Epilog I: Sie, die zu den Sternen singt

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Amaiyah

Es waren Monate vergangen, seit der Kampf gegen die Dunkelheit sein Ende gefunden hatte; seit erneut Frieden auf Eos eingekehrt war.

Jedoch standen Noctis, Lilith, Ignis, Gladio, Prompto und Amaiyah vor einer neuen, ebenso anspruchsvollen Aufgabe gegenüber – dem Wiederaufbau von Lucis. Ihre erste Priorität sollte das gefahrlose Durchschreiten der von Ruinen übersäten Hauptstadt sein.

Durch das unaufhörliche Wüten der Dämonenhorden und dem großflächigen Angriff von Niflheim auf Insomnia, war die Infrastruktur stark beschädigt. Die Straßen waren bedeckt mit Kratern, Rissen und Trümmern der umliegenden Häuser.

Dank der tapferen Krieger, welche Cor in die Hauptstadt geführt hatte und die sich mittlerweile sehr gut mit den Tunneln und Straßen auskannten, hatten sie festlegen können, welche Stadtteile am gefährlichsten waren. Diesen hatte sich dann Amaiyah gewidmet.

Mithilfe der Macht in ihrer Stimme und der übermenschlichen Stärke ihres Körpers hatte sie es binnen kürzester Zeit geschafft, die meisten dieser Orte erneut begehbar zu machen.

Nun konnten die Bewohner Lestallums, Alt-Lestallums, Meldacios und Hammerheads gefahrlos die Hauptstadt betreten. Die meisten strotzten nach ihrer Ankunft nur so vor Energie und brannten darauf, dem rechtmäßigen König von Lucis zu helfen.

Gladio war die Aufgabe zugefallen, die Glefen und Jäger unter seinem Kommando zu einen. Er hatte sich dieser allerdings nicht selbst verschrieben. Mit dem Sonnenuntergang im Rücken war er eines Tages zur Zitadelle zurückgekehrt, während ihm eine Horde aus Glefen, Jägern und ehemaliger Königsgarde folgte.

Später hatte er berichtet, dass sie alle gemeinsam nach Insomnia gereist waren, um dem König unter dem Befehl des Schildes zu dienen. Dies wäre unter den älteren der Gruppe nach ihren vergangenen Fehltritten das Mindeste, was sie tun könnten.

Die Suche nach Menschen, welche vor dem Fall Insomnias ein spezielles Handwerk ausgeübt hatten, hatte Ignis übernommen. Spezialisten auf Gebieten wie Architektur, Landwirtschaft, Ingenieurwesen und Energiebeschaffung waren essenziell.

Mit einer Gruppe solcher Leute war er nach einigen Wochen ins EXINERIS-Kraftwerk in Lestallum gereist und hatte sich über die Spanne weiterer Wochen um eine Stromversorgung nach Insomnia gekümmert. Sein nächstes Ziel waren die Kraftwerke innerhalb der Mauern der Hauptstadt.

Lilith und Prompto übernahmen die Rollen der Überwachung und der anschließenden Berichterstattung an Noctis. Sie waren verantwortlich für den herrschenden Pegel der kollektiven Motivation und des Fleißes, den die Menschen an den Tag legten, um ein Leben in der Hauptstadt wieder möglich zu machen.

Amaiyah hatte sich zu ihrer eigenen Erleichterung aus der Führungsposition zurückziehen können, jedoch zog Noctis sie so wie Ignis ab und an für einen Rat beiseite, da sie jahrelang mit den sie umgebenden Menschen zusammengearbeitet hatte und oftmals besser wusste, wie einige von ihnen anzugehen waren.

So war es auch jetzt keine Ausnahme, dass ein Bote sie mit der Kunde ereilt hatte, dass der König sie sprechen wollte.

Die Wachen, welche links und rechts von der schweren, gold-schwarzen Tür postiert waren, grüßten Amaiyah mit einem Kopfnicken und ließen sie wortlos hindurch.

Dieser Ort hatte etwas Unbehagliches und Kaltes an sich, welche Noctis als Argumente für eine Entscheidung genannt hatte. Die hohe Decke, die nach oben hin weiß zulaufende Farbgebung, die unzähligen Reliefs und Statuen an den Wänden und die alles bedeckende Marmorverkleidung des Saals verlieh ihm eine disziplinarische Atmosphäre. Alte Banner mit dem Wappen der Lucis, die schon bessere Jahre gesehen hatten, hingen von der Decke.

Final Fantasy XV: Über Könige und Königinnen |✓|Where stories live. Discover now