Teil 44

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Drei weitere Monate sind nun schon vorbei seit Marces mir den Antrag gemacht hat. Und nun ist es soweit. Meine besten Freundinnen haben mir eben meine Locken fertig gemacht und versuchen mich jetzt richtig in das Kleid zu kriegen. Es hat soo lange gedauert, bis ich das perfekte Kleid ausgesucht habe. Aber endlich nach zwei Tagen habe ich es gefunden. Mit dem Geld meiner Mutter konnte ich den Betrag dann auch heben.

Die Zeremonie wird auf dem Land von Charles & Susan gehalten. Ich hatte Dad gebeten, mich hinzuführen. Auch wenn wir nicht wirklich einen guten Draht zueinander haben, dachte ich mir dass das einfach dazu gehört, und er gehört auch dazu. Es klopft und ich drehe mich zur Tür. Er kommt hinein und sieht mich staunend an. "Wow, du siehst umwerfend aus, mein Spatz. Deine Mutter würde sich so sehr für dich freuen." "Man Dad, ich will meine Schminke nicht ruinieren!" Er grinst und nimmt meine Hand. Ich drücke sie zur Bestätigung und wir gehen hinaus. Wir gehen zu der großen Wiese, wo schon viele Leute sitzen und vorne Marces in einem schicken Anzug steht. Als er mich sieht und unsere Blicke sich treffen, steht die Welt still. Es zählt nur noch er für mich. 

Mein Vater führt mich hin bis zu ihm und dem Zeremonie Führer. Mein Dad küsst mich auf die Stirn und legt dann meine Hand in die von Marces. Meine Hände zittern vor Aufregung und wir drehen uns beide zum Pfarrer hin. 

Er macht eine Geste, sodass sich die Gäste hinsetzen und richtet dann seine Worte an uns.

"Wir alle haben uns heute hier versammelt um beim Versprechen der Ehe zwischen Natascha und Marces Zeuge zu sein. Eine Ehe basiert auf ständigen Vertrauen und Zusammenhalten in allen Situationen. In Freude und in Traurigkeit. In Krankheit und Gesundheit. Gebt euch nun die Ringe für euer ewiges Leben und ich frage euch hiermit, wollt ihr euer jeweiligen gegenüber zum ewigen Partner nehmen?"

Wir stecken uns gegenseitig die Ringe an und sagen gleichzeitig "Ja, ich will". Die Menge jubelt und schreien durcheinander, doch alles an was ich denken kann ist Marces vor mir und das plötzliche Stechen in meinem Bauch. Ich versuche es zu ignorieren um den Moment nicht zu zerstören, doch es hört einfach nicht auf, sodass ich mir schmerz verzehrt den Bauch halte und auf die Knie sinke. 

"Tascha, Schatz, was ist denn los?" Er kniet sich zu mir runter. "Ich weiß es nicht, es tut nur weh....fuck." "Wie kann ich dir helfen?", fragt er verzweifelnd, doch ich kann ihm nicht antworten. "Bring mich ins Krankenhaus, vielleicht ist was mit dem Baby!" Er hilft mir auf, nickt und hilft mir zum Truck. Mein Vater fährt mir dem Wagen hinter uns her. Wäre doch Mum hier, sie wüsste was das Richtige wäre. "Fuck Marces, beeile dich.", stütze mich an der Armatur ab. "Beruhig dich Baby, alles wird gut. Wir sind gleich da." Er drückt meine Hand.

Ich sehe nur noch halb wie wir in die Notaufnahme fahren und sacke kurz weg. Als ich die Augen wieder öffne, sitze ich in einem Rollstuhl und werde in einen Raum gebracht. "Sie müssen hier bleiben und warten, tut uns leid.", sagt jemand und ich spüre Marces Nähe nicht mehr und drehe mich zu ihm und spüre sofort wieder einen Stich. "Mam, sie sind hier im Krankenhaus. Sie haben starke Wehen wie es aussieht, der Doktor kommt sofort und schaut sich das an."

Sie legen mich auf eine Liege und ich winde mich von einer auf die andere Seite. "Kann ich keine Spritze bekommen oder so?", wimmere ich vor Schmerzen. Die Tür geht auf und eine Frau in Ärztekittel kommt auf mich zu. "Hallo, ich bin Dr. Mont, ich werde sie jetzt untersuchen, als erstes einen Ultraschall um nach dem Baby zu schauen." Sie setzt sich auf einen Hocker und macht dieses komische kalte Gelee auf meinen Bauch. In diesen Computern erkennt man doch eh nichts. "Oh..ja ich sehe, dass sich das Kind schon in die Ausgangslage gelegt hat und gegen Ihren Muttermund drückt. Ich denke, wir müssen entbären jetzt." "Jetzt? Aber es ist viel zu früh!" "Tut mir leid, Ihr Baby sieht das anders. Die Schmerzen sind die Wehen. Wollen Sie natürlich gebären oder einen Kaiserschnitt?" "Natürlich..nichts künstliches."

Sie nickt und wendet sich einer Schwester zu. "Bereiten Sie bitte alles vor." Sie zieht sich ihre Handschuhe aus und sagt mir, dass sie später noch einmal kommt. Währenddessen wird Marces eingelassen. "Was ist los Baby?" "Anscheinend wirst du heute Vater." "Was?! Aber es sind doch noch Monate." "Es geht anscheinend nicht anders." Er streift sich mit der Hand durch die Haare. "Okay, okay, ich rufe Charles an." Er verschwindet kurz und ich spüre wieder eine starke Wehe. Oh Gott, ich kann verstehen wieso manche Frauen keine Kinder wollen.

Die Schwester kommt wieder und auch eine Hebamme, die mir die genauen Schritte nochmal erklärt und sich dann den Muttermund anschaut. "Ja, das Baby will raus. Jetzt müssen Sie stark sein."

Und dann hieß es für mich: Pressen, pressen und pressen. Zwischendurch Luft holen und dann wieder von vorn.

Bis ich dann meine Tochter in den Armen hielt, vergingen Stunden. Danach fühlte ich mich gleichzeitig so schwach und stolz wie nie zuvor.

Dieses kleine Wesen in meinen Armen zu halten. Es ist unbeschreiblich. So kleine Hände und Füße. Ich bemerke dabei gar nicht, dass ich nicht mehr alleine bin sondern Marces neben mir steht und überglücklich zu sein scheint. Ich halte ihm unser Baby entgegen und er nimmt es mir vorsichtig aus dem Arm und hält es vor sich. "Sie hat eindeutig den Mund von dir.", schwärmt er. "Wir haben noch über kein Namen geredet, aber ich finde Hope gut." "Hope ist toll. Sie ist unsere kleine Hope." Sie fängt an zu schreien und er gibt sie mir wieder zurück, sodass ich sie an meiner Brust einschlafen lasse.

Jetzt erst merke ich dass ich total erledigt bin. Marces erledigt den Papierkram.

Wir haben ein gemeinsames Kind zusammen und es ist kerngesund.

Das kann doch nur ein Wunder sein. Meine kleine Familie.

Nachdem ich mich ein wenig erholt habe und Hope auch, kommt unsere Familie rein und wollen die kleine sehen. Tommy, ist total aus dem Häuschen und freut sich unheimlich. Mein Vater kriegt kein Wort raus und Susan bietet uns an, erstmal bei Ihnen weiterhin zu wohnen. Meinem Vater kommt das gelegen, da seine Freundin jetzt wohl anscheinend seine Verlobte zu sein scheint. Aber ganz ehrlich, es macht mir nichts mehr aus, sie weiß wo sie bei mir steht, und sie wird nicht ansatzweise meine Mutter ersetzen, doch ich bin glücklich. Habe den ganzen Scheiß von meiner Vergangenheit hinter mir gelassen. Und das ist auch gut so.

Jetzt zählen nur noch meine kleine Hope, Marces und Ich.

ENDE von Lehrer oder Happy End?

wenn Ihr die Geschichte von Hope weiterverfolgen wollt, könnt ihr dies gerne im zweiten Buch der Lehrer oder Happy End machen.

Das zweite Buch heißt 'Lehrer oder Sad End'

Lehrer oder Happy End?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt