Das grelle Scheinwerferlicht umspielte die gleichmäßigen Bewegungen einer Gruppe talentierter junger Männer. Jeder Schritt erfolgte vollkommen synchron und verlieh ihrem Tanz eine mächtige Note. Alle Fans konnten sehen, dass sie zusammengehörten. Sie waren eine Einheit. Ganz am Anfang gab es noch einige die zweifelten, doch ein gewisser jemand hatte sie eines Besseren belehrt. Denn er passte sich der spielend leichten oder auch aggressiv-kräftigen Art der Sieben an. Als hätte er nie etwas anderes getan. Es bewies ihnen, dass er ein Teil von ihnen war. Sie könnten ihn sich kaum noch wegdenken. Er gehörte zu BTS und sie zu ihm. Nach all der Zeit hatte er sich wirklich zu einem weißen Schwan entwickelt, der an der Seite seiner Freunde hell erstrahlte und die Zuschauer in Bann versetzte. Schon lange war er nicht mehr der tollpatschige, nervöse Junge, der über die Bühne stolperte. Seine Schüchternheit legte sich und ein wenig mehr Selbstbewusstsein schimmerte aus den beeindruckend warmen Augen. Die meisten wurden von seiner sanften Stimme und seiner warmherzigen Art gefangen genommen. Egal, was er auch tat, man könnte ihn niemals so einfach hassen. Neben Hoseok war er der nächste Sonnenschein der Gruppe.
Blasse Haut glänzte bereits unter den Lichtstrahlen. Schweißperlen bahnten sich ihre Wege über die freien Stellen. Der schmale Körper war von einer schwarzen Hose und einem genauso dunklen Oberteil verdeckt. Drei obere geöffnete Hemdknöpfe ließen einen kleinen Einblick auf die flache Brust erhaschen. In einem Haufen bunter, heller Farben war er der einzige dunkle Schatten. Ein wenig außer Atem versuchte er durch stärkere Bewegungen seine Figur noch ein wenig präsenter werden zu lassen. Seiner Stimme versuchte er durch Lautstärke, noch mehr Kraft verleihen. Es war sein Solo und sollte unvergesslich sein. Sein Dasein als hässliches Entlein hatte er lange genug gefristet. Aber in dieser Sekunde war er dennoch der schwarze Schwan. Düster, verrucht und hinterhältig. So fühlte er sich zumindest. Mittlerweile war er ein Teil von ihnen und doch wollte er sie hintergehen... Sie einfach alleine lassen. Aber er fürchtete, dass er keine andere Wahl hatte. Er fühlte sich verdammt hilflos und keiner konnte ihm sagen, wie er seine Probleme lösen konnte. Also versuchte er es auf seine Weise. Auch wenn er womöglich falsche Entscheidungen traf. Sein Blick glitt über die große Menschenmenge. Lauter Gesichter, die ihnen zujubelten. Ob sich die Fans hintergangen fühlen werden? Dabei wollte er sie keineswegs enttäuschen. Sie hatten ihn aufgenommen und unterstützt. Was machte er zum Dank? Er ließ sie alle hinter sich, als wären sie der größte Fehler seines Lebens. Aber genau dieser Gedanke war es. Eigentlich wollte er hier bei ihnen bleiben... und doch entschied er aus diesem Leben auszutreten.
Atemlos stützte er sich mit beiden Händen auf seinen Knien ab. In dieses Konzert hatte er wirklich Herz und Seele gelegt, sich bis an sein letztes angestrengt. Schließlich sollte es sein letztes sein. Er müsste nur noch das vertragliche mit dem Unternehmen regeln. Er stieß ein leises Seufzen aus, ehe er sich wieder aufrichtete. Seine Augen weiteten sich ein wenig, als er bemerkte wie nah ihm Jimin eigentlich gekommen war. Dieser stand direkt vor ihm. Sunwoo schluckte schwer. Wieso starrte er ihn so intensiv an? Seine Haut kribbelte aufgeregt unter dem durchdringenden Blick. Langsam kamen sie sich näher. Ehe er sich versah, lag er schon in den starken Armen, die ihn fest umschlangen. Sie hatten sich von der guten Stimmung überwältigen lassen und legten für ein paar Minuten alle Unstimmigkeiten bei Seite. Sehnsüchtig schmiegte er sich gegen den genauso verschwitzten Körper. In diesem Moment war er so furchtbar dankbar dafür, dass er wenigstens hier Jimin nah sein konnte. Er vermisste ihn jede Sekunde. Ganz von selbst schlang er beide Arme um Jimins Hals, um ihn noch ein wenig näher zu kommen. Im Hintergrund konnte er freudiges Kreischen hören. Die Fans wurden von einer Sekunde auf die andere noch um einiges lauter. Dabei hatten sie schon einen lautstarken Applaus erhalten. Doch wer konnte den süßen Gesten ihrer Idole widerstehen? Jimins Finger krallten sich in sein Hemd. Es fühlte sich so an, als wolle er gar nicht mehr loslassen. Und verdammt... Nichts anderes wollte Sunwoo. Leider musste er ihn gehen lassen. Sie alle... Tränen stiegen in seine Augen. Wie könnte er gehen? Schon jetzt vermisste er jeden einzelnen von ihnen, auch wenn er noch hier neben ihnen stand. Es tat ihm weh, sie irgendwann nicht mehr sehen zu können. Jeder von ihnen hatte einen Teil von seinem Herzen eingenommen.
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Acht ist einer zu viel - Male!OC (wird überarbeitet)
RomanceYun Sunwoo. Ein talentierter junger Trainee. Er soll der Gruppe BTS beitreten, um sein Können unter Beweis zu stellen und seine Persönlichkeit zu stärken. Doch die sieben Jungs heißen ihn nicht sonderlich Willkommen in ihrer Gruppe. Vor allem der Ju...