Acht ist einer zu viel - Male!OC (wird überarbeitet)

Kapitel 18: Frühstück zu zweit

ursprünglich: 30.06.2019
Überarbeitung: 21.08.2023

Bonding Time~ Yoongi wurde hier durch Jimin ersetzt und anders herum. Mir gefällt es so auch deutlich besser xD
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„Hey, du Schlafmütze. Es ist Zeit aufzustehen", säuselte eine warme Stimme nahe an seinem Ohr. Blinzelnd öffnete Sunwoo die Augen. Er gab ein schmatzendes Geräusch von sich, ehe er müde den Kopf zu der Person drehte. „Jimin? Was gibt es?"

„Du bist gestern scheinbar nach dem Training direkt eingeschlafen... Aber es ist mittlerweile schon mittags, Sonnenschein." Oh je... dennoch war es wohl nicht allzu verwunderlich. Das Training wurde mit jedem Tag länger und härter. Auch wenn Sunwoo das aus seinen Traineezeiten gewöhnt war, kam es ihm so vor, als wäre diese Gruppe noch einmal auf einem anderen Level. Am Abend war er einfach nur vollkommen erledigt und fiel meistens gleich ins Bett.

Wenigstens konnten sie an dem heutigen Tag machen, was sie wollten. Sunwoo war also kurz davor, sich wieder umzudrehen und weiterzuschlafen, doch Jimin zog ihn an den Schultern hoch in eine aufrechte Haltung. „Nichts da. Du kannst nicht den ganzen Tag verschlafen."

Murrend rieb sich Sunwoo über sein Gesicht. „Wiesooo? Ich brauch meinen Schönheitsschlaf", quengelte er. Der Ältere schmunzelte nur belustigt. „Du wirst langsam schlimmer als Yoongi und an ihm solltest du dir nun wirklich kein Vorbild nehmen." Er streichelte Sunwoo durch die fluffigen braunen Locken und betrachtete ihn lächelnd. Er sah noch vollkommen verschlafen aus.

Sunwoo schnaubte leicht. „Wo ist er überhaupt?" In dem Zimmer war keine Spur mehr von ihm. „Bei Namjoon im Zimmer. Er ist im Gegensatz zu dir auch schon vor einigen Stunden aufgestanden." Was eine Überraschung. Normalerweise stand der Ältere immer erst nach ihm auf.

Sunwoo summte leise und machte Anstalten sich wieder auf die Matratze zurückfallen zu lassen. Jimin hielt ihn jedoch davon ab. „Machen wir einen Deal. Du stehst jetzt auf und Hyung spendiert dir ein Frühstück, okay?" Konnte er da überhaupt nein sagen? „Okay", murmelte er. Langsam kroch er unter der Decke hervor und stand auf. „Ich habe einen sehr großen Hunger. Also mach dich bereit!" Sunwoo grinste frech und eilte zur Tür. Jimin schüttelte den Kopf. „Das ist mir allemal lieber, als wenn du gar nichts isst."

„Wohin gehen wir?" Sunwoo richtete seine Maske und blickte neugierig zu Jimin. „In ein Café hier in der Nähe. Es liegt etwas abseits von dem ganzen Trubel." Hoffentlich würden sie auch unentdeckt bleiben.

Nach einem zehnminütigen Fußmarsch betraten sie auch schon das kleine, gemütliche Café. In der Luft lag die bittere Note frisch gebrühten Kaffees und der liebliche Geruch unterschiedlichster Backwaren.

Mit einem begeisterten Funkeln in den Augen betrachtete Sunwoo die breite Auswahl. Jimin bedachte ihn mit einem sanften Ausdruck. Es war schön den Jüngeren so zu sehen. Entspannt und guter Laune. Eine ältere Dame trat an den Tresen. „Jimin-ssi. Schön dich wieder zu sehen", empfing sie ihn mit einem herzlichen Lächeln, „Heute in Begleitung?"

Jimin trat an Sunwoos Seite und legte einen Arm um seine Schultern. „Nach der ganzen harten Arbeit der letzten Tage, verdient unser Neuling eine kleine Belohnung." Jimin zwinkerte ihr zu. Die Dame nickte verstehend. „Also gut. Was möchte der junge Herr denn gerne haben?" Sunwoo neigte nachdenklich den Kopf hin und her. Es war auch zu schwer, eine Entscheidung zu treffen. Am liebsten wollte man immer alles probieren. „Eine heiße Schokolade... uuuund... ein Stück Pfirsichtorte bitte."

„Willst du nicht noch etwas herzhaftes essen?" Jimin folgte dem Jüngeren an einen Platz, der hinter einigen Pflanzen verborgen war und an dem sie nicht riskierten auf den ersten Blick gesehen zu werden. „Ich denke Kuchen zum Frühstück ist angemessen", erwiderte Sunwoo keck. Sie ließen sich nebeneinander auf der gepolsterten Bank nieder.

„Du bist wirklich ein Schleckermaul", stellte Jimin schmunzelnd fest, während er den Jüngeren dabei beobachtete wie dieser Sahne vom Kakao nippte. Es war ein erfrischender Anblick... und seine Sorge rückte in den Hintergrund. Allmählich schien sich Sunwoo wieder ein gesünderes Essverhalten anzugewöhnen.

„Ich mag eben süße Dinge", erwiderte Sunwoo heiter, „Deswegen mag ich auch dich." Er wackelte leicht mit den Augenbrauen. Jimin erstarrte für eine Sekunde und sah ihn mit großen Augen verblüfft an. Allmählich breitete sich ein Rotschimmer um seine Nase aus. Er räusperte sich beschämt. „Sag das doch nicht so einfach."

„Ich sage doch nur die Wahrheit." Sunwoo streckte frech die Zunge heraus, bevor er sich mit begeistertem Ausdruck seinem Kuchen zuwandte. Es war schon viel zu lange her, dass er sich mit solchen Leckerkeiten verwöhnt hatte. „Hmm~" Zufrieden summend nahm er den ersten Bissen. „So gut."

Jimin nippte nur an seinem Kaffee und betrachtete ihn still. Es war eine angenehme Zweisamkeit. Dabei waren sie das erste Mal tatsächlich allein miteinander unterwegs. Trotzdem wirkte es ganz natürlich... nicht gezwungen.

„Vielleicht sollte ich dich auch Schweinchen nennen." Jimin grinste breit. „Du isst wie eines." Sunwoo plusterte leicht die Wangen auf. „Gar nicht wahr... Es war einfach zu gut." Der Ältere beugte sich näher zu ihm. „Das konnte ich sehen." Mit einem Daumen strich er über seinen Mundwinkel. „Du hast da noch was."

Sunwoo spürte wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, als ein warmer Atem über seine Haut glitt. Jimin war ihm auf einmal so nah. Doch er schien das gar nicht so recht zu bemerken. Sein Blick war auf die Stelle an seinem Mund fokussiert.

Als er sich wieder zurücklehnte, hatte Sunwoo das Gefühl wieder atmen zu können. Er legte sich für einen Moment die Hand ans Herz. Warum pochte es so schrecklich laut? „Hmhm. Ist echt nicht schlecht." Was? Jimin leckte über seinen Daumen und lächelte verrucht. Aus gesenkten Augenlidern sah er zu dem Jüngeren hinüber.

Sunwoos Gesicht glühte. Warum musste sein Hyung ihn auch ärgern? „Lass das", beschwerte er sich und schlug ihm auf die Schulter. „Wenn du spielen darfst, darf ich das auch, Sonnenschein."

Am Ende des ihres Cafébesuchs war Sunwoo schon zu einer Tomate mutiert. Jimin hatte nicht nachgegeben und ihm mit seinem eigenen Gebäckstück gefüttert. Es war einfach nur peinlich... Vor allem als die ältere Dame an ihren Tisch gekommen war, um ihre Getränke aufzufüllen, mit dem Spruch, sie seien ja so süß zusammen.

„Ah, da seid ihr ja wieder", stellte Yoongi fest, der es sich auf der Couch im Wohnzimmer bequem gemacht hatte und gleichzeitig von Jungkook belagert wurde.... Es war ein seltsamer Anblick, da es sich der Jüngere mehr oder weniger auf seinen Beinen bequem gemacht hatte. Jimin hob seine Augenbrauen. Eine stille Aufforderung. „Was? Er hat seine Beine nicht eingezogen und er nimmt den ganzen Platz weg, obwohl er so klein ist", erwiderte Jungkook trotzig. „Yah!" Yoongi zog ein Bein unter ihm hervor und trat ihm in die Seite. „Wen nennst du hier klein?"

Taehyung kam aus dem Flur in den Raum. Wahrscheinlich hatte er das Schließen der Eingangstür gehört. Für eine Moment betrachtete er zweifelnd die Kabbelei zwischen den Beiden auf dem Sofa, ehe er sich mit einem zweideutigen Grinsen an Jimin und Sunwoo wandte. „Wie war euer Date?"

Sofort wurden Sunwoos Wangen wieder schrecklich heiß und er nahm Abstand zu Jimin. Auch wenn es nicht ernst gemeint war, machte es ihn ein wenig nervös... Immerhin hatte der Ältere mehrere Chancen genutzt, um mit ihm zu flirten.

Jimin sprang natürlich auf das Spiel seines besten Freundes an. „Ach. Es war super romantisch. Wir haben beisammengesessen, ein Stück Kuchen geteilt-" Bevor er noch weiter plaudern konnte, hielt Sunwoo ihm eine Hand vor den Mund. „Ist gut jetzt", zischte er. Taehyung lachte nur. „Damit machst du es noch verdächtiger."

„Ach, haltet die Klappe", murrte er und schlurfte zu Jungkook und Yoongi. „Platz da!" Er quetschte sich zwischen die beiden Parteien und ließ sich kurzerhand auf Yoongis Schoß nieder. „Sagt mal, sehe ich aus wie ein Sitzkissen?", grummelte der Ältere. Er legte jedoch gleich eine Hand an seine Hüfte, um ihn zu stabilisieren.

„Hattet ihr Spaß?" Jungkook wuschelte dem Jüngeren über den Kopf und lächelte warm. Sunwoo zog eine kleine Schnute. Manchmal fühlte er sich echt wie ein Kind unter ihnen. „Ja. Es war toll", gab er schließlich zu. „Vor allem als Jimin ihn-"

„Taehyung!", unterbrach Sunwoo den Älteren und warf ihm einen bösen Blick zu. Taehyung giggelte nur schadenfroh. So ein Idiot... Mit einem Schnauben wandte Sunwoo den Kopf ab. „Die beiden haben es heute auf mich abgesehen", nuschelte er.

„Sunwoo... Dein Arsch vibriert." Yoongi tätschelte mit einer Hand sein Hinterteil. Seufzend griff der Jüngere nach seinem Handy. Wer wollte den jetzt was von ihm? >>Sunny... Bist du schon wieder M.I.A.? << Eine Nachricht von Minsu.

Sunwoo nagte unsicher an der Innenseite seiner Unterlippe. Er hatte schon wieder vergessen, ihn anzuschreiben. >> Tut mir leid... Ich mache das wirklich nicht mit Absicht. << Er war leider ein wenig dieser „Out-Of-Sight-Out-Of-Mind"-Typ und er war wirklich nicht stolz darauf. >> Ich werde nachsehen, ob wir in nächster Zeit ein wenig Freiraum haben. Dann können wir ja etwas zusammen unternehmen. << Irgendwo vermisste er ihn auch... Seine aufmunternde Seite, ihre abendlichen Gespräche... >> Lass mich nicht wieder so lange warten, Süßer << Sunwoo wurde ein wenig blasser im Gesicht, als er das letzte Wort las.

„Süßer? Mit wem schreibst du?" Jungkook linste über seine Schulter auf den Handybildschirm und verengte dabei seine Augen. Sunwoo sperrte sofort sein Handy. „Das war nur Minsu", erwiderte er. Hatte sein bester Freund ihm damals schon solche Kosenamen gegeben? War ihm das vorher nie aufgefallen? „Der Trainee von damals?", hakte Jungkook neugierig nach. Sunwoo gab einen zustimmenden Laut von sich. „Ihr müsst euch sehr nahestehen." Mehr oder weniger.

Apropos Kontakt aufnehmen... Er sollte sich mal wieder bei seiner eigenen Familie rühren. In der letzten Woche hatte er sich kein einziges Mal bei seiner Mutter gemeldet. „Kookie? Willst du meine Mum kennenlernen?" Sunwoo wollte ihn ihr sowieso vorstellen. Sein Hyung übernahm schließlich ein wenig die Rolle eines besten Freundes für ihn. „Da sag ich nicht nein."

Sunwoo rutschte von Yoongis Schoß, als der Ältere sich ebenfalls aufsetzte und ließ sich in der Mitte von ihm und Jungkook nieder. „Meinen Bruder werdet ihr wahrscheinlich erst ein andermal kennenlernen. Er ist zurzeit nicht Zuhause." Sunwoo tippte die Nummer aus dem Gedächtnis ein. Seine Finger zitterten ein wenig vor Aufregung. Er hatte seine Mutter so schrecklich vermisst.

„Hallo Ma", begrüßte er sie leise, „Ich möchte dir jemanden vorstellen." Nachdem er den Lautsprecher aktiviert hatte, hielt er das Handy ein Stück weit von seinem Körper entfernt. Das Gesicht seiner Mutter zeichnete sich auf dem Bildschirm ab. „Guten Tag Ms. Yun." Jungkook grinste breit in die Kamera. Auf den Lippen der älteren Dame bildete sich ein warmes Lächeln. „Ah, so viele hübsche Gesichter."

Yoongi und Jungkook lächelten geschmeichelt. „Das sind Yoongi und Jungkook. Meine zwei Lieblingshyungs", meinte Sunwoo und stieß seinen Kopf leicht gegen Yoongis. „Hey!", beschwerte sich Jimin im Hintergrund. Seine Mutter lachte leicht. „Da hat jemand Einwände." Sunwoo verdrehte gespielt die Augen. „Das war Jimin. Er hat heute seine Privilegien verloren."

„Wie geht's Susu?" Sein kleiner Bruder ging noch immer auf die Schule. Noch zwei Jahre und er hätte seinen Abschluss. „Sunghyon? Ihm geht's gut. Aber er vermisst dich sehr." Bevor er ausgezogen war, verbrachten sein Bruder und er die meiste Zeit miteinander, waren sozusagen untrennbar. Herz und eine Seele. „Geht mir genauso." Er würde ihn so gerne wieder in die Arme nehmen.

Die eine Hälfte des Telefonats verbrachten sie damit, Neuigkeiten auszutauschen und die andere nutzte seine Mutter, um Yoongi und Jungkook mit den verschiedensten Fragen zu löchern. „Ja, Ms. Ich werde auch weiter gut auf ihn aufpassen." Yoongi strich Sunwoo einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte sanft. „Das ist jetzt schließlich meine Aufgabe." Jungkook schob den Älteren an der Stirn zurück aus dem Bild. „Tu nicht so, als wärst du der Einzige."

Ein paar Minuten später endete ihr Gespräch auch schon. Mit einem Seufzen legte Sunwoo sein Handy bei Seite, ehe er sein Gesicht fest gegen Yoongis Schulter drückte. Das warme Gefühl war wieder aus seiner Brust verschwunden... die Liebe einer Mutter. Er wollte wieder von ihr gehalten werden, mit einem Lächeln am Morgen empfangen werden und abends nach einer Umarmung einfach ins Bett fallen.

„Hey Sunwoo... Warum weinst du?" Yoongi legte eine Hand auf seinen Hinterkopf, die andere streichelte vorsichtig über seinen Rücken. „Ich will nach Hause", schniefte der Jüngere durch sein klägliches Schluchzen. So sehr er auch seinen Träumen nachjagen wollte... Er war noch fast ein Kind, als er sein Zuhause verlassen hatte. Manchmal konnte er sie über mehrere Jahre nicht sehen... Nur ein kleines Telefonat hier und da.

„Ich bin mir sicher, sie vermisst dich auch", murmelte der Ältere. Jungkook rutschte näher zu ihnen, lehnte sich gegen Sunwoo und legte ebenfalls einen Arm um ihn. „Sie ist bestimmt auch genauso stolz auf dich... Du bist so weit gekommen", fügte er hinzu.

„Und nachdem der ganze Stress vorbei ist, wirst du bestimmt Zeit dafür haben, sie wieder zu besuchen... Gebe solange nicht auf. Wir sind da, okay?" Die zwei hielten ihn weiter im Arm, versuchten ihn zu beruhigen. Langsam ließ sich Sunwoo von dieser Sanftheit entspannen. „Wir sind nicht nur eine Gruppe. Wir sind jetzt deine Freunde." Seine zweite Familie.