Sie lag gerade auf einer der Liegen, Liam halb unter sich, als sie ihre neugewonnen Informationen so weit geordnet hatte, um mit ihm zu sprechen.-Du, Liam...Kann ich nachher die Gefangenen besuchen gehen? Dein Vater hat mir etwas über meinen erzählt, was ich nicht ganz glauben kann und ich denke, dass sie mehr darüber wissen. Schließlich hast du selbst gesagt, dass sie mich brauchen.- mit einem bittenden Blick drehte sie ihren Kopf zu ihm.
Er seuftzte tief und gab damit nach.
-Na gut, wenn es meine Kleine glücklich macht....Aber ich komme natürlich mit und bleibe auch da. Ist das klar?- mit einem Finger zeichnete er das Tattoo nach, welches ihren Bauch unter ihrem Bauchnabel zierte und damit ihre Narbe verdeckte.
Sie hatte es sich machen lassen, weil es ihr gefallen hatte, die restlichen Narben würden ihr sowieso noch genug Andenken sein. Es stellte ein Herz mit Engelsflügeln rechts und links davon dar. Liam war es natürlich sofort aufgefallen, als sie eines Nachts damit zu Bett gegangen war. Schließlich sah sie ihn unter Tags schon so wenig, dass sie nun einfach wieder in sein Zimmer gezogen war. Für ihre Freundinnen war das in Ordnung gewesen. Zumal ihr Zimmer nun frei war für etwaige andere männliche Besucher, die dann schließlich nicht vom Rest gestört werden möchten, wenn sie die Liebste bei sich haben.
-Etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet.- erwiderte Mira lächelnd und küsste Liam kurz.
Nach ihrem Besuch am Pool hatten sich die beiden nur kurz etwas übergezogen und machten sich dann bereits auf den Weg zu den Gefangenen.
Mira wusste nicht ganz was sie zu erwarten hatte. Das letzte Mal hatten sie schließlich versucht, sie und ihre Freunde zu töten. Sie hoffte, dass sie sich nicht täuschte und das Ganze nicht doch nur ein blöder Fehler war.-Na sieh mal einer an. Wer kommt uns denn da besuchen?- die Stimme der Füchsin klang ruhiger und nicht mehr ganz so aggressiv wie zuletzt.
Neugierig musterte Mira die Gefangenen, die nacheinander näher an das Gitter traten. Sie sahen um einiges besser aus und rochen sogar frisch gewaschen.
-Euch scheint es gut zu gehen obwohl ihr schon wieder eingesperrt seit.- stellte die Anführerin fest.
Der Anführer, Zaleth hieß er, trat nun neben seine Freundin.
-Nunja im Gegensatz zu dem Bunker in dem wir wie verwahrloste Tiere gehalten wurden, leben wir hier beinahe königlich. Ganz ohne Experimente, die an uns durchgeführt werden...- seine Stimme wurde leiser gegen Ende. -Aber das tut nichts zur Sache. Wieso bist du hier und hast sogar ihn mitgebracht?- er deutete auf Liam, der neben ihr stand.
//Jetzt oder nie...//
-Ich möchte wissen was ihr über meinen Vater und dieses gesamte Projekt wisst. Durch meine Sinne ist mir mehr als bewusst, dass Mr. Diamond mir nie und nimmer die ganze Wahrheit gesagt hat.- mit entschlossenem Blick sah sie Zaleth in die blutroten Augen.
Er lächelte leicht und zeigte somit seine scharfen Zähne.
-So so....du willst also die Wahrheit wissen. Dann hör gut zu, weil von mir kriegst du die komplette Wahrheit aufgetischt, so unschön sie auch klingen mag....Aber vorher...- er blickte nach links und rechts als ob er noch weitere Besucher erwarten würde. -Seit ihr beide allein?-Mira und Liam nickten, sie waren sich aber nicht ganz sicher was genau er mit dieser Frage bezwecken wollte. Schließlich würden sie ja höchstens ihre anderen Freunde mitbringen, die allesamt treu zu ihnen hielten.
-Gut, weil über die Armbänder von gewöhnlichen Agenten werden alle Geräusche zu jeder Zeit aufgezeichnet. Bei euch trifft das nicht zu, da es mehr Energie verbrauchen würde euch ständig abzuhören, auf Grund eurer ganzen Fähigkeiten. Nun gut, es begann alles vor einigen Jahren mit zehn Versuchspersonen, Julian der das ganze Projekt finanzierte und deinem Vater, der eigentlich nur Gutes im Sinn hatte
...-So begann er über alles zu erzählen. Von den Komplikationen der mentalen und auch körperlichen Veränderungen angefangen, bis hin zu den ersten Fehlschlägen, die so mächtig waren, dass sie weggesperrt wurden. Natürlich erzählte er auch wie es dort unten gewesen ist. Er, Arina und Fame hatten da schließlich zu den ersten gezählt. Der vierte Fehlschlag, eine Verkörperung von Zed, war bald nach den ersten Experimenten getötet worden, da er es durch seine Schatten manchmal hinaus geschafft hatte. Daher hatte es Zaleth auch nicht sonderlich gewundert, dass Liam scharf im Auge behalten wurde, als er knapp darauf seine ersten Fähigkeiten gewann.
Die ganzen Fehlschläge waren in den letzten Jahren zunehmend weniger geworden, weshalb es nun Agenten gab, die Julian auf Missionen schickte ohne allzu große Bedenken zu haben und neue genauso leicht rekrutieren konnte. Dennoch liefen dort unten noch immer Wandlungen ab, die er absichtlich veränderte, um hoffentlich irgendwann auf die Formel zu stoßen wie er Leute zu S+ machen konnte. Um die Menschen, die unter den Versuchen leideten, kümmerte er sich nicht. Ihm ging es nur um das Geld und um den Einfluss den er mit einer kleinen Armee von S+ Agenten bekommen würde.
Mira hatte sorgfältig zugehört und war nun wütend, auf Julian der so etwas machte, auf sich selbst, weil sie nicht schon früher über die Wahrheit nachgedacht hatte und auch weil sie ihrem Vater, den sie nur für mental instabil oder mit Alzheimer gezeichnet, gesehen hatte, nicht geredet hatte seit all den Jahren. Sie musste zu ihm. Er würde ihnen helfen können, wenn sie ihn erst einmal geheilt hatte.
Stürmisch packte sie Liam's Arm.
-Du musst mich zu meinem Vater bringen. Er kann uns bestimmt helfen!- an die Gefangenen gewandt erzählte sie kurz was mit ihrem Vater los war und dass sie ihn nun heilen könnte. -Irgendwer muss in der Zwischenzeit aber unsere Teams verständigen. Es darf nicht so weiter gehen. Wir müssen den ganzen, unmenschlichen Experimenten ein Ende setzten, bevor er sich doch noch seine Armee basteln kann.-
Arina, das Fuchsmädchen, schien eine Idee zu haben.
-Nachdem ihr uns nicht einfach so gehen lassen könnt, noch wäre es zu offensichtlich, könntet ihr euch auf die Suche nach Naya machen. Sie kommt uns jeden Tag besuchen und sollte bald schon wieder hier auftauchen. Erklärt ihr was sie zu tun hat und sagt, dass Zaleth ihr aufträgt es auszuführen. Ihr erkennt sie übrigens an einer bunten Blume, die sie meistens im Haar trägt, egal wie sie sonst aussieht.--Danke, wir kommen euch bald befreien, versprochen.-
Mira und Liam machten sie bereits schnell auf den Weg. Sie verließen das Schloss und glitten lautlos durch den Wald, als sie einen Angestellten erblickten, der die besagte Blume im Haar trug. Langsam, um sie nicht wegzuscheuchen, näherten sie sich ihr. Sie blickte wild um sich, erkannte aber, dass sie bei Liam und Mira wenig Chancen auf eine Flucht hatte.
-Ganz ruhig, Naya. Wir wissen dass du es bist und Zaleth hat einen Auftrag für dich. Du sollst unseren Teams erzählen was sie dort unten mit euch machen und wer Schuld daran hat. Unsere Leute werden es dann schon den anderen Teams erklären.-
Naya, die kurzfristig ihre normale Gestalt angenommen hatte, nickte und machte sich in einer anderen Form bereits auf den Weg.
-Na komm, wir müssen auch los.
Liam zog Mira dann an der Hand zum nächsten Ausgang des Geländes. Dort ließ er sein Auto aus dem Würfel aufklappen und kurz darauf waren sie auch bereits am Weg zur Psychiatrie, in der auf ihren Vater aufgepasst wurde.
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League of Legends Academy
Fiksi Penggemar-Die Welt hat sich viel verändert. Hunger und Naturkatastrophen sind mittlerweile zum größten Teil beseitigt worden. Medizinische Einrichtungen können beinahe alles behandeln was es an Krankheiten gibt und der technologische Fortschritt zeigt sich a...