Kapitel 15: Der Deal

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"Sophie! Was ist los?", fragte ich bestürzt und ging zu ihr. Sie drehte sich zu mir und fiel mir um dem Hals. Sophie schluchzte so herzzerreißend, dass sogar ich Tränen in den Augen bekam. Ich hasste es, wenn meine Freundinnen weinten. Sophie war in den letzten Tagen zu einer ziemlich guten Freundin geworden. Ich drückte sie aufs Bett und setzte mich neben sie. "Jetzt erzähl mal", forderte ich sie auf, während sie mein Kissen bewässerte. Schüchtern setzte sich Amy auf meinen Schoss und musterte ihre Schwestern mitleidig. "Für ihn war ich nur ein Spiel! Eine Tussi, die er abgeschleppt hatte! Eine Bettgeschichte! Eine kurze Nummer! Für mich... für mich war er der Einzige! Die große Liebe! Der Mann fürs Leben! Er hatte mir die Welt zu Füßen gelegt und dann erwisch ich ihn mit einer anderen im Bett!", schluchzte sie. Markus war ja ein richtiges Arschloch! "Deswegen musste Ben mit seiner Freundin hier her kommen. Weil meine Familie nicht wollten, dass er mit Mädchen dasselbe abzog wie Markus mit mir!", erklärte sie. "Hey, alles gut. Markus ist ein scheiß Arschloch! Er hatte dich gar nicht verdient! Du findest einen Besseren! Es gibt noch ein paar richtig tolle Kerle da draußen!", versuchte ich sie aufzumuntern. "Amy? Gehst du bitte raus?", fragte sie plötzlich. Amy war ziemlich froh darüber und verließ das Zimmer. "Ich weiß es", sagte Sophie, sobald die Tür zu war. Jetzt war ich allerdings verwirrt. "Was weißt du?", erkundigte ich mich. "Ich weiß, dass du nicht mit Ben zusammen bist", erklärte sie und sah mir in die Augen. Was?! Ich starrte sie entsetzt an. Es jetzt noch zu leugnen war sinnlos. Wir waren aufgeflogen. Tobi würde nie wieder mit mir reden. Hannah würde mich verachten, wenn auch nur kurz. Besonders jetzt wo es mit Maxi anscheinend gut zu laufen schien. Ich sah auf meine Hände. "Und die anderen?", erkundigte ich mich. "Nur ich. Es tut mir leid, dass er dich dazu zwingt. Ich werde es den anderen sagen, Ben wird hierher ziehen und du bekommst dein Geld oder was auch immer er gegen dich in der Hand hat", versprach sie. "Nein! Er bezahlt mich nicht! Ich mach das für meinen Cousin! Bitte sag es niemanden! Ich weiß, Ben ist ein Arschloch, aber er kann sich ändern! Ich selbst hab seine nette Seite kennen gelernt. Bitte gib ihm noch eine Chance!", flehte ich verzweifelt. Plötzlich lächelte Sophie. "Und er versucht nicht die ganze Zeit dich ins Bett zu bekommen?", wollte sie wissen. "Nein. Er ist total nett und aufmerksam manchmal. Auch wenn er sich manchmal wie ein Idiot aufführt", murmelte ich. Ich war einfach viel zu erschöpft um zu schreien. Ich hatte es total verbockt. Sophies Grinsen wurde, falls das möglich war, noch breiter. "Okay. Ich sag es keinem, wenn du Ben nicht sagst, dass ich es weiß", schlug sie vor. Was war denn das für ein Deal?! Aber okay. Ich nickte. "Perfekt", flötete sie und ging zur Tür. Kurz vor der Tür drehte sie sich nochmal um. "Du bist eine meiner besten Freundinnen", sagte sie. "Du auch eine von meinen", lächelte ich. Als sie draußen war, ließ ich mich völlig kaputt auf meine Decken fallen. Scheiße!

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