Mira wachte auf und sah sich um. Ihre Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit, die in ihrem Zimmer herrschte. Eigentlich wusste sie nicht ganz genau wie sie hier hergekommen war. Zuletzt war sie noch in der Kluft der Beschwörer gewesen und hatte mit Liam geredet.
Sie fühlte sich im Moment ruhig und besonnen, ihr war wohlig warm, dennoch war irgendetwas anders als sonst. Nur wusste sie nicht genau was es war. Eine Hand lag auf ihrem Bauch und einen weiteren Arm spürte sie auf Höhe ihrer Hüfte.
Nachdenklich drehte sie sich um und blickte daraufhin in Liam's schlafendes Gesicht. Überrascht weitenden sich ihre Augen. Was machte er in ihrem Bett und vor allem wie hatte er sie und sich selbst hochgeschafft? Schließlich schwebte ihr Bett immer noch.
Sie musterte sein Gesicht und schlug dann leicht die Decke zurück. Natürlich waren sie beide angezogen. Von ihm hatte sie nichts anderes erwartet, aber dennoch war sie erleichtert. Der Gedanke jemandem vollkommen hilflos ausgesetzt zu sein änstigte sie immer schon. Aus diesem Grund hatte sie auch Probleme was Vertrauen anging, wenn das auch niemand von ihr erwarten würde.
Als sie jedoch wieder in sein ruhiges Gesicht blickte, merkte sie dass er ganz und gar nicht ihre Ruhe störte. Es war mehr als seltsam, dass sie sich in seiner Nähe wohl fühlte obwohl ein Teil von ihm versucht hatte sie umzubringen. Sie setzte sich auf und blickte zum Fenster. Es war mitten in der Nacht zumindestens stellte sie das damit fest.
Eine Hand legte sich um ihren Arm und zog sie zurück. Sie landete mit ihrem Rücken sanft auf Liam's harter Brust.
-Liam, was machst du denn?- fragte sie leise, aber mit belustigter Stimme.
Er wickelte sich eine ihrer langen, weißen Haarsträhnen um seine Finger und sie konnte sein Gesicht auf Höhe ihrer Stirn spüren. Sie neigte ihren Kopf etwas nach hinten, dass sie in sein Gesicht sehen konnte.
Ihr belustigtes Lächeln erstarrte auf ihren Lippen. Seine Augen waren wieder rot und sie kannte diese Farbe nur zu gut. Schließlich war es das Letzte was sie gesehen hatte, bevor sie ohnmächtig geworden war, als sie am Rande des Todes gestanden hatte.Seltsamerweise hatte sie diesmal jedoch keine Angst vor ihm. Schließlich war sie nicht mehr nur das kleine hilflose Mädchen und wenn er das dachte, dann hatte er sich getäuscht.
Sie blickte ihm furchtlos in die Augen und er ließ daraufhin seinen Blick von ihrem Haar zu ihrem Gesicht schweifen. Seine Finger fuhren sanft die Konturen ihres Gesichts nach.-So wunderschön und doch so gebrechlich...- murmelte er leise.
Er machte Halt bei ihren Lippen und blickte ihr dann in ihre Augen.
-Hast du keine Angst?- fragte er lächelnd und legte eine Hand von hinten um ihre Taille.
Jetzt konnte sie nicht mehr weg oder zumindestens dachte er das vermutlich. Sie blickte ihm nur weiterhin in die Augen und lächelte nun ebenfalls leicht.
-Wir beide wissen, dass du mich nicht umbringen wirst und das auch gar nicht mehr kannst. Deine Gefühle für mich sind viel zu stark, Liam, schließlich bist du noch immer derselbe.- antwortete sie ihm leise.
Ihre Macht demonstrierend öffnete sie seinen Arm, der sie festhielt und drehte sich dann um, dass sie nun auf seinem Becken saß.
-Ach denkst du das, Kleine?-
Schatten kletterten ihren Rücken hinauf und erschienen um sie herum. Sie ignorierte diese einfach und beugte sich zu ihm hinunter. Ihre Nasenspitzen trennten nur noch einige Zentimeter. Eine Hand ließ sie gedankenverloren durch sein Haar gleiten, während er seine Arme wieder um sie geschlossen hatte.
-Ja, das tue ich. Du magst mich zwar beinahe getötet haben, aber du hast es nicht getan. Trotz allem bin ich dir verfallen...-
Bevor sie weiter sprechen konnte, hatten sich bereits seine Lippen auf ihre gelegt und sie schloss bei dem Gefühl ihre Augen. Die Schatten um sie herum schienen sie als Verbündete wahrzunehmen und wirkten keineswegs mehr beängstigend.
Sie hatte versucht sich von ihm fernzuhalten, aber es hatte nichts gebracht. Sie hatte versucht ihn zu hassen, aber es hatte nichts gebracht. Sie konnte nicht anders, sie liebte ihn einfach und ihm schien es scheinbar ebenfalls so zu ergehen.
Nach diesem langen, leidenschaftlichen Kuss blickte sie ihm lächelnd wieder in die Augen. Seine Augenfarbe hatte sich wieder geändert, jedoch nur auf einer Seite. Das andere Auge war rot geblieben. Sie musste unwillkürlich auf lachen bei diesem Anblick. Er blickte sie daraufhin natürlich verständnislos an.
-Was ist jetzt so komisch?- wollte er wissen und zog fragend eine Augenbraue hoch.
-Deine Augen.- kicherte sie und legte sich, noch immer lachend, neben ihn hin.
Er schien es verstanden zu haben, denn kurz darauf waren sie wieder einheitlich gelb. Nach und nach beruhigte sich Mira wieder und kuschelte sich an Liam an. Er legte einen Arm um sie, somit war sie noch dichter bei ihm und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
-Du kennst mich wirklich gut. Dir kann ich scheinbar nicht viel vormachen.- bemerkte er und lächelte sie an.
-Da musst du dich schon mehr anstrengen. Außerdem habe ich mich durch die ganzen Wandlungen zu sehr verändert, um vor einem Meister der Schatten echte Angst zu verspüren.- erklärte sie Schulter zuckend. -Mich würde es trotzdem interessieren wieso ich dich nach meinem Aufwachen in meinem Bett vorgefunden habe.-
-Wieso denn? Dir scheint es doch sowieso zu gefallen.- schmunzelte er, woraufhin sie nur ihre Augen verdrehte.
-Nein, wirklich jetzt. Zuletzt waren wir doch in der Kluft und ich habe mit dir über diese Gestaltwandlerin gesprochen.- ein kurzes Gähnen ließ sie bemerken, dass es noch immer Nacht war und sie eigentlich schlafen sollte.
-Ja, das hast du gemacht. Kurz darauf bist du jedoch wieder einmal ohnmächtig geworden, da du ja zum ersten mal Irelia's Kräfte verwendet hast. Daraufhin habe ich dich wieder einmal hierher gebracht. Deine Freundinnen hätten dich sowieso nur eher schwierig auf dieses schwebende Bett legen können.-
-Das erklärt noch immer nicht warum du hiergeblieben bist.- meinte Mira trotzig und erntete dafür ein weiteres Schmunzeln.
Ihre Augen hatte sie geschlossen und ihren Kopf auf Liam's Schulter gebettet. Wenn er schon hier war, dann sollte er zumindestens als Polster nützlich sein.
-Nunja, eigentlich wollte ich nur kurz bei dir bleiben, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist. Schlussendlich bin ich aber eingeschlafen, weil es neben dir so gemütlich war. Du solltest jetzt aber weiterschlafen, morgen wird ein anstrengender Tag, Kleine. Schlaf gut.- seine Stimme kam ihr immer leiser vor.
Schließlich spürte sie noch einen sanften Kuss auf ihren Lippen und war dann auch wieder eingeschlafen.
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League of Legends Academy
Fanfiction-Die Welt hat sich viel verändert. Hunger und Naturkatastrophen sind mittlerweile zum größten Teil beseitigt worden. Medizinische Einrichtungen können beinahe alles behandeln was es an Krankheiten gibt und der technologische Fortschritt zeigt sich a...