Lilith
Uns ließ man genau zwei Tage zum Ausruhen, Erholen und Lernen, wie man einen Chocobo reitet. Prompto war tatsächlich der, der den Bogen am ehesten raushatte und gab den anderen mit einem breiten Grinsen Tipps.
Dank Amaiyahs Wundermittel waren die Klamotten aller wieder sauber und rochen komplett neutral. Bis heute verriet sie mir nicht das Rezept dazu mit den Worten, dass ein Zauberer seine Tricks stets für sich behielt. Es war mittlerweile zu einem wiederkehrenden Witz geworden. Jedes Mal, wenn sie die Mischung anrührte, sah ich ihr dabei zu und fragte sie, was sie dafür benutzte und sie wiederholte diesen Satz.
Am zweiten Tag nach dem Kampf mit Titan zogen dunkle Wolken auf und es begann unaufhörlich in Strömen zu regnen. Hin und wieder schüttelten zusätzlich einige starke Böen die Bäume und es wurde milchig zwischen den nassen Stämmen. Ich wusste nicht, ob es mir nur so vorkam, aber in diesem Unwetter schienen mehr Blitze zu zucken als in allen bisherigen in meinem gesamten Leben.
Ich packte gerade unsere Camping-Sachen zusammen, da die Jungs die ihren im verschollenen Regalia hatten, als das Öffnen der Eingangstür zu hören war und daraufhin Amaiyah etwas perplex ins Haus rief: „Ein grauer Hund, welcher ein grünes Stück Gewand um den Torso trägt, verweilt vor unserer Eingangstür und fürchtet mich nicht."
Sogleich ertönten Schritte über die Treppe und Noctis rauschte an meinem Zimmer vorbei. Neugierig folgte ich ihm zur Eingangstür, wo er den besagten Hund gerade hineinließ und dieser sich das Wasser aus dem Fell schüttelte, bevor er sich wieder brav hinsetzte.
Noct zog ein kleines Buch aus dem grünen Stoff, welches der Größe nach dem von Ignis entsprach und blätterte zu einer bestimmten Seite. Ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf seine Züge und sogleich zog er seinerseits einen Stift und einen Sticker aus seiner Jacke hervor, nur um auf die nächste Seite etwas zu schreiben und den Sticker darüber zu kleben. Dann hing er das Buch dem Hund wieder um den Hals und tätschelte ihn noch kurz am Kopf, bevor er sich erhob.
Allerdings lief der Hund nicht wieder weg, sondern bellte einige Male. Zwar wusste ich nicht, ob das seine Intention gewesen war, doch von Neugier getrieben kamen nun auch Ignis, Prompto und Gladio die Treppe herunter.
Amaiyah öffnete die Tür wieder und der Hund tapste hinaus, doch plötzlich war er nicht mehr allein. Draußen in einigem Abstand zu der Eingangstür stand eine hübsche, schwarzhaarige Frau mit geschlossenen Augen, gekleidet in ein Priester ähnliches Gewandt. Die Luft um sie herum war überflutet von Regen und der Wind tobte, doch ihr schien das nicht im Geringsten etwas auszumachen.
Noctis schien sie zu kennen. „Gentiana..."
Ich wusste nicht genau, was es war, aber etwas an ihr wirkte nicht menschlich. Auch lief mir bei ihrer Ausstrahlung ein Schauder wie Frost über den Rücken. Wer oder was war sie?
„Er höre mich an, der erwählte König des Lichts.", sprach sie in einer kühlen, jedoch sanften Stimme. „Mit dem Segen des Sturmbringers ist ein weiterer Schritt in Richtung des Kristalls getan. Geebnet wird der Pfad von der Kanagi."
„L-Luna...? Wo ist sie jetzt?", fragte Noct und klang ernsthaft besorgt.
„Im Auge des Sturms. Nach der Segnung wird sie den Erwählten mit dem Ring im Land des Wassers erwarten. Eile er.", entgegnete sie und als ich blinzelte, war sie ohne Vorwarnung verschwunden.
Auch der Hund machte sich auf den Weg und verschwand zwischen den Bäumen. Alles, was nun wieder zu hören war, war das Rauschen des Regens.
Ignis bemerkte Promptos und meine Verwirrung schnell. „Es handelt sich bei ihr um eine Botin. Eine Seele, welche der kanagi treu beisteht. So wie diese ist sie ein Medium für die Götter."
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Final Fantasy XV: Über Könige und Königinnen |✓|
Fanfiction„Du verlangst von mir, dich leiden zu sehen?" „Nein, ich verlange von dir, zu verstehen, weshalb ich leiden werde. Während du deiner Bestimmung folgst." Noctis x OC // Ignis x OC -~-~-~-~-~- Lilith ist nur eine...