Den Weg zu Cyrian hatten wir schweigend hinter uns gebracht. Nur das ein oder andere Mal wurde sie von Jeans wüsten Beschimpfungen unterbrochen wurden. Doch auch das half ihn nicht aus seiner Lage. Die zwei Männer hielten ihn eisern im Griff und würden ihn notfalls töten, falls sie auch nur ahnten, dass Jean eine Chance hatte zu fliehen. Sein Urteil war in dem Moment gefällt wurden, als wir Azriel gegenüberstanden. Er würde aus dem Untergrund nicht mehr herauskommen. Es sei denn ein Wunder würde geschehen.
Als wir im Hauptquartier ankamen, führte Azriel unsere kleine Truppe direkt in die kleine Vorhalle, der sowohl als Cyrians Thronsaal diente, als auch als Kantine. Der fensterlose Raum mit der niedrigen Decke, hatte schon immer den Eindruck gemacht, als würde man in einem Viehstall stehen.
Der Gestank nach Schweiß, Bier und schlechten Essen trugen nicht dazu bei, die Situation angenehmer zu machen. Angewidert rümpfte ich die Nase, als ich den Raum neben Azriel betrat. Von der Tür aus, führte ein gerader breiter Gang bis zum Ende des Raumes, direkt zu Cyrians Thron, der mit den Knochen seiner Vorgänger beschmückt war. Cyrian war niemand der Toten auf irgendeine Art und Weise Respekt erwies. Eigentlich erwies er niemanden Respekt.
Mich wunderte es nicht, dass Cyrians auf seinem Thron saß und eine Flasche Bier in der Hand hielt. Er war schon immer ein Trinker gewesen und würde es auch bis zum letzten Atemzug bleiben. Auf seinen Schoß saß eine spärlich bekleidete Frau mit langem schwarzem Haar. Die Kleidung bestand aus einem langärmlichen Oberteil, dass gerade so die Brüste verdeckte und einem schwarzen Rock, der tief an den Hüften saß und einem langen Schlitz im Bein hatte. Die typische Uniform für Cyrians Hure.
Gerade als wir den Raum betraten, flüsterte Cyrian der schwarzhaarigen etwas ins Ohr, die darauf anfing künstlich zu Lachen. Mir war das Lachen nur allzu vertraut. Das Lachen gehörte Brenda, einer schwarzhaarigen Schönheit, die schon immer danach gelechzt hatte, genau da zu sitzen, wo sie gerade saß. Nur leider, hatte Cyrian ihr nie eine Beachtung geschenkt, denn er hatte schließlich mich gehabt.
„Ich freue mich schon auf ihren Gesichtsausdruck, wenn du wieder deinen Platz einnimmst.", wisperte mir Azriel in einem amüsierten Ton ins Ohr.
Es wunderte mich nicht, dass sich Azriel darauf freute, denn wir beide konnten sie nicht sonderlich leiden. Schließlich war Brenda eine der wenigen Personen, die unsere Stellung gefährlich werden könnte, dass sie nun auf Cyrians Schoß saß, bewies nur, dass wir damit recht hatten. Nur leider hatte ich eine Hintertür und kannte Cyrian.
Sobald er wusste, dass ich wieder da war, würde er Brenda fallen lassen und sie müsste wieder für die anderen Soldaten herhalten. Das war hier die natürliche Ordnung. Die Männer sorgten dafür, dass das Territorium sicher war und ausgeweitet wurde, während die Frauen dafür sorgten, dass die Männer ihre natürlichen Bedürfnisse stillen konnten. Wir Frauen waren dazu zuständig, die Männer bei Laune zu halten und eventuelle die Männer zu beseitigen, die nicht loyal genug waren. Letzteres machten aber nur eine Handvoll Soldaten.Unwillkürlich zog ich meine Schultern zurück, richtete mich auf und streckte mein Kinn vor. Es wurde Zeit, dass ich wieder zu Cyrians Hure wurde und Brenda wieder in ihre Schranken wies. Vergessen waren der Aufklärungstrupp und meine Mission. Noch bevor Azriel noch was sagen konnte, schritt ich stolz über den Gang. Rechts und links standen Tische an denen Cyrians Gefolgsleute saßen und tranken. Keiner von denen bemerkte mich. Noch nicht, aber das würde sich mit Sicherheit bald ändern. Auch Cyrian schien mich noch nicht wahrzunehmen. Dazu war er viel zu beschäftigt Brendas Busen zu mustern und mit seiner freien Hand unter ihren Rock zu verschwinden. Brenda schien diese Aufmerksamkeit sichtlich zu genießen, so wie sie sich auf Cyrians Schoß schlängelte. Leider wusste sie nicht, dass das wahrscheinlich die letzten Berührungen von ihm sein würden. Selbst als ich direkt vor dem Thron stehenblieb, hatte die beiden mich noch nicht bemerkt oder ignorierten mich gekonnt. So hatte ich mir die Begrüßung ganz sicher nicht vorgestellt, aber ich hatte einen Großteil meines Lebens im Untergrund verbracht und wusste, wie ich die Aufmerksamkeit der beiden gewinnen konnte.
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Dark Soldiers
FanfictionMan sagt, dass du die Soldaten den Aufklärungstrupp beitreten, die bereit sind ihr Leben für die Menschheit zu opfern. Macht mich der Eintritt in den Aufklärungstrupp zu einem guten Menschen? Oder stimmt es, was die Bewohner innerhalb der Mauer sage...