chapter forty

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Sonntag, 13.01.19

Lia, bist du so weit?" fragte Brad, weil ich immer noch im Bad war und mich fertig machte. Er musste schon eine ganze Weile warten. Ups.

„So gut wie fertig" lachte ich, mit dem Wissen, dass ich noch lange nicht fertig war.

Brad war gestern Abend so lange hier geblieben, dass ich ihm angeboten hatte, einfach hier zu übernachten. Er nahm das Angebot dankend an, weshalb wir uns nun eigentlich beide fertig machen sollten - nur, dass er schon längst fertig war und ich noch nicht.

Wir wollten zusammen frühstücken und dann  ins Studio gehen, da er meinen Song in der Zwischenzeit so gut wie fertig produziert hatten und ich war so gespannt ihn endlich zu hören.

Als meine Gedanken zum Song schweiften und mir der Text im Kopf herumschwirrte und was dieser Song mir alles bedeutete, dachte ich an gestern Abend.

Ich sah mich lächelnd im Spiegel an, weil Brad unsere Beziehung öffentlich machen wollte. Er wollte es öffentlich machen und das hieß, dass er glaubt, dass wir dem öffentlichen Druck standhalten konnten.

Er machte mich zum glücklichsten Menschen der Welt und das ganze Charlyn Drama hatte für mich einfach keine Bedeutung mehr.

Brad gab mir so viel Sicherheit, dass ich mich dazu entschieden hatte, ihre ganzen Andeutungen nicht mehr an mich ranzulassen. Es war eine Lüge, es konnte nicht anders sein, jetzt wo Brad unsere Beziehung öffentlich machen wollte.

Es klopfte wieder an der Tür. „Och, Lia, komm schon" lachte Brad und ich öffnete die Tür.

„Bin doch schon fertig" lachte ich und stapfte an ihm vorbei.

„Das hat aber auch lange genug gedauert" brummelte er und ich stoppte direkt neben ihm und sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm.

„Ich gebe mir nun mal mehr Mühe mit meinem Aussehen als du" grinste ich und wuschelte ihm durch seine braunen Locken.

„Danke, Lia. So und jetzt lass uns fahren" sagte er, als er die Augen verdrehte und zog mich an der Hand mit sich die Treppe herunter.

Sind weg!" rief ich und hörte noch ein Viel Spaß von meinen Eltern, bevor wir bereits zur Tür hinaus waren.

Nachdem wir uns in Brads Auto geschwungen hatten, waren wir bereits losgefahren und schneller als es mir eigentlich vorkam an einem kleinen Diner angekommen.

Brad öffnete mir die Tür und schon liefen wir zusammen zur Eingangstür und dann auch in das Diner hinein.

Es war alles hell und offen und die Einrichtung erinnerte mich total an ein uriges Landhaus. So hatte ich es mir definitiv nicht vorgestellt, aber mir gefiel es sehr gut.

Wir setzten uns an einen der Tische am Fenster und stöberten durch die Speisekarte, als ein kleines blondes Mädchen hinter der Theke meine Aufmerksamkeit erhaschte.

Bitte nicht.

Sie hatte ihre Augen bereits auf uns fixiert und ich fühlte mich direkt unglaublich unwohl hier. Charlyn arbeitete hier, ich konnte es nicht glauben.

„Brad, ich glaube, wir werden beobachtet" sagte ich leise als mein Blick wieder auf der Speisekarte ruhte. „Sieh' gleich mal unauffällig auf, du siehst sie sofort. Aber gerade starrt sie uns noch an"

Ich hörte wie Brad laut ausatmete und nach meiner Hand griff. Ich sah auf und er sah mich genervt an. „Ich habe gerade unglaublich Lust auf ein Brötchen vom Bäcker bekommen, wie sieht's bei dir aus?" fragte er.

„Das hört sich traumhaft an" sagte ich und wir standen gleichzeitig auf. Ohne noch einen weiteren Blick in ihre Richtung zu wagen, ließ ich mich von Brad an meiner Hand nach draußen ziehen.

Wir kamen an seinem Auto an und blieben noch einen Moment davor stehen.

„Wusstest du nicht, dass sie hier arbeitet?" fragte ich leise und bereute im nächsten Moment bereits gefragt zu haben, als Brad mich geschockt ansah.

„Hätte ich das gewusst, wäre ich wohl kaum mit dir hierher gekommen oder?" sagte er genervt und ich fühlte mich für einen kurzen Moment angegriffen.

Als ich ihn ansah entspannten sich meine Gesichtszüge aber augenblicklich wieder, da ich merkte, wie unangenehm ihm die Situation gerade war.

Ich zog ihn zu mir und umarmte ihn fest, da ich das Gefühl hatte, dass er das gerade brauchte. Binnen Millisekunden schlang er seine Arme um mich und hielt mich genauso fest, wie ich ihn.

„Tut mir Leid, es war nicht so gemeint" flüsterte ich, doch ließ ihn noch immer nicht los. „Schon gut"

„Ich hätte dich nicht so anfahren sollen" sagte er sanft und hielt mich nun eine Armlänge entfernt. „Aber ich hasse es einfach sie zu sehen. Sie gibt mir immer, wirklich immer, ein ungutes Gefühl"

Ich drückte ihn noch einmal ganz fest und ließ ihn dann los. „Verständlich. Na komm, lass uns einfach auf dem Weg zum Studio beim Bäcker vorbeifahren, okay?"

„Okay" grinste er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Hätte ich dich mal früher kennengelernt. Bevor ich diesen Fehler da machen konnte" sagte er und deutete in Richtung Diner.

Ich kicherte und wir stiegen beide wieder ins Auto. Na klasse, wieder mal tauchte sie dann auf, wenn ich mich gerade wieder gefangen hatte und schon kreisten meine Gedanken wieder - ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte.

Allerdings - und das wunderte mich selbst - verspürte ich nun keine Empathie mehr ihr gegenüber. Irgendwas machte sich in mir breit, dass an dieser ganzen Sache verdammt nochmal was faul sein musste. Nur wusste ich noch nicht, was es war.

<3

Es gab tatsächlich nur eins, was es schaffte, meine Gedanken wieder in die richtige Richtung zu lenken. Der Song.

Als ich Brads und meine Stimmen durch die großen Kopfhörermuscheln hörte, veränderte sich meine Laune zum zweiten Mal heute schlagartig.

Wir harmonierten so gut. Wow. Charlyn wer?

Ich lachte in mich hinein, weil ein Song die Macht hatte meine gesamten Gedanken wieder umzuschmeißen. Vielleicht war ich es auch einfach satt, Brad die ganze Zeit in Frage zu stellen.

Das hatte er nicht verdient. Er hatte es ganz einfach nicht verdient.

Als unsere Stimmen verstummten strahlte ich Brad an und er strahlte genauso breit zurück. „Das war der Hammer" rief ich euphorisch und fiel Brad um den Hals.

„Es hört sich wirklich gut an" grinste er und überlegte einen Moment. „Weißt du, ich - "

Er wurde von Tristan, der aus dem Wandschrank fiel unterbrochen. Das konnte nicht sein ernst sein.

Er lag auf dem Boden und lächelte verlegen. „Oh, hey Leute" schmunzelte er und sah zerknautscht zu uns rüber.

Brad und ich brachen in schallendes Gelächter aus und auch Tristan fing nun lauthals an zu lachen. Er stand auf und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Was machst du im Schrank, Trissy?" fragte Brad zwischen einzelnen Lachern und hielt sich den Bauch. Auch mein Bauch tat mittlerweile weh vom Lachen.

„Ich war hier, habe euch gehört, dachte mir scheiße scheiße scheiße und habe mich im Schrank versteckt, ganz grob" lachte er und Brad zog eine Augenbraue nach oben.

„Warum hast du dich vor uns versteckt?"

„Ich hatte Angst Joe wäre dabei. Er hat mir doch Studioverbot erteilt, nachdem ich 4 Tage am Stück hier gelebt habe" lachte er verlegen und Brad und ich lachten wieder.

„Ach, Tris" grinste ich und Brad legte einen Arm um ihn. „Aber, was habt ihr beiden hier überhaupt gemacht?" fragte Tris und Brad und ich sahen uns vielsagend an.

„Wir möchten dir was zeigen, Tris"

schreibblockaden sind so doof ;(
aber diese geschichte neigt sich dem ende zu!
es sind nicht mal mehr 5 kapitel...

Stolen MomentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt