Kapitel 6

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Direkt vor meinen Augen, stand ein Fuß. Ein riesengroßer Fuß. Mir war sofort klar, dass dieser zu einem Titanen gehörte. Langsam schweifte mein Blick zu seinem Bein hinauf bis hin zu seinem Gesicht. Es war ein Titan der 6 Meter Klasse, sein Mund war zu einem breiten Grinsen erstarrt, dass alles andere als schön war. Die Augen waren weit aufgerissen und starrten irgendeinen fernen Punkt an.

Ich hatte Glück, denn der Titan schien mich nicht zu beachten. Jedenfalls für den Moment. Dafür hatte Armin weniger Glück, denn er hatte die Aufmerksamkeit des Titan erregt. Langsam aber sicher, drehte sich der Titan um seine eigene Achse, beugte sich herunter, während eine Hand auf Armin zuschoss. Der Blonde, der gerade erst das Haus verlassen hatte, riss überrascht die Augen auf. So wie auch ich, schien er für einen Moment vor Schock gelähmt zu sein. Dies nutzte der Titan aus, packte Armin und führte seine Hand zu seinem Mund, den er weit aufgerissen hatte.

„Ahhh Nein!", schrie Armin und versuchte sich verzweifelt aus der Hand des Titanen zu befreien, doch der Titan hielt ihn fest umgeklammert.

Armins Schrei hallte in meinen Ohren wieder und so langsam fing ich an zu realisieren was dieses Situation bedeutete. Wenn ich nichts unternahm, dann würde der Titan Armin fressen. Und das vor meinen Augen. Verdammt, wenn ich nichts unternahm, so würden man mir die Schuld an seinen Tod geben. Das würde auch bedeuten, dass ich nicht den Schutz des Teams genießen würde. Auch wenn alles in mir schrie zu den Pferden zu rennen und meinen Hintern in Sicherheit zu bringen, zwang ich mich zu meinen Schwertern zu greifen.

Ich unterdrückte den Drang einfach das weite zu suchen, zog meine Schwerter aus dem Holster. Dann betätigte ich die Griffe des 3D Manövers.

Das 3d-Manöver war ein Apparat, der mit Gas funktionierte und es uns ermöglichte, mit Stahlseilen durch die Gegend zu fliegen.

Die Haken der Drahtseile schossen hervor, fanden ihr Ziel im Nacken des Titans. In der ersten Sekunde spürte ich die Spannung, der Drahtseile, dann durchfuhr ein Ruck meinen Körper. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, war ich auch schon in der Luft und schoss auf den Nacken des Titanen zu.

Meine Aufmerksamkeit richtete ich auf den Nacken des Titans. Konzentriert presste ich die Lippen zu zwei schmalen Schlitzen. Sobald ich nah genug am Nacken des Titanen war, musste ich zwei saubere Schnitte hinbekommen, die den Titanen töten würde. Wenn ich dies nicht schaffte, dann würde Armin wahrscheinlich Titanenfutter werden und ich wäre die nächste, die vom Titanen verschlungen werden würde. Gerade mein eigenes Leben war mir wichtig, weshalb ich wusste, dass ich nicht versagen durfte.

Ich war schon fast da. Nur noch einen Zentimeter und dann... Ich vollführte zwei präzise Schnitte im Nacken des Titanens. Das Blut spritzte und ein paar Tropfen Blut landeten auf meiner Uniform und in meinen Haar. Aus dem Augenwinkeln sah ich wie der Titan Armin losließ und dieser sich mittels des 3D-Manövers in Sicherheit brachte. Ich flog noch eine Weile in der Luft, bevor ich den Haken aus dem Nacken des Titanen löste und meinen zweiten Hacken auf den nächstbesten Schornstein zielen ließ.

Erst als ich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte, zwang ich mich nochmal zum Titanen zu sehen, um zu überprüfen ob ich ihn wirklich getötet hatte und das hatte ich. Sein Körper lag auf dem Boden und schon jetzt stiegen die Dampfschwaden von seinem Leichnam auf. Schon wenige Sekunden, nachdem man einen Titanen tötete, fingen ihre Leichnamen an zu verdampfen.

Armin, der sich in Sicherheit bringen konnte, stand auf einem anderen Dach zwei Häuser von mir entfernt.

„Danke", rief er mir zu, bevor seine Aufmerksamkeit auf Levi und die anderen richtete, die mit unseren Pferden zu uns kamen.

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