44.Kapitel

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Die Person war einfach verschwunden! Wie hatte er oder sie nur einfach entkommen können?

Soul stand ratlos zwischen den Auszubildenden und sah sich um. Scheinbar war es auch ein Champion gewesen. Neeko musste es sein, da sie die einzige Formwandlerin war. Deshalb hatte die Person ihm auch bis aufs Haar geglichen und hätte demnach ebenfalls mit seiner Stimme sprechen können....

//Ich muss unbedingt nach Mira sehen.//

Nach diesem Entschluss machte er sich auf den schnellsten Weg in Richtung Trainingsraum auf. Schließlich war ja eigentlich ausgemacht gewesen, dass wir alle zusammen die Kluft der Beschwörer besuchen gehen. Außerhalb des Kampfes, nur um dort Spaß zu haben.

Jetzt wo er so darüber nachdachte war das bereits die zweite seltsame Begegnung mit einer Person, die ebenfalls zum Champion gemacht worden war und die er nicht kannte. Damals im Pool, als er Mira vor dem Ertrinken gerettet hatte, war die erste. Er war sich nämlich sicher, dass er damals einen Mann mit Anzeichen von Fizz' Gestalt gesehen hatte, der Mira hinunter ziehen wollte. Doch er wusste nicht genau, was mit diesem Mann danach geschehen war, nachdem er eingefangen wurde.

Im Moment fokussierte er sich jedoch wieder auf die Kluft und war endlich angekommen. Suchend sah er sich nach Mira um, während er die mittlere Lane hinunterrannte. Kurz darauf nahm jedoch sein Gehör die Stimmen seiner Freunde wahr. Gut, dass Raubkatzen so gut hören können.

Er schlug den Weg in den Dschungel ein und entdeckte kurz darauf auch schon Soldier. Als er näher kam, bemerkte er auch alle anderen nach der Reihe. Sein Blick wandte sich abfällig von Hunter zu der hübschen Mira hin. Er entspannte sich sichtlich, als er sie unversehrt sah und ging einfach zu ihr hin.

Ihm wurden die Klingen, die um sie herum schwebten erst richtig bewusst, als sie diese auf ihn richtete.

-Whoa, alles gut. Ich bin es doch nur. Leg die spitzen Klingen weg, Kleine.- sprach Soul ruhig auf sie ein und lächelte charmante.

Mira sah ihn jedoch nur argwöhnisch an und hielt ihn weiterhin auf Abstand. Sie wirkte leicht verschreckt auf ihn, was ihn traurig werden ließ.

-Woher soll ich wissen, dass du der echte Soul bist?- fragte sie misstrauisch.

Nach dem Auftauchen dieses Gestaltenwandlers konnte er es ihr nicht verübeln. Jedoch würde ihn schließlich nie jemand perfekt nachahmen können, dafür war er zu einzigartig.

Nachdenklich blickte Soul sie für einen Moment an, dann hatte er auch bereits eine Idee. Er schloss kurz seine Augen und suchte nach der bekannten dunklen Macht in sich. Eigentlich hatte er sie in letzter Zeit nicht verwendet, da er sich, seit jenem Tag an dem er Mira fast umgebracht hatte, nicht mehr ganz vertraute, aber nun würde er sie wohl verwenden.

Diese dunkle Macht war schließlich die erste gewesen, die er zu kontrollieren lernen musste. Bei dem Champion, dem sie gehörte war das auch sehr anstrengend gewesen, schließlich gab es eigentlich ein paar Champions, die vom Charakter her so schlimm waren, dass sie nicht ins Projekt aufgenommen worden waren. Dazu zählten vor allem unberechenbare Champions wie alle Leerenwesen, Gnar, Zed und Syndra. Dennoch waren er und Mira der Beweis dafür, dass es nicht ganz stimmen konnte, was sein Vater behauptete.

Er hörte währenddessen wie die anderen ebenfalls verstummt waren. Vermutlich warteten sie alle gespannt darauf was er nun tun würde. Schließlich spürte er jede Menge Blicke auf sich. Selbst Hunter konnte nicht anders und wollte unbedingt wissen was er geplant hatte.

Nun war er endlich so weit und öffnete wieder seine Augen. Knapp vor Mira war ein weiteres schattenhaftes Selbst von ihm aufgetaucht. Dieser kniete vor ihr und hielt ihr eine violette Blume entgegen.
Mira ließ ihre Klingen langsam sinken. Sichtbar verblüfft nahm sie die Blume entgegen und Soul ließ sein Schattenduplikat schließlich wieder verschwinden.

Ein leichtes, triumphierendes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt. Mira blickte die Blume an und fiel ihm dann schließlich stürmisch um den Hals. Er schloss ebenfalls seine Arme um sie und genoss ihre Wärme und den süßen Duft, den sie verströmte.

-Ich habe schon Angst gehabt, dass sie dir etwas angetan haben. Schließlich war da nur auf einmal eine andere Person, die sich als du ausgegeben hat. Naya hat sie sich genannt.- murmelte sie neben seinem Ohr.

Er löste daraufhin die Umarmung, hielt sie wieder auf etwas Abstand und blickte sie fragend an.

-Nein, mir geht es gut. Was ist aber mit dir passiert? Hat sie dir etwas getan?- Besorgnis lag in seiner Stimme.

-Naja, sie hat zuerst selbst mich an der Nase herumgeführt und dann sogar geküsst. Da habe ich es jedoch bemerkt und deshalb wollte sie mich schnell fesseln. Sie hat jedoch die Rechnung ohne diese Klingen hier gemacht.- ein belustigtes Schmunzeln war zu vernehmen, als sie auf die Klingen deutete.

Ihr fiel erst jetzt auf, dass er gar nicht richtig darauf achtete, wo sie hinzeigte.

-Sie hat dich geküsst?- nach diesem Teil hatte er nicht mehr richtig zugehört. 

Admira verdrehte ihre Augen und schnippste ihm leicht gegen die Stirn.

-Ja, aber es gibt wichtigeres zum Nachdenken. Zum Beispiel wieso sie mich entführen wollte und woher sie überhaupt kam!- erklärte sie bestimmt.

Soul nickte langsam.
-Du hast ja Recht, Kleine.- er blickte nun bestimmt zu den umstehenden Leuten -Ab sofort meldet ihr mir, wenn euch etwas Seltsames auffällt, ja?-

Alle nickten schnell, selbst Hunter traute sich nicht, sich seiner autoritären Stimme zu widersetzen. Schließlich war er noch immer um einiges stärker und würde es auch ihm gegenüber bleiben.

-Gut, dann lasst uns hier verschwinden. Ok, Admira?- er nahm ihre Hand und lächelte sie warm an.

Sie schien etwas blass im Gesicht zu sein und im nächsten Moment trug er sie kurzer Hand wieder einmal auf seinen Armen. Scheinbar hatte sie sich ein bisschen überanstrengt. Nicht nur wegen der ganzen Aufregung durch sein gefaketes Ebenbild sondern auch auf Grund der Aktivierung von Irelias Fähigkeiten. Er blickte sie genauer an und musste jedoch feststellen, dass ihre Augen rot geblieben waren. Wie es die von Akali waren.
Schließlich verließen alle wieder die Kluft der Beschwörer, wenn der Nachmittag auch etwas anders ausgegangen war, als geplant.

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