Kapitel 5: Kuscheleinlage für Oma

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Wie der Rest des ganzen Hauses, war auch das Schlafzimmer geschmackvoll eingerichtet. Im Wohnzimmer war alles eher in Braun- und Rottönen gehalten, aber hier war alles weiß mit türkis. Auf der rechten Seite stand das große weiße Himmelbett mit türkiser Bettwäsche. Auf jeder Seite vom Bett befand ich ein weißer Nachttisch mit einer türkisen Lampe. Auf der anderen Seite war ein Schreibtisch, ein Bücherregal und ein Sofa. Alles in weiß. Überall standen weiß türkise Dekoartikel rum. Genau gegenüber von uns  war eine Glastür, die zum Balkon führte. Daneben stand eine weiße Kommode mit türkisen Schüben. Alles war perfekt aufeinander abgestimmt. Die drei großen Fenster spendeten viel Licht und boten einen wunderschönen Ausblick. Im  rechten hinterem Eck befand sich eine Tür, die zum Bad führte. Mein Koffer stand bereits neben der Kommode. "Wow", hauchte ich. Ben nickte und setzte sich aufs Sofa und checkte seine Nachrichten, während ich mir das Bad ansah. Es hatte eine weiß Dusche, die im Eck stand. Daneben war die Toilette. Auf der anderen Seite befand sich ein langer Spiegel über den zwei weißen Waschbecken. Türkise Handtücher hingen daneben. Es war nicht gerade groß, aber auch nicht zu klein. Es war eigentlich perfekt. Ich ging wieder raus aus dem Bad und packte meinen Koffer aus. Ben saß immer noch auf dem Sofa und starrte auf sein Handy. Nachdem meine Sachen ausgepackt waren und ich den Koffer unters Bett geschoben hatte, setzte ich mich auf das Bett. Peinliche Stille. "Irgendeiner muss am Sofa schlafen", sagte ich schließlich und sah zu Ben. "Jap. Mach ich", sagte er ohne von seinem Handy aufzuschauen. Arschloch! Aber wenigstens schlief er freiwillig am Sofa. Das hätte ich ihm wirklich nicht zugetraut. Vielleicht ist er ja doch netter, als er sich immer gibt. Er drückte auf einen Knopf in der Wand und plötzlich fuhr ein Fernseher aus der Wand. Wow! Also das war wirklich cool. Er drehte das Sofa und schob es ein Stück weg von der Wand. Dann baute er es zu einem Schlafsofa um. Er nahm sich seine Hälfte der Bettwäsche und positionierte sie auf dem Sofa. Plötzlich ging die Tür auf. Seine Oma kam rein. "Schlaft ihr  nicht im selben Bett?", fragte sie misstrauisch. Mist! Wir durften keinen Verdacht erregen, sonst musste Ben hier her ziehen. Wäre ja gar nicht so schlimm, würde Tobi dann niemals wieder mit mir sprechen und Hannah die ganze Zeit traurig sein. Ben sah mich bedeutend an. Den Blick kannte ich. Er hieß so viel wie "Lass dir was einfallen, aber schnell!" Na toll! Jetzt durfte ich mir wieder was einfallen lassen! Konnte er nicht auch mal eine Idee haben?! "Nein nein. Wir wollten es uns vor dem Fernseher bequem machen und etwas kuscheln", beruhigte ich sie, ging zu Ben und küsste ihn auf die Wange. "Ach so. Naja, ich wollte bloß sagen, falls ihr Handtücher oder so braucht, sagt es einfach", sagte sie immer noch skeptisch. Natürlich blieb sie in der Tür stehen. Ben legte sich auf das Sofa. "Okay. Gut danke. Und nochmals danke für die Gastfreundschaft und das Zimmer und für einfach alles! Es ist perfekt", bedankte ich mich. "Gerngeschehen", gab sie zurück. Sie hatte immer noch ihre Zweifel. Man! Wieso mussten alte Menschen nur so allwissend sein?! Ich glaubte nicht, dass ich das tat, aber ich legte mich neben Ben, kuschelte mich an ihn und deckte uns zu. Ich sah Ben an. Er roch gut. Stop! Hatte ich das gerade wirklich gedacht?! Oh Gott! Die Landluft bekam mir nicht gut. Seine Oma stand immer noch im Zimmer. Wieso war sie nur so hartnäckig?! Ben strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich versuchte ihn möglichst verliebt anzuschauen. "Oma? Vielleicht gehst du jetzt liebe. Ich hätte gern etwas Zeit allein mit Maya", sagte er und grinste mich an. Ich kicherte. Seine Oma schien überzeugt und ging. Kaum war die Tür zu, nahm Ben die Hand von meinem Gesicht  und drehte sich weg. Ich stand auf. "Wir müssen besser aufpassen", sagte ich und versuchte meine Fassung zu wahren. Ich war gerade völlig durch den Wind. "Wieso? Wir könnten es ja öfter provozieren um in einem Bett zu liegen." Wieder dieses dreckige Grinsen! Wie konnte ich nur denken, er könnte auch anders sein?! "Ach, halt die Klappe, Arschloch!", giftete ich und ging ins Bad um mich frisch zu machen.

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