Jetzt sitzt er dort und ich stehe hier. Ich kann mich kaum bewegen, mein Atem geht schwerer und ich habe echt Angst in Ohnmacht zu fallen. Eigentlich sollte es einfach gehen. Ich begebe mich also zum Baum und setze mich auf der anderen Seite des Baumes hin. Ich spüre seine Gegenwart als ob er neben mir sitzt und nicht auf der anderen Seite und ich denke er spürt sie auch, denn er seufzt auf.
"Es ist überhaupt nicht so gelaufen, wie ich wollte. Diese Wette...sie hat rein gar nichts damit zutun was ich für dich empfinde. Ich weiß, dass du es mir übel nimmst, zu Recht. Aber ich liebe dich Natascha, mehr als alles andere auf der Welt. Ich weiß nicht, wie ich es dir noch sagen soll. Ich bin verloren ohne dich. Deine ganze Präsenz war weg, ich dachte du würdest nicht wiederkommen. Und ich weiß ich hätte das verdient.", seufzt er. Ich kann ihm nicht einfach so verzeihen. Kann ich nicht. Aber wenn ich es nicht tue, vielleicht gibt er es dann gänzlich auf?
"Ich konnte nicht hier bleiben, Marces. Nicht mit dir wenn ich weiß, dass du mich hierher gebracht hast wegen einer Wette." "Du warst niemals eine Wette Natascha! Niemals, klar? Ich hatte das komplett vergessen, als ich dich traf und die ganze Zeit mit dir verbracht habe. Und ich scheiß auf die Wette. Es geht doch nicht darum!" "Doch tut es. Du hast sie geküsst Marces! Geküsst!", schreie ich ihn an und merke wie eine weitere Träne über meine Wange läuft. "Du hast sie geküsst.", murmel ich leiser. Ich höre ihn aufstehen und zu mir rumkommen. Nein, ich kann ihn nicht ansehen. Dann breche ich zusammen.
Er kniet sich vor mich hin und sieht mich an. "Tascha, ich habe sie nicht geküsst, sie hat dich gesehen und mich geküsst, ich konnte gar nicht realisieren, bevor du schon an mir vorbei gingst und diesem Kerl um den Hals gefallen bist. Ich wollte sie niemals küssen und ich habe sie auch direkt wieder fortgestoßen, weil ich dich um keinen Preis verlieren wollte. Du bist alles was ich habe. Alles was mir wichtig ist." "Da wären Charles und Susan jetzt aber enttäuscht.", sage ich lächelnd. Er grinst auch. "Ja wahrscheinlich. Aber es stimmt. Bitte. Bitte sieh mich an und gib mir eine Chance." Ich stehe wütend auf und drehe ihm den Rücken zu. "Eine Chance. Weißt du wie oft ich diese Frage schon gestellt bekommen habe? Viel zu oft. Ich will keine weitere Chancen geben um hinterher wieder enttäuscht zu werden. Ich will keine Chancen geben, denn hinterher bin ich es die darunter leidet! Marces, ich brauche jemanden auf den ich mich verlassen kann! Bei dem ich mich sicher fühle, nicht wegen einer Wette überrascht zu werden." "Ich weiß Tascha. Und ich will dieser eine sein. Der sein Leben mit dir teilt und dich nie wieder enttäuscht. Nie wieder. Bitte!"
Vielleicht ist es an der Zeit ihm zu verzeihen. Vielleicht kann ich ihm jetzt auch das mit dem Baby erzählen. Ich schlucke.
"Du willst dein Leben mit mir teilen?" "Jaaa! Immer!" "Ich kann nicht Marces. Ich kann mein Leben nicht mit dir teilen." "Nein, Natascha, bitte. Sag das nicht. Das kannst du mir nicht antun!" Er fasst meine Hand und schaut mir in die Augen. "Bitte nicht." Ich schaue noch auf den Boden und dann ihm in die Augen. Ihm stehen die Tränen ins Gesicht geschrieben. "Ich kann mich nicht teilen Marces. Wen hätte denn dann unser Baby? Es wäre alleine." Ich sehe seinen Kopf rattern und dann kommt langsam die Erkenntnis. "Unser...unser was?" Er lächelt und schaut gleichzeitig ob ich lüge. Mir fließen die Tränen und ich sehe ihn lächelnd an. Er schüttelt meine Hände und sieht mich an. "Sag es mir nochmal." Ich sehe ihn an. "Ich bin schwanger, Marces." Ich sehe ihn an und er lässt mich los. Ich weiß nicht was ich machen soll und er anscheinend auch nicht, doch im nächsten Moment wirbelt er mich durch die Luft. "Ich kann es nicht fassen! Tascha, ich liebe dich so sehr. Du bist schwanger." Er setzt sich wieder ab und fasst mein Gesicht in seine Hände. "Du bist schwanger.", seufzt er und ich nicke nur. Ohne Vorwarnung küsst er mich. Erst nur stürmisch, doch dann aus Angst ich könnte mich von ihm lösen.
Ich erwidere den Kuss und er sieht mich an. "Du bist schwanger." "Ja, mittlerweile müsste es jeder gehört haben.", lache ich. "Wie lange schon?" "Drei Monate." Er sieht mich wütend an. "Und dann sagst du es mir nicht vorher? Es ist immerhin auch mein Kind!" "Hey, jetzt sei nicht so ein Arschloch!", entgegne ich und er zieht mich zu einer Umarmung heran. "Ein Baby. Tascha, das ist das Beste das du mir sagen könntest." "Achso ich dachte ich fang damit an, dir zu sagen, dass ich dich liebe, aber wenn ein Baby reicht." "Natürlich nicht. Schatz, ich weiß nicht was ich sagen soll. Weißt du, ob es ein kleiner Racker wird oder eine kleine Zicke wie du?" Ich boxe ihm gegen die Schulter. Er lacht und schließt mich wieder in eine Umarmung. "Moment, das bedeutet wir können keinen Sex mehr haben oder?" Ich verdrehe die Augen, Männer.
"Wissen es Charles & Susan schon?" Ich nicke. "Klar, und ich erfahre es als letzter." "Sei doch froh, ich wollte es dir noch nicht sagen aber Susan hat mich dazu gedrängt." Er küsst mich nochmal. "Ich kann es immer noch nicht fassen. Das müssen wir feiern, irgendwie." Ich grinse.
Es war also die richtige Entscheidung auf Susan zu vertrauen und es ihm zu erzählen und er hat mich nicht dazu gedrängt abzutreiben.
Er ist der Richtige in meinem Leben. Er nimmt meine Hand und verschränkt unsere Finger ineinander. Wir gehen zusammen wieder hinein und Tommy läuft aufgeregt auf mich zu und umarmt mich. "Du hast mir nichts von einem Baby gesagt Tascha!" Ich grinse. "Vielleicht wollte ich ja genau so eine Umarmung von dir haben." Er lacht und sieht mich strahlend an. "Du hast also meinen Rat befolgt, und mit ihm gesprochen.", sagt er stolz und Marces sieht mich mahnend an. "Das dir jeder erst diesen Rat geben musste." "Du hast mich eben sehr verletzt." "Nie wieder." Wir sehen uns an und er zieht mich in eine innige Umarmung mit Kuss.
Bevor es zu etwas kommen kann, steht Susan vor mir. "Tut mir leid, euch zu stören, aber Tascha, ich wollte noch mit dir sprechen, du scheinst ja mitbekommen zuhaben, dass wir Tommy etwas versprochen haben. Ich weiß nicht, ob es für dich okay ist, wir hatten nicht das Recht..." Ich lege ihr eine Hand auf die Schulter. "Ihr wart mehr da für ihn als ich in der Zeit. Ihr hattet alles Recht dazu. Und natürlich bin ich damit einverstanden. Ihr gehört zu meiner Familie." Ihr kommen die Tränen und auch sie bekommt eine Umarmung.
Wo kommen auf einmal diese ganzen Emotionen her?
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Lehrer oder Happy End?
ChickLitNatascha ist ein 19 jähriges Mädchen das auf ein College geht und ihr letztes Jahr absolviert. Wie jedes Mädchen in ihrem Alter ist sie nicht das brave Mädchen von nebenan. Sie hält nichts von Beziehungen sondern will ihren Spaß ausleben. Wer damit...