Kapitel 9

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Auch wenn ich schrecklich unzufrieden mit dem Kapitel bin, gibt es es heute trotzdem. Ich hoffe euch gefällt es wenigstens etwas mehr, als mir.

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Sobald Elias die schwere Hoztür mit einem leisen Klicken schloss, nickte uns Erwin knapp zu. Erst jetzt ließen wir unsere Arme sinken und lockerten die noch zuvor angespannten Muskeln. Für einen Moment glitten Erwins eisblaue Augen über unsere Körper.

"Setzt euch.", wies der Kommandant schließlich an. Mit einer simplen, aber deutlichen Handbewegung, deutete er auf die Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen. Im Gegensatz zu meinen ersten Besuch, wo lediglich zwei Stühle vor dem Tisch standen, standen jetzt vier. Anscheinend schien er wenigstens etwas Mitleid mit uns zu haben, indem er uns genügend Sitzmöglichkeiten zur Verfügung stellte, wenn er uns schon vom Schlafen abhielt. Dabei hatten wir ihn uns alle verdient. Doch das schien Erwin nicht im geringsten zu interessieren und so konnte ich nur hoffen, dass er sein Anliegen kurz machte. Eigentlich hatte ich nicht sonderlich Lust mich jetzt noch mit ihm herumzuschlagen, geschweige denn Kraft. Aber er war nunmal mein Vorgesetzter und ich ein einfacher Kadett, der seinen Befehlen zu folgen hatte. Auch wenn ich sie alles andere als gut fand. Ergeben ließ ich mich auf einen der Stühle nieder, genauso wie auch die anderen. Kurz schloss ich die Augen. Noch immer war mir schwindelig und dieses Übelkeitsgefühl ließ mich seit dem Flur einfach nicht mehr los. Wieder einmal hatte ich das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen, doch wieder unterdrückte ich den Drang. Später hatte ich dafür genug Zeit dafür, aber jetzt war es der falsche Zeitpunkt. Hier gab es zu viele Zuschauer. Einzig und allein der Hauptgefreite blieb stehen. Er hatte sie an die Wand gelehnt. Die Arme lässig vor seiner Brust verschränkt, blickte er uns ausdruckslos an. So als wäre ihm alles scheißegal und wahrscheinlich war das auch so.

"Ich bin froh, dass ihr soweit wohlauf seit. Ich hoffe ihr versteht, dass es notwendig war euch der Gefahr auszusetzen." , begann der Kommandant und verschränkte die Hände unter seinem Kinn.

Aus dem Augenwinkeln sah ich wie Connie überrascht blinzelte.

"Es war notwendig?", fragte er verwirrt.

Er sprach die Frage aus, die wir uns wahrscheinlich alle hatten. Als Antwort bekam er von Erwin lediglich ein Nicken. Anscheinend hielt er eine wörtliche Bestätigend nicht für notwendig.

"Ja. Zur Beginn der Expedition hatte ich schon ein ungutes Gefühl, dass diejenigen, die höchstwahrscheinlich im Dorf waren, uns beobachten. Euch vier nach der Expedition alleine zum Hauptquartier zu schicken, hatte den Zweck die Personen zu enttarnen." , begann Erwin seine Erklärung.

"Das heißt. Sie haben uns als Lockvögel benutzt?", warf Jean ein. Sein Ton klang vorwurfsvoll und auch an seiner Körperhaltung erkannte man, dass er die Entscheidung des Kommandanten alles andere als gut hieß. Ich konnte seine Reaktion nicht verübeln, schließlich hätten wir alle dabei draufgehen können.

"Und wir hatten keine Ahnung. Wir alle hätten dabei draufgehen können!"

Erwin schwieg, während Jeans Vorwürfen. Fast schon stoisch blickten seine Blaue Augen Jeans an und erst nachdem Levi Jean einen Schlag auf dem Hinterkopf verpasste, redete Erwin weiter. "Ja, es war durchaus riskant, aber wir hatten keine Zeit euch Bescheid zu sagen. Sie hatten den Umhang höchstwahrscheinlich schon in Olivias Händen gesehen. Unsere Gegner wussten damit, dass wir ihnen auf der Spur waren. Jedenfalls war das die Vermutung von Levi und mir. Also haben wir beschlossen euch vier als Lockvögel zu benutzen. In der Hoffnung sie gefangen nehmen zu können, um sie zu befragen. Wir konnten euch nichts davon sagen, das Risiko, dass sie erfuhren, dass wir sie bemerkt haben, war zu groß. Generell war es sehr waghalsig. Wir wussten noch nicht mal, ob sie unseren Köder schlucken würden."

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