Teil 43

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Gestern Abend ist es noch sehr spät geworden, da Susan noch Flaschen von Wein geöffnet hat und ich mein Wasser hatte. So war es doch ein recht schöner und amüsanter Abend. Tommy war früh schlafen und wird von den beiden neuen Hunden beschützt. Wie ich erfahren habe: Minny und Manny. Na zum Glück sind beide kastriert und gechipt.

Als ich dann heute morgen aufwache, liegt kein schöner Gott neben mir. Auch kein besoffener Gott. Das Bett ist leer außer mir. Schade. Von selbst streichel ich meinen Bauch. Wie es wohl wird mit einer Kugel rumzulaufen. Ich weiß noch wie glücklich Mama war, mit Tommy. Ach Mama, wäre sie doch jetzt hier. Sie würde mir alles über die Schwangerschaft mit mir erzählen, mir Tipps geben. Einfach für mich da sein. Ich vermisse sie so sehr. Sie wird nicht bei der Geburt dabei sein. Sie macht mir nicht die Haare. Wieso wird einem in diesen Momenten immer so stark der Verlust bewusst?

Hm, wenn er jetzt wirklich nicht mehr kommt, brauche ich nicht hier liegen zu bleiben. Ich ziehe mir eine Leggins an mit einem weitem Shirt. Wer es nicht weiß, würde nicht darauf kommen, dass ich schwanger bin. Schwanger. Immer noch komisch, es auszusprechen.

Ich sehe im Zimmer von Tommy nach, doch er ist schon auf, beide Hunde mit Ihnen. Die Zimmertür von Charles & Susan ebenfalls auf und Zimmer leer. Wie viel Uhr ist es denn, das alle eher wach sind? Gehe ins Zimmer zurück und suche mein Handy. Schalte es an und sehe das es nicht mal 12 Uhr ist. Wo sind die denn alle?

Ich schaue aus dem Fenster und sehe Tommy. Schick gemacht? Hab ich was verpasst? Er hält eine Musikbox über seinen Kopf und zeigt auf mich. Ich öffne das Fenster und höre den Song von Bruno Mars - Just the way you are.

Ich schaue mich um, doch sehe niemanden. Langsam wird das merkwürdig und ich irgendwie nervös. Entscheidend dafür, nach draußen zu gehen, will ich grade Tommy ansprechen, da rennt er weg. "Tommy, bleib stehen!" Doch er rennt weiter und ich ihm hinterher. Er bleibt vor dem Stall stehen. Ich packe ihn und halte ihn fest. Schon ein wenig außer Puste. "Tommy...wo sind die anderen?" Er dreht sich grinsend zu mir um und begutachtet mich. "Du bist etwas unpassend angezogen Tascha.", lacht er und ich schaue in den Stall rein, und was ich da sehe lässt mich direkt zurück zucken. 

Denn es stehen einfach mal alle da. Mein Dad, seine Freundin, meine besten Freundinnen, Charles und Susan, Mandy und die anderen. Und dann stand er da, Marces. In einem Anzug. Tommy grinst mich an und ich atme tief durch. "Tommy, sag bitte nicht, dass da alle stehen.", flüstere ich leise, kurz vorm Kollaps. Er nimmt meine Hand. "Komm Tascha, sonst blamierst du ihn!" "Ich ihn? Er ja wohl eher mich!", muss ich lachen und höre Gekicher vom inneren. "Hab dich gehört Abigail!", schreie ich reflexartig. Und noch mehr Gekicher.

Das Lied kommt zu seinem Refrain und ich schließe die Augen. Okay, Tascha. Du kriegst das hin. Ich luke nochmal um die Ecke und gehe dann langsam auf ihn zu, wobei mir stark anzusehen ist, wie nervös ich mit jedem Schritt werde. Bis ich dann vor ihm stehe und ihn vorsichtig ansehe. "Wieso tust du mir das an, Marces.", grinse ich leicht. "Weil du nur das Beste verdienst und ich dich so liebe wie du bist, auch in deinem Penner-Outfit wie jetzt. Und weil ich dir etwas sagen wollte." Ich sehe ihn an und weiß einfach nicht was ich machen soll.

"Natascha Seifert. Seit ich dich zum ersten Mal im Park mit der Frisbee-Scheibe abgeschossen habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war sofort um mich geschehen. Es klingt dämlich, das weiß ich, aber ich wusste direkt das ich nur dich an meiner Seite haben wollte. Durch die ganzen Geschichten, die wir meistern musste, habe ich mich immer mehr in dich verliebt und in diese eine kleine verrückte Seite an dir. Ich habe gemerkt, dass ein Teil fehlt, wenn du nicht bei mir bist. Deswegen waren die letzten beiden Wochen die Hölle für mich- Nicht zu wissen, ob du mir jemals verzeihen würdest und ob du wieder zu mir zurück kommen würdest. Wahrscheinlich hätte ich mich sogar gefreut, wenn du mir eine geklatscht hättest. Einfach damit ich es dir erklären kann. Und dann diese wunderbare Nachricht, dass wir ein Baby erwarten. Das hat mich umgehauen. Ich kann es immer noch nicht so realisieren, dass ich ehrlich Vater werde. Aber egal, was du jetzt sagen wirst, ich werde dich immer lieben und tue es grade jetzt. Du bist alles für mich und ich will mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Daher frage ich dich hier und jetzt, vor all diesen Zeugen. Natascha Seifert, mein Schatz, würdest du mir die Ehre erweisen, mich zu heiraten?"

Mir laufen die Tränen nur so über mein Gesicht. Irgendwie wusste ich ja, dass er mich fragen würde, aber das er mir ein Geständnis machen würde, damit habe ich nicht gerechnet. Alle warten gespannt.

Meine Lippen formen sich zu einem riesigen Lächeln und ich nicke nur heftig mit dem Kopf und knie mich zu ihm runter und küsse ihn. Nuschle dazwischen "Ja." und umarme ihn. Er erwidert den Kuss und die Umarmung. Um uns herum klatschen die Leute und jubeln. Oh mein Gott, passiert das grade wirklich? Ich kann es nicht fassen, ich heirate Marces. Er hebt mich hoch und sieht mich an. "Ich liebe dich so sehr." "Ich dich doch auch. Es gibt niemanden, den ich lieber heiraten würde." Er küsst mich nochmal und hält mir dann den Ring hin. Es ist kein Diamant oder sonst was protziges und das brauche ich auch nicht. Es ist ein schlichter Ring mit einer inneren Gravur "Tú eres mi vida" bedeutet "Du bist mein Leben".

Ich gebe ihm meine Hand und er steckt ihn an meinen Finger. 

Direkt kommen meine Freundinnen zu mir und umarmen mich gleichzeitig. "Oh mein Gott, Tascha!! Du bist verheiratet!", kreischen sie durcheinander.

Der Abend verlief weiterhin so, das mich alle beglückwünschten und mich fragten, wie es mit der Schwangerschaft läuft, obwohl Mandy ziemlich sauer auf mich war, das sie es so erfahren musste. 

Dann war ich doch ganz froh, als sie dann später doch alle weg waren. Auch wenn das einer meiner schönsten Tage waren, war es doch einer der heftigsten in diesem Monat.


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