Das Zwischenspiel von Angst und Leben

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Ich hab Angst.
Und deshalb greif ich zum Stift,
Denn er ist der einzige,
Der mir momentan Sicherheit verspricht.
Das zwischen uns tut es nicht.
Noch hat der Stuhl vier Beine,
Doch eins, es wackelt.
Meine Geschichte ist nur noch die deine,
Die alles andere in Asche zerfackelt.
Ich rede nicht vom Ende,
Ich rede von Bereitschaft zu reden,
Den Zwischenraum in Anderswelten zu erheben
Und einem seit lange vermisstem Gefühl von Leben.
Ich brauche dein Herzbeben,
Da ist nur dieses eine Streben.
Und dieses Missverständnis,
Dessen Wissen mich killt
Und meine Aufmerksamkeit auf jedes Wort drillt.
Ein Missverständnis, das es nicht ist.
Weil du nicht nur dein Herzschlag bist.
Du bist mehr als ein in Buchstaben einfangbares Wort,
Mehr als der bloße Inhalt an diesem einen Ort,
Der sich mein Herz nennt
Und gerade panisch durch die Straßen rennt.
Die Straßen meiner Gedanken,
Die allesamt nach dir benannt sind,
Die, anders als zwischendurch, wieder von Verzweiflung tranken,
Während aufwühlende Ideen an meine Schranken branden.
Du bist so viel,
Dass ich es manchmal vergesse,
Weil es den Rahmen meiner Vorstellungskraft momentbedingt sprengt.
Doch mein Herz ist alles, außer von deinem getrennt,
Erstrecht wenn ich Zweifel und Schmerz mit denHänden zerbreche.
Ich bin es leid, die Worte auszunutzen,
Denn ich wusste schon immer,
Dass sie dir nicht gerecht werden.
Bin nicht bereit einer Zweisamkeit die Flügel zu stutzen,
Ja ich weiß, der Schmerz ist Grad schlimmer,
Doch ich verbiete uns, daran zu verderben.
Ich will dir keinen Willen aufzwingen,
will dich nicht von Vorhaben abbringen,
Doch manche Möglichkeiten wollen nicht in meinen Kopf,
ich packe nicht mehr jede Gelegenheit am Schopf.
Vielleicht ist das der Fehler,
Vielleicht hab ich versagt als es um das Feuer ging,
Das Feuer in uns drin.
Vielleicht hab ich kurz zu wenig Holz nachgelegt,
Und der Wind hat höhnisch gedreht.
Hat geheuchelte Sicherheit in das Gefühl des Gegenteils verwandelt,
Hat mich in eine ignorant wirkende Puppe verwandelt,
Doch ich lasse das nicht zu,
Denn wenn ich ehrlich bin,
Bist da überall du,
Überall in mir drin.
Ehrlichkeit kann schwer sein,
Man kann nach ihr suchen, wie nach dem letzten Tropfen Wein,
Doch für mich läuft alles immer nur auf ein hinaus,
Ich ignorier jeden einzelnen Blumenstrauß,
Ignorier den Wunsch, die Illusion nach Schönheit, weil ich weiß, dass es nicht einzeln existiert.
Ich ignorier die Zeit, weil es nicht geht, dass sie und voneinander subtrahiert.
Ich will nichts ausschließlich Schönes,
Ich will Ehrlichkeit.
Will nichts unrealistisch Verhöhntes
was ich will ist ein "zu zweit".
Meinetwegen ist da Schmerz,
Verzweiflung, Wut
Meinetwegen geht es uns nicht immer gut,
Doch was für mich klarsteht, nicht nur jetzt und hier:
Ich will etwas lebendiges,
Ich will Leben mit dir.

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