Kapitel 13

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Name und Anliegen.", schallte Erwins Stimme durch die Tür. Wie immer war sein Ton, ganz den eines Kommandanten würdig. Wahrscheinlich konnte er auch nicht anders.

„Ich bins.", antwortete ich ihn nur. Alles andere fand ich, als unnötig. Schließlich war er es gewesen, der mich hierher bestellt hatte. Ohne wirklich auf seine Antwort zu warten , öffnete ich das Büro und betrat dieses.

"Was willst du von mir?", fragte ich vielleicht eine Spur zu zickig, aber ich war nicht sonderlich begeistert, dass mich Erwin hierher bestellt hatte und das sollte er auch ruhig wissen.

Ich ging davon aus, dass er alleine war. Wer auch sonst sollte in seinem Büro sein? Leider bereute ich mein unüberlegtes Verhalten, als ich einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf bekam.

"Man salutiert, wenn man in das Büro des Kommandanten betritt, dämliches Gör!"

Levi. Verdammt was machte dieser Giftzwerg hier? Murrend rieb ich mir den Hinterkopf und warf meinen Vorgesetzten einen giftigen Blick zu. Er war so oder so schon wütend, weil wir den Putzplan missachtet haben, da konnte es wohl kaum schlimmer werden.

"Levi! Olivia. Setzt euch. Wir haben wichtigeres zu besprechen.", ein klarer Befehl von Erwin.

Der Blonde saß an seinem Schreibtisch, seine linke Hand ruhte auf der Armlehne seines Stuhls, während seine blauen Augen uns beiden aufmerksam beoachteten. Levi neben mir schnaubte. Er war auch der erste, der sich in Bewegung setzte uns sich auf einen der beiden Stühle vor Erwins Schreibtisch setzte. Ich folgte ihm und ließ mich mehr oder weniger widerwillig auf den anderen Stuhl sinken. Ich hätte Erwin schon längst umbringen sollen, dann wäre ich nicht mit ihm und diesem Giftzwerg in einem Raum.

Ich spürte, dass mich Levi kurz aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. Doch sein Blick lag, genauso wie meiner, auf Erwin.

"Levi, erzähl ihr, was du in der letzten Woche herausgefunden hast.", begann Erwin ruhig zu sprechen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Levi verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Erwin weiterhin an.

"Glaubst du wirklich, wir können ihr vertrauen?"

Der Hauptgefreite scheint mir ja sehr viel Vertrauen in mir zu haben. Gut zu wissen, dass ich wahrscheinlich die erste wäre, die er an die Titanen verfüttern würde. Ich stieß ein abfälliges Schnauben auf. Für das bekam ich einen warnenden Blick von Erwin. Natürlich sollte ich mich benehmen. Schließlich saß ich mit den zwei wichtigsten Personen des Aufklärungstrupps an einem Tisch, aber ich war nicht gerade in der Stimmung mich zusammenzureißen.

"Ja. Außerdem wird sie uns weiterhelfen.", ein klarer Befehl in meiner Richtung.

Ich sollte später die Wahrheit sagen und ihren Fragen nicht ausweichen, sobald welche gestellt wurden. Toll, Erwin wollte mich also verhören. Mein Abend hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Die Frage war nur, worum es beim dem Treffen hier eigentlich ging. Bei Erwin hätte ich kein Problem damit, Fragen ehrlich zu beantworten. Er kannte so oder so schon viel zu viel. Auf ein zwei weitere Details kam es nicht wirklich an. Jedoch hatte ich nicht wirklich vor, dem Hauptgefreiten mehr als nötig über mich zu verraten, denn Wissen konnte eine gefährliche Waffe werden.

Levi nickte knapp und holte kurz Luft.

"Wir haben die Spur von diesen Banditen verfolgt und konnten tatsächlich einen gefangen nehmen. Es hat auch nicht viel Überzeugungsarbeit gebraucht, um ihn zu reden bringen."

Mit anderen Worten, er hatte den Gefangen gefoltert.

"Sie wurden von jemanden bezahlt, damit sie die Umhänge mit den Raben trugen und uns bei unserer Ankunft im Augen behalten. Sollten ein Soldat von uns, nur das Anzeichen machen, dass er hinter den Mauern das Zeichen gefunden hat, sollten sie ihn gefangen nehmen und töten."

Dark SoldiersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt