Nur um sie zu löschen...

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Ich schreibe dir Nachrichten
Nur um sie zu löschen
Weil mir gleich im nächsten Moment bewusst wird wie dumm das ist.
Weil der der die Ehrlichkeit ausspricht momentan du bist.
Weil sie das Feuer der Zerstörung,
Die wir uns selbst zufügen nur neu entfachen.
Irgendwann hab ich einen Punkt erreicht,
An dem unser Selbstschutz mir wichtiger ist als das Gefühl in Gedanken zu ertrinken.
Ich will nicht noch mehr in uns kaputt machen
Weil der Verlust bereits sein eigenes Werk verrichtet.
Die Angst erstickt und es bleibt ein gequältes Lachen.
Und unser Herz das Grauenvolles durch unsere Hände dichtet.
Das System ist krank
Und es lässt sich nicht leugnen
Als ob wir den Schmerz nicht woanders finden könnten.
Es ist so unglaublich sinnlos,
Dass permanent eine gewisse Lächerlichkeit herrscht.
Aber der Berg an Gefühlen ist beängstigend groß.
Erstmals werden Gedanken zu Schranken.
Weil sie uns in Fesseln halten
Und auf den Boden ziehen, sobald wir die Flügel ausbreiten.
Sobald auch nur die Gefahr besteht dass es zu spät ist um Gefühle annähernd zu bestreiten.

Doch wie auch immer,
Wir sind längst über diesen Punkt hinaus
Und trotzdem wird es ständig endlos schlimmer.

Ich schreibe dir Nachrichten,
Nur um sie zu löschen
Und dann lade ich diesen Text hoch
Und die Ironie des Ganzen lacht mich aus.
Ich weiß dass du ihn lesen wirst,
Weil ich nicht anders könnte, wenn die Situation getauscht wäre.
Ich weiß dass du ihn lesen wirst und während ich hoffe dass du es nicht tust,
Weiß ich dass ich nichts an meiner Entscheidung ändern könnte, selbst wenn ich wollte .
Weil mir die Hände gebunden scheinen,
weil ich nicht anders kann.
Ich kann es nicht für mich behalten, obwohl es so viel schlauer wäre.
Verzweiflung pur.
Als Basis der ermüdende Kampf zwischen Herz und Vernunft.
Meine Gedichte lächeln, atmen dadurch
Aber uns bringt es zum Ersticken.
Und der Ausweg scheint nichtexistent
Ein Zustand zum absoluten durchticken.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht an meine eigenen Vorsätze halten kann
Würde es nur mich betreffen wäre alles halb so schlimm.
Aber gerade spüre ich die Zerstörung so stark
Und viel zu tief in mir drin.

Ich schreibe dir Nachrichten,
Nur um sie zu löschen.
Weil ich dich nicht ablenken will
Es besteht die Möglichkeit dass du es gerade im Griff hast,
Während ich jämmerlich versage.
Jedes Mal wenn mein Wille schwächelt
Kommt alles viel intensiver zurück.
Jedesmal wenn du lächelst
Wird es schwerer, noch ein Stück.
Weil man dein Lächeln nicht ignorieren kann
Und es allgegenwärtig in meiner Verzweiflung gespiegelt wird.
Ich weiß dass ich das nicht schreiben sollte
Weil wir eine Art Abmachung haben, die ich unbedingt wollte.
Reden statt schreiben
Versuchen Ehrlichkeit aufzutreiben
Wo es bereits viel zu schwer ist um zu lügen,
Weil man den anderen andauernd vermisst.

Ich könnte endlos schreiben,
Nicht zählende Entschuldigungen zwischen den Fingern zerreiben
Doch im Endeffekt wird sich nichts von heute auf morgen ändern und ich hoffe nur, dass die Konzentration nicht zu sehr leidet
Und besonders hoffe ich es für uns.
Der Zweck von Gefühlen ist nicht, sich gegenseitig zu zerstören.
Bleibt die Frage wie wir es trotzdem immer wieder erfolgreich schaffen.

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