Final Fantasy XV: Über Könige und Königinnen |✓|

IV Dunkle Zeiten stehen bevor

Lilith

Heute war der vierte Tag in Lestallum und alle hatten sich an die gegenseitige Gesellschaft mehr oder weniger gewöhnt. Die Jungs wirkten nur einschüchternd auf den ersten Blick, aber eigentlich war jeder von ihnen eine herzliche Person.

Noctis war so ähnlich wie Prompto, doch anders als sein blonder Freund versuchte er, seine kindliche Seite hinter einer coolen Fassade zu verstecken. Wir neckten einander dauerhaft mit kleinen Sticheleien und gewagten Aussagen.

Prompto hielt die Stimmung der Gruppe immer mit Fotos und Witzen oben. Auch mit ihm verstand ich mich gut.

Ignis sorgte sich tatsächlich viel mehr um das Wohlergehen jedes einzelnen, als er vorgab, denn nach außen hin war er ruhig und kontrolliert, doch in Wirklichkeit beobachtete er jeden genauestens und schloss dann, ob er helfen sollte, oder nicht. Ich hatte mit ihm noch keine wirklich tiefgründige Unterhaltung geführt, doch ich beobachtete ihn sehr oft bei Annäherungsversuchen gegenüber Amaiyah.

Bei Gladio erwartete man anfangs einen ernsten, hitzköpfigen Bodyguard, doch nur der Teil mit seiner hitzköpfigen Natur traf tatsächlich zu. Auch er hatte ein Kind in sich, war aufmerksamer, als er wirkte, und besaß einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Mir gegenüber prahlte er mit seiner enormen Körperkraft und stieg oft in die Späße zwischen Noctis und mir ein.

In diesen letzten Tagen hatte es hin und wieder kleine Erdstöße gegeben und Noctis berichtete weiterhin von Kopfschmerzen. Sogar die örtlichen Radios sprachen davon. Nach einem Gespräch mit Amaiyah waren wir uns beide einig, dass diese zwei Phänomene einen Zusammenhang haben könnten.

Jetzt war es Morgen und wir aßen das Frühstück, das Ignis gekocht hatte. Seine Küche war wirklich eine Nummer für sich. Iris saß ebenfalls im Zimmer und Amaiyah fraß etwas Fleisch, das Ignis für sie gebraten hatte.

„Also, was steht heute an?", fragte Iris in die Runde.

„Wir könnten in dieser Höhle, über die Talcott geredet hat nach der Königswaffe suchen, wenn dort denn eine ist.", schlug Prompto vor.

„Ich würde mit diesem Vorschlag mitgehen.", stimmte Ignis zu. „Wir haben diese Angelegenheit schon für etwas zu lange außer Acht gelassen."

„Dann ist es entschieden.", meinte Gladio und warf seinen Kopf mehrere Male von einer Schulter auf die andere, sodass sein Nacken hörbar knackte.

„Wir sollten uns aufteilen, auch wenn ich das ziemlich ungern vorschlage, weil die Gruppe, in der ich nicht bin, dann komplett hilflos wäre.", warf ich scherzend ein, wurde dann aber anschließend ernst. „Dass wir diese Tage friedlich verbringen konnten, heißt nicht, dass das so bleibt. Das Imperium ist noch immer hinter euch her und wenn wir uns zu lange an einem Ort aufhalten und anschließend weiterziehen, könnte das die Einwohner in Gefahr bringen."

„Guter Einwand.", meinte Gladio lachend und schnippte in meine Richtung. „Dann sollte die Hälfte von uns hierbleiben."

„Specs, hast du Vorschläge für die Gruppen?", fragte Noctis.

„Nun, da nur du die Kontrolle über Königswaffen besitzt, bildest du den Kopf der Gruppe, welche Lestallum verlässt.", überlegte Ignis. „Für die weiteren Mitglieder würde ich Gladio und Lilith vorschlagen. Es ist unbekannt, was euch dort hinter dem Wasserfall tatsächlich erwartet, weshalb eine kräftige Person von Vorteil wäre. Da Lilith sich als Jägerin gut in unbekanntem Terrain zurechtfinden sollte und ihre Waffe dir innewohnt, ist es nur logisch, dass sie eine passende Begleiterin ist."

„So sei es. Wahrscheinlich werde ich euch beide retten müssen", witzelte ich und klatschte einmal in die Hände. „Dann bleiben Prompto, Amaiyah und du hier."