sechzehn.

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Wir hatten den ganzen Tag verbracht, doch nun muss Carson seit fünf Tagen arbeiten und ich sehe ihn kaum noch. Irgendein Mangel in der Firma. Aber ich darf dann immer an sein Handy und schaue dann im Internet herum oder spiele herum. Alvaro muss genauso hart arbeiten.

Trotzdem langweile ich mich den ganzen Tag, ich Stelle mein Zimmer um, probiere Outfits an, oder koche auch ein wenig, was Carson nicht so gerne mag weil er es zu gefährlich findet. Ansonsten kann ich nicht mehr machen, Sport darf ich nicht machen durch die Splitter in meiner Lunge und im Schwimmen bin ich nicht gut, also sitze ich manchmal am Pool und plansche mit den Füssen. Auch alles unter einem kritischen Blick von Carson, der immer Mal aus seinem Büro schaut und guckt was ich mache.

Heute hatte Carson keine Zeit fürs Abendessen und so sitze ich bedrückt mit Alvaro am Tisch. Er merkte wohl, dass ich mich langweile und Carson vermisse, trotzdem lässt er mich lieber in Ruhe und schon bald liege ich im Bett und lese noch ein wenig bis ich in den Schlaf abtriffte.

Ein lautes knallen reißt mich aus meinem Schlaf und verpennt schaue ich auf die Uhr. 2:33.

Wieder knallt es in meinem Stockwerk. Es hört sich an wie Glas oder Möbel die kaputt gehen. Ich bin noch nicht ganz wach, ich kann das schlecht einteilen. Ich schlüpfe in meine Hausschuhe und öffne die Tür und höre Alvaro und Carson in seinem Büro diskutieren. Leise tapse ich ans Büro, erst zögere ich, denn ich weiss, er mag es nicht wenn ich in seinem Büro bin, trotzdem entscheide ich mich dazu zu klopfen.

Alvaro reisst die Tür auf und schaut mich gestresst an.

"Lass sie rein." Knurrte Carson und Alvaro öffnet die Tür einen Spalten und ich sehe, was passiert ist. Eine Flasche ist kaputt gegangen und der ganze Raum riecht nach Jacky. Ich hasse diesen Whiskey, davon wird mir direkt übel. Dazu ist ein Stuhl kaputt, sieht aus als hätte es einen Kampf gegeben. Carson lehnt an seinem Schreibtisch und wankt ein wenig. Er ist betrunken. Unsicher gehe ich einen Schritt zurück und er stumpt sich vom Tisch weg und geht einige Schritte auf mich zu, bis er an Alvaro ankommt, der sich uns in den Weg stellt und ihn an den Schulter fest haltet. Carson stumpt ihn sofort weg von ihm und Alvaro stolpert heftig nach hinten. Carson will sich auf den Weg zu mir machen und wieder stellt sich Alvaro in den Weg. Alvaro ist viel kleiner und schmaler als Carson, Alvaro hätte keine Chance gegen ihn.

"Carson beruhig dich." Knurrte er leise und Carson schaut an Alvaro vorbei und schaut mir tief in die Augen.

"Ich würde ihr niemals was tun."

Flüstert er nur und Alvaro geht langsam einen Schritt zur Seite. Carson erreichte mich mit einem grossen Schritt und zieht mich an seine Brust. Sofort rieche ich den Alkohol, doch auch seinen eigentlichen Körpergeruch. Ich kann gar nicht beschreiben wie es riecht, nur dass es einen unfassbaren wert hat. Wie Heimat.

Vorsichtig zieht er mich zu der schwarzen Couch im Büro, lässt sich drauf sinken und setzt mich auf sich. Krampfhaft drückt er mich an seine Brust und nach einigen Minuten schläft er seelig ein, als wäre niemals was passiert.

"Ruf einfach wenn was ist." Flüstert Alvaro leise bevor er aus dem Zimmer verschwindet.

Die ganze Nacht durfte ich mich keinen Zentimeter bewegen, sofort klammerte Cassie und ich bekam kaum Luft, doch nach einigen Sekunden liess er wieder locker. Das ist einer der umbequemsten Nacht die ich jemals hatte.



Am Frühstückstisch liege ich halb mit meinem Kopf in meinem Müsli, denn ich hatte keine einzige Sekunde geschlafen. Carson liess mich nicht bewegen und er schnarchte unfassbar laut. Als es langsam heller wurde, versuchte ich mich ein wenig im Raum umzusehen. Doch ich sehe kaum was, nur Scherben, ein paar Bilder an der Wand und einen verwüsteten Schreibtisch. Als er langsam aufwachte, stellte ich mich schlafen und er legte mich vorsichtig auf die Couch. Er verliess vorsichtig den Raum und nun schaute ich erst auf. Auf dem Boden war ein Bild von einem jungen Mädchen, es muss wohl vom Tisch gefallen und zerbrochen sein. Sie sieht gross aus, hat unendlich lange Beine und gebräunte haut. Ihre blonden Haare sind super lang und sie erinnerte mich an Victoria. Auf dem Bild schaut sie glücklich aus und lacht in die kamera.

Durch den Schlafmangel geplagt konnte ich mich kaum konzentrieren und esse nichts. Lieber nicke ich immer wieder ein und schrecke dann hoch. Auch Carson hängt müde über seine Schüssel doch lächelt mich immer wieder an. Sofort muss ich an dieses Mädchen denken. Ist das seine Freundin?

Carson nimmt mir dann langsam die Schüssel weg und stellt sie in die Spüle. Dann hebt er mich von dem Barhocker und trägt mich ins Wohnzimmer und legt mich auf die Couch. Er legt sich zu mir und streichelt mir den Rücken bis ich endlich einschlafe.

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