Kapitel 2: Keine schöne Überraschung

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ursprünglich: 09.03.2019

Überarbeitung: 25.07.2023

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Ängstlich blickte ihm sein eigenes Spiegelbild entgegen. Ihm wurde nicht einmal die Möglichkeit gegeben, all diese neuen Informationen zu verarbeiten. Keine Verschnaufpause... Einfach weiter. Am liebsten hätte er für eine Weile die Zeit angehalten... stattdessen rannte diese ihm jedoch davon.

„In einer Stunde sollten sie da sein." Sejin stand in der Tür, die zu dem kleinen Trainingsraum führte. Seinem Unterschlupf. Einen Ort, an dem er sich sonst wohlfühlte. „Ich denke nicht, dass sie von mir begeistert sein werden... Sie kennen sich schon seit Jahren... sind perfekt aufeinander abgestimmt. Ein Fremder wird die Harmonie zwischen ihnen nur stören", sagte Sunwoo nahezu in einem Flüsterton.

Doch es war verdächtig still im Hause. Sejin musste ihn also gehört haben. Seine Bedenken wurden jedoch wie am Vortag abgetan. „Sie sind alt genug, um damit klarzukommen." Ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Es bringt aber nichts, gleich den Teufel an die Wand zu malen. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch verstehen." Ob er sich da mal nicht irrte...

Sunwoo nickte wieder einmal nur missmutig. Die Worte haben ihn nicht ein Stück weit positiver gestimmt. Wie sollten sie das auch? Er würde sich zwischen diese Freunde quetschen, die tiefe Verbindungen zueinander hatten. Einander fast in und auswendig kannten...

Sunwoo würde erst recht nicht mehr aus sich herauskommen können. Unter neuen Gesichtern schaltete er immer gleich ab... ließ sich von seinen Unsicherheiten übermannen. Wie sollte er ihnen jemals auf emotionaler Ebene näherkommen?

„Ich lasse dich für die Zeit allein. Dann kannst du dich noch etwas sammeln." Und damit war er schließlich allein. Seine Brust hob und senkte sich ein Stückchen schneller. Angestrengt schloss er die Augen. Er wollte nicht schon wieder in die gleiche Panik wie gestern verfallen.

Als ihn sein Trainer am Vortag endlich erlöst hatte, war er regelrecht in die Umkleidekabine geflüchtet. Er wusste nicht mit sich oder seinen Gefühlen umzugehen. Sein Kopf dröhnte voller wirrer Gedanken. Erst die eiskalte Dusche ließ ihn mit einer angenehmen Leere zurück. Für eine Sekunde konnte er tatsächlich alles verdrängen.

An diesem Morgen jedoch schlug alles wieder auf ihn ein. Nun gab es kein Entkommen mehr. Sunwoo rieb sich über das Gesicht und atmete tief durch. „Okay... Okay. Ablenkung... ich brauche Ablenkung. Wenigstens für einen Moment." Es gab nur eine Sache, die ihn auf andere Gedanken bringen könnte. Und das war Tanzen. Die einzige Sache, welche ihn aus der Realität entfliehen ließ.

Jimin PoV:

Es war einer der wenigen Tage, an denen sie noch Ruhe vor dem kommenden Stress hatten. Man hatte sie nun schon für eine gewisse Zeit freigestellt. Sie mussten sich nicht für irgendwelche Konzerte vorbereiten. Es gab keine neuen Lieder, die einstudiert werden mussten. Eine Pause von allem.

Es war erfrischend. Sie konnten alle ein wenig Zeit für sich verbringen. Ein wenig mehr leben. Natürlich war diese Karriere alles, was sie jemals wollten. Aber es war auch schön, etwas mehr Freiraum zum Atmen zu haben. Nicht vollkommen mit sozialen Medien überschüttet zu werden... Ein paar Tage der Kameralinse zu entkommen.

Lange konnten sie sich jedoch nicht mehr ausruhen. Ihre Fans warteten schon ungeduldig auf einen weiteren großen Hit. Heute war es jedoch noch nicht soweit. Sie kamen nicht zu den Übungssälen des Entertainments, um selber zu proben. Vielmehr sollten sie jemanden kennenlernen.

Ihr Manager hatte jedoch bisher kein Wort darüber verloren, wen sie kennenlernen sollten und wofür. Lediglich das Treffen für diesen Nachmittag wurde vereinbart. „Ich bin gespannt, was jetzt nach all dieser Geheimnistuerei rauskommt", murmelte Jungkook, der seinen Blick aus dem fahrenden Van gerichtet hat.

Acht ist einer zu viel - Male!OC (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt