V Wenn die Götter sich erheben

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Lilith

„Wir rasten über die Nacht hier. Bereitet euch gut vor, denn morgen gibt es kein Zurück mehr.", sagte Ardyn als wir mit den letzten Strahlen der Sonne an einer Tankstelle ankamen.

„Es gibt kein „Wir".", murrte Gladio warnend, doch Ardyn lächelte nur und lief in Richtung des Cafés.

„Warte kurz.", hielt ich ihn nach mehreren Schritten auf.

„Was gibt es denn noch, hm?", säuselte er und blieb erneut stehen.

„Was weißt du über Amaiyah, was wir nicht wissen?"

Er lachte. „Eine ganze Menge, Lilith, aber keine Sorge, bald werdet ihr es auch erfahren."

„Woher kennst du sie?", ließ ich nicht locker und verdrängte die Verwirrung darüber, dass er meinen Namen kannte, ohne dass ich mich vorgestellt hatte.

„Man könnte uns als ehemalige Freunde bezeichnen, doch sie entschied sich dazu, einen anderen Weg zu gehen.", seufzte er Schultern zuckend und meiner Frage ausweichend.

„Wart ihr mehr als nur befreundet?", vergewisserte ich mich.

„Interessanter Gedanke, aber nein." Erneut trat dieses vielsagende Lächeln auf seine Lippen. „Na ja, genug der Fragen. Bis morgen, Lilith. Wünsche Seiner Majestät eine gute Nacht."

Er ging.

„Ich kann mir die beiden nicht als Freunde vorstellen.", ertönte Promptos Stimme plötzlich von der Seite und ich bemerkte, dass er neben mir stand und wohl zumindest das letzte bißchen des Gesprächs mitbekommen hatte.

„Vielleicht hat er sich über die Zeit verändert. Deswegen beendet man Freundschaften doch, oder? Soweit ich weiß, funktioniert das mit Beziehungen doch genauso. Ich kenne mich da nicht so aus.", entgegnete ich.

„Heißt das, dass du noch nie eine Beziehung hattest?", hakte er grinsend nach.

„Keine Zeit.", bejahte ich lachend und machte kehrt zu dem Regalia, wo Gladio, Ignis und Noctis gerade die Camping-Sachen aus dem Kofferraum holten.

Prompto folgte mir nach einiger Zeit und schoss beim Laufen einige Fotos von jedem. Ich musste mich noch ein wenig daran gewöhnen, dass man mich fotografierte, aber die drei übrigen Jungs schien es inzwischen nicht mehr zu stören.

Relativ schnell hatten wir alles herausgeholt und etwas weiter hinter der Tankstelle selbst, zwischen den wenigen Bäumen und im Schatten eines riesigen Felsens aufgestellt. Zwar befanden wir uns nun abseits der Ortschaft, doch ihr Licht drang dennoch zu uns hindurch, sodass wir vor Dämonen sicher waren. Gladio ging mit einem jammernden Prompto Feuerholz sammeln, nachdem er das Zelt aufgestellt hatte und Noctis und ich halfen Ignis beim Aufbau seines Camping-Herds.

„Gibt es Wünsche bezüglich des heutigen Abendessens?", fragte Ignis uns bei der Arbeit.

„Auf jeden Fall Fleisch.", stellte Noctis klar. „Mit so wenig Gemüse wie möglich."

„Wir können es marinieren und dann einfach über dem Feuer braten.", schlug ich vor; einverstanden mit Noctis' Wunsch.

„So sei es.", akzeptierte Ignis es seufzend und griff sofort nach der Kühlbox, in welcher die Truppe anscheinend immer ihre Vorräte aufbewahrte.

Ich setzte mich auf einen der aufgestellten Campingstühle und atmete die warme Abendluft ein. Eine entspannte Atmosphäre herrschte und ich genoss sie sehr, weil ich ein ungutes Gefühl bezüglich des morgigen Tages hatte.

„Sag mal,", ertönte Noctis' Stimme plötzlich neben mir und riss mich aus meinen Gedanken. Er hatte sich direkt auf einen der Stühle neben mich gesetzt. „was sollte das eigentlich vor einigen Tagen mit der Sahne in meinem Gesicht?"

Final Fantasy XV: Über Könige und Königinnen |✓|Where stories live. Discover now