Unser Flüstern

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Unser Flüstern verfolgt mich,
Die Stimme des vertraut Vergessenen,
Geborgen im Unbewussten
Und umarmt von trauerndem Schweigen.

Wenn die Musik am lautesten ist
Manipuliert es den Schall,
Vergisst die Klänge, hinterlässt den Bass
Und konfrontiert mich mit Panik.
Panik und fehlender Atem,
Die alten Freunde,
Zu denen ich mich nicht bekenne.
Synnonime für Wortlosigkeit
Auf einer Liste mit willkommengeheißenem Verhassten.
Zu Freunden gekrönt,
Vorbeugend, da vom Feind verhöhnt.
Die Lüge ins rechte Licht gerückt
und den alten Ratgeber für Schauspiel gezückt.

Unser Flüstern verfolgt mich
und schleicht lauernd die Treppen empor.
Vorhersehbar verendend vor verrammelten Pforten,
vor verwehrtem Eintritt.

Und unser Flüstern dreht um,
begibt sich in den Schatten des Abstiegs
und es rennt nicht,
bewegt sich nicht vom Eingang fort
und nähert sich doch dem Keller.
Die tiefsten Orte sind die, die wir vergessen,
weil ihre Existenz sonst zu einnehmend ist.
Eine Hütte des Wahnsinns,
gebaut an wilden Wässern ist keine gute Idee,
denn jede Regung bringt einen Sturm
und zerberstende Hölzer
befreien den Staub,
beschworene Winde
sammeln ihn auf
und tragen ihn fort,
von behütetem Ort.
Ich habe bewusst vergessen,
Trainiert um den Ton zu zersetzen.

Und unser Flüstern,
es entgleitet mir.
Ist so greifbar, steht vor der Tür
doch man hat mir das Tonband gestohlen,
mir eine Kassette aufs Bett gelegt
und man war sich der Ironie jederzeit so bewusst.

Unser Flüstern, es hat umgedreht,
hat die abzweiglosen Stufen in den Keller bezwungen
und ein rauschendes Lied gesungen.
Es hat sich eingerichtet,
hat wie ein Pilz die Wände erobert
und ich merke ihn nicht.
Merke ihn nicht,
bis man mir Fotos von fremden Kellern zeigt,
bis ich die Wände sehe,
die Luft rieche,
die Schmutzlosigkeit realisiere.

Und die zeigende Hand
hört unser Flüstern nicht,
denn die Dunkelheit im Keller- zu dicht,
kein Licht.
Nimmt einen Degen und sticht,
in mein innerstes Ich
und erinnert mich
an das Flüstern, an dich
und was es verspricht,
sorgt dafür, dass Charakter zerbricht.

Nun sitz' ich in diesem Käfig,
man ersetzt meinen Herzschlag
mit hämmernden Bässen,
fremde Stimmen singen Hallen,
ohne zweiten Boden,
mit lichtüberfluteten Mosaiken
und offenen Toren.

Warum ich schweige?
Warum man mir die Stimme nahm
und durch Lächeln ersetzte?
Warum mein Körper Stille verspricht,
während meine Augen gehetzt versuchen
den gejagten Blick zu verbergen?

Alles eine Frage unseres Flüsterns.

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