in Alex' Gesicht beinahe ein Lächeln zu erkennen.
„Warum?", ich neige meinen Kopf.
Er scheint leicht zu lachen und mit einem umwerfenden, seltenen, eigentlich noch nie gesehenen Lächeln, antwortet:
„Warum nicht? Darf ich dich nicht vermissen?"
Ich muss mich wirklich zusammenreißen damit mir meine Kinnlade nicht runterfällt.
Was bei allen guten Geistern ist los mit Alex?
„Schwanger bist du aber nicht?", platzt es aus mir heraus.
Ich halte inne.
Was habe ich gerade gesagt?
Dass ist untypisch für mich, bin wahrscheinlich einfach ein wenig gestresst. Schließlich werde ich nicht überrumpelt!
Alex Augen werden groß, dann fängt er plötzlich an laut zu lachen. Tiefes, melodisches Gelächter füllt meine Ohren.
Und noch etwas seltsames passiert. Ich spüre wie mein Gesicht warm wird.
Ich fasse mit meiner Hand meine Wange an:
„Fieber scheint es nicht zu sein", sage ich, wohl etwas zu laut, da mich anscheinend Alex gehört hat.
Er schaut mich verdutzt an.
„Was?"
„Ja, warum sollte mein Gesicht sonst plötzlich warm werden?", frage ich. Und er lacht wieder und ich starre ihm in die klaren, waldgrünen Augen, nun wieder gefasster.
Ich bin vielleicht krank und er lacht darüber. Wütend wandert meine Hand zu dem Messern rechts von meinem Teller.
Bevor ich aber das größte greifen kann und es Alex in einem Wutanfall in die Schulter, da dass Messer nicht scharf genug ist um durch einen Knochen zu schneiden, ramme, kommt der Kellner mit zwei Tellern, einem Glass mit roter Flüssigkeit gefüllt und einer dampfenden Tasse zurück.
Ich lasse meine Hand zurück auf meinen Schoß sinken und auch Alex ist wieder leise.
Ich ignoriere ihn und wende mich meinen Nudeln zu.
Mhh, leckere Muscheln und ganz viel Knoblauch, perfekt um die Person vor mir vollzustänkern.
Wenigstens eine kleine Rache.

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Ja, willkommen zurück?!
N Weilchen her
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