Völlig erschöpft kamen wir am Abend wieder. Sophie hatte mir die ganze Stadt gezeigt. Sie war zwar nicht besonders groß, aber einfach himmlisch. Dort gab es einen H&M, NewYorker, Mister Lady, Tally Weijl und einige Drogeriemärkte. Wir aßen im McDonalds und gönnten uns danach ein Eis bei Firenze. Es war ein schöner Tag und Sophie offenbarte mir sogar ihre Lieblingsstelle. Etwas abseits von der Stadt stand ein Kirschbaum neben dem ein kleiner Bach verlief. "Hier kommen Ben und ich immer her um abzuschalten", erklärte sie. Wir unterhielten uns über alles mögliche und wurden schnell Freundinnnen. Ich trug meine Shoppingtaschen ins Zimmer. Ich hatte mir beim Tally Weijl ein türkises Top gekauft und beim H&M eine Jeans mit Löchern. "Du warst shoppen?", fragte Ben, als ich reinkam. Er saß mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa und sah fern. "Ja. Und was hast du gemacht?", keifte ich. "Ich hab dir beim Essenn den Arsch gerettet", gab er patzig zurück. "Danke Mr. Sieistdierichtige!" "Nerv nicht!" "Arschloch", murmelte ich. Was fiel ihm ein?! Ich hoffte nur, die Woche würde schnell vergehen. Ich räumte schnell meine Klamotten in die Kommode und ging dann duschen. Als ich aus der Dusche stieg, fiel mir auf, dass ich vergessen hatte mir frische Unterwäsche mitzunehmen. "Fuck!", fluchte ich. Ich wickelte mir ein Handtuch um den Körper und öffnete die Tür einen Spalt breit. "Ben?", rief ich. Keine Antwort. Vielleicht war er gegangen. Sorglos stapfte ich zu der Kommode. "Was machst du da?", fragte Ben plötzlich. Ich schrie auf und hätte vor lauter Schreck fast mein Handtuch fallen lassen. Ben stand hinter mir und hatte schon wieder dieses dreckige Grinsen im Gesicht. "Ich hol mir meine Unterwäsche", zischte ich und presste das Handtuch näher an mich. Wo kam er denn auf einmal her? Musste er mich so erschrecken? Mein Herz raste wie verrückt. Er grinste mich immer noch an. Gernervt quetschte ich mich an ihm vorbei wieder ins Bad. Scheiße, war das knapp! Fast hätte ich mein Handtuch fallen lassen und Ben hätte alles gesehen! Wieso wurde ich auch immer so verdammt nervös in seiner Nähe? 'Das war bestimmt bloß der Druck!', redete ich mir ein. Ich durfte es einfach nicht versauen.
Zum Abendessen gab es die Reste vom Mittagessen. Dieses Mal saß ich zwischen Ben und Sophie. Immerhin eine kleinere Verbesserung. Während des Essens unterhielten Sophie und ich uns angeregt über die Hosen und Kleider die wir gesehen hatten. Manche sahen zum Teil wirklich sehr billig aus. Nachdem Essen gingen wir ins Bett. Relativ schnell schlief ich in dem großen bequemen Bett ein.
Ein Klopfen an der Tür weckte mich. "Hallo? Darf ich reinkommen? Ich bring Kaffee", rief Madi. Ich drehte mich zur Seite und wollte weiter schlafen. Ben reagierte viel schneller als ich. "Gleich! Ich muss uns noch zu decken!", antwortete er, ließ sich neben mich aufs Bett fallen, warf die Decke über uns, umarmte mich von hinten und zog meinen Körper an seinem. Ich war ihm nah. Zu nah. Am liebsten würde ich ihn wegstoßen, aber ich wusste, dass ich mich jetzt nicht wehren durfte. Sonst würden sie wiedermal Verdacht schöpfen. Aber musste Ben mich unbedingt so nah an sich ranziehen, dass kaum Platz zwischen uns war?! Die Tür wurde geöffnet. Langsam drehte Ben seinen Kopf Richtung seiner Mutter. "Stell ihn einfach auf den Nachttisch", gähnte Ben. "Schläft sie noch?", flüsterte Madi. Ben nickte und Madi schlich sich wieder raus. Ich hörte, wie die Tür zu ging. Ben ließ mich nicht los. Wieso umarmte er mich noch? Und was viel wichtiger war: Wieso wehrte ich mich nicht? Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass ich die Umarmung genoss. Vorsichzig rutschte ich noch ein Stück zu Ben und er umarmte mich jetzt ganz fest. Unsere Körper berührten sich. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Er küsste mich auf die Schulter. Ein warmer Schauer durchzog meinen Körper. Ich könnte so den ganzen Tag liegen bleiben. Mein Gehirn war vernebelt und mein Körper wie erstarrt. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne. Plötzlich beugte sich Ben weit vor, sodass seine Lippen an meinem Ohr waren. "Du genießt das, richtig?', hauchte er. Ich konnte sein dreckiges Grinsen förmlich sehen. Ich schlug die Augen auf. "Nein! Nimm deine Pfoten von mir!", schrie ich und rollte mich schnell von ihm weg. Leider hatte ich eins nicht bedacht: Ich lag bereits am Rand. Mit einem "Wuums" landete ich auf dem Boden. Au! Mein ganzer Körper tat weh. Ben lachte sich den Arsch ab. So viel Gefühle schon in der Früh war einfach zu viel für mich! Ich blieb am Boden liegen und wartete bis sich mein Puls und mein Atem beruhigt hatten.
Meine Würde spazierte gerade durch die Tür. Ich denke, ich werde sie nie wieder sehen. So würdevoll, wie es ohne Würde ging, stand ich auf. Ben war oberkörperfrei und hatte nur eine Joggingshose an. Ich starrte ihn an. Wow! Musste es unbedingt so verdammt heiß aussehen?! "Gefällt dir, was du siehst?", fragte er. Wieder dieses Grinsen! Jetzt war ich am Zug. Ich krabbelte über das Bett zu ihm und setzte mich auf sein Sixpack. Mit meinem Finger fuhr ich die Konturen seiner Brust nach. Ich spürte wie sein Herz schneller schlug und seine Muskel sich anspannten. Ich lehte mich ganz weit vor zu seinem Gesicht, sodass uns wieder mal nur Zentimeter trennten. Ich war ihm in letzter Zeit viel zu nah. Er sah erwartungsvoll erst in meine Augen und dann auf meine Lippen. Oh Gott! Was tat ich da? Diese Lippen! Ich wollte ihn so unbedingt küssen. Ich konnte nicht widerstehen! 'Maya! Konzentrier dich!', zischte mein Unterbewusstsein. Ben legte eine Hand in meinen Nacken. Ha! Jetzt hatte ich ihn! "Du genießt das, richtig?", fragte ich spöttisch. Seine Augen weiteten sich. Sofort nahm er die Hand weg. Er wurde rot. Wow! Der wunderbare Ben wurde rot?! Ich musste ja echt gut sein! Ich lächelte ihn an und sprang dann wieder runter von ihm. Ben kratzte sich verlegen am Kopf. Er sah total verwirrt aus und sogar ein bisschen enttäuscht?! 'Traurig, dass du nicht jedes Mädchen so leicht haben kannst?!', spottete ich in Gedanken. Ich nahm mir frische Unterwäsche und meine Klamotten. Kurz vorm Bad drehte ich mich nochmal um. "Was du kannst, kann ich auch!", lachte ich und zwinkerte ihm zu. Dann verschwand ich im Bad. Erstmal durchatmen! Ich wollte Ben gerade wirklich küssen! Er hätte mich nur zuerst küssen müssen. Ich hätte den Kuss erwidert. Dann wäre es endgültig vorbei mit meiner Würde, meinem Stolz und meiner Ehre! Ich musste besser aufpassen! Ben hatte natürlich einen Vorteil. Er reißt ständig Frauen auf. Aber ich? Ich bin da drin ziemlich mies. Ich würde mich bei meinen eigenen Tricks verführen lassen! Ich stieg in die Dusch um mich etwas zu beruhigen und über alles nachzudenken.
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Liebe oder so...
RomanceMaya ist ein ganz normales sechzehnjähriges Mädchen. Für ihren Cousin Tobi würde sie fast alles tun. Doch als er sie bittet, die Freundin von seinem Kumpel Ben zu spielen, dass dieser nicht nach Feichten, einen kleinen Ort in Österreich, zu seinen E...