19

30 6 0
                                    

Am nächsten Morgen war das Grinsen nicht aus meinem Gesicht zu bekommen, ich war so glücklich wie lange nicht mehr. Meine gute Laune nervte jedoch jede Person, die sich um mich herum befand. Alleine Lucy hatte sich schon drei Mal beschwert, dass dieses Dauergegrinse ihr auf den Keks ging, doch ich konnte nichts dafür. Ich fand einfach alles toll, Austin hatte ich heute zwar noch nicht gesehen, doch es war auch erst die erste Pause. Er würde bestimmt noch kommen, das ließ mich wieder Grinsen. Ich war einfach glücklich, auch wenn ich das Gesprächsthema der Schule war und mich einige auch darauf ansprachen. Mir war das zwar unangenehm, aber das war wohl eins der besten Dinge die mir passieren konnten, denn sonst hätte ich Austin wohl nie wieder in mein Leben gelassen.
"Hör auf zu Grinsen"; gab Lucy wieder lachend von sich und schüttelte den Kopf, "Du strahlst wie eine Leuchtreklame in New York City."
Ich musste über ihre Bemerkung Grinsen und streckte ihr die Zunge heraus, Idiotin.
"Ich bin nun einmal glücklich. Freu dich für mich anstatt doofe Bemerkungen zu machen", sagte ich und knuffte sie in die Seite.
"Natürlich bist du glücklich, du bist seit einigen Wochen an der Schule und hast schon den größten Schwarm aller Mädchen aufgerissen. Da wäre ich auch glücklich, glaub mir."
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, sah sie jedoch geschockt an, "Ich habe ihn nicht aufgerissen. Wir sind offiziell zusammen, das haben wir gestern gesagt."
"Aber du hast gesagt, dass er am Montag bei dir eingeschlafen ist", sagte Lucy und schien verwirrt zu sein, "Habt ihr dann nicht..?"
"Was?", erschocken schaute ich sie an, "Natürlich haben wir nicht. Wie kommst du auf die Idee?"
"Ich dachte ja nur, das würde auch dieses Grinsen erklären", sie deutete auf mein Gesicht und lachte.
Die Augen rollend streckte ich ihr meine Zunge raus und setzte mich mit ihr auf eine Bank auf dem Schulhof, es war noch immer warm, doch man spürte, dass bald der Herbst kommen würde.
"Wie war es denn alles?", fragte Lucy, "Ich meine, ich weiß, dass du noch nie einen Freund hattest, aber habt ihr denn gar nichts gemacht?"
"Ich weiß es nicht", gestand ich, "Er kam Montag noch nach der Arbeit vorbei und hat sich ins Haus geschlichen, wir haben dann zusammen einen Film geschaut und eigentlich ist an dem Abend gar nichts gelaufen. Wir haben uns geküsst und gekuschelt aber mehr nicht. Wirklich, ich bin irgendwann eingeschlafen und als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war Austin noch da. Er hat dann auch Schule geschwänzt"
"Das ist mir auch aufgefallen", warf Lucy ein und lachte.
"Ja und am nächsten Morgen sind wir dann weiter gegangen, aber eigentlich kaum.", erzählte ich und zuckte mit den Schultern. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
"Was habt ihr gemacht?"
"Ich saß auf seinem Schoß und wir haben rumgeknutscht. Mehr aber nicht", sagte ich leise und konnte bei dem Gedanke an den intensiven, romantischen Moment nicht anders als zu lächeln. Und als ich dann noch Austin auf uns zu kommen sah, sprang mein Grinsen beinahe aus meinem Gesicht.

Bevor er bei mir angekommen war, gab ich Lucy ein Zeichen, dass ich zu ihm gehen würde. Ein Grinsen konnte sie natürlich auch nicht unterdrücken und zeigte mir zwei Daumen nach oben.
Als ich bei Austin ankam, wollte ich eigentlich etwas sagen, darüber nachdenken, dass er heute wieder einmal wunderschön aussah, doch dazu kam ich nicht. Er nahm einfach mein Gesicht in seine Hände und legte seine Lippen auf meine. Etwas überrascht erwiderte ich einen Moment nicht, fing mich dann jedoch wieder und schloss meine Augen. Nach einer viel zu kurzen Zeit löste er sich wieder von mir und lächelte mich an.

"Hey", sagte ich lächelnd und konnte mein Glück kaum fassen.
"Hey Süße", sagte Austin zurück und lächelte ebenso, "Sorry, das war vielleicht etwas stürmisch, aber ich wollte endlich, dass alle wissen, dass du zu mir gehörst."
Ich grinste ihn an und nickte, "Jap, das musste mal gezeigt werden. Glaubst du das haben alle gesehen?"
Austin lächelte wieder, "Das hoffe ich doch, sonst muss ich mir hunderte Fragen stellen lassen, ob wir wirklich zusammen sind. Wenn du möchtest, gebe ich dir einen weiteren Kuss, dann wissen es wirklich alle."
"Oder du nimmst meine Hand und dann wissen es auch alle.", sagte ich grinsend.
"Na schön", erwiderte Austin und ergriff meine Hand. Unsere Finger verschränkten sich miteinander und er führte unsere Hände zu seinen Lippen um meinen Handrücken zu küssen.
Und ab diesem Moment war mir klar, dass ich jeder uns ansah. Und dass ab nun jeder wusste, dass wir beide ein Paar waren. Ich wusste zwar nicht wieso, aber diese Erkenntnis erfüllte mich mit purer Freude. Jetzt musste ich mir keine Sorgen mehr darum machen, dass es ihm nicht so viel bedeutete wie mir. Ich konnte mir nun sicher sein, dass er viel für mich empfand, wenn er es öffentlich machte.
Ich grinste zu ihm hoch und deutete auf Lucy, "Komm mal mit, ich will dir Lucy vorstellen", sagte ich und zog ihn mit mir. Sein kehliges Lachen drang zu mir durch und mein Herz schlug ein weiteres mal Purzelbäume.
Als ich mit ihm im Schlepptau bei meiner besten Freundin angekommen war, sah Lucy mich grinsend an, "Hey", sagte sie an Austin gerichtet, "Ich bin Clarissas beste Freundin."
"Freut mich dich kennen zu lernen, Lucy", antwortete Austin lächelnd, "Du weißt vermutlich wer ich bin. Oder täusche ich mich und Lucy weiß noch nicht alles über mich?"
Der letzte Satz war an mich gerichtet und ich zwang mich zu einem unschuldigen Lächeln. Er wusste, dass ich mit Lucy viele Dinge besprach. Aber nicht alle, so war ich nicht. Die meisten Dinge versuchte ich erst mit mir selber auszumachen, als sie mit anderen zu teilen.
"Ich weiß weniger über dich als du denkst", grinste Lucy, "Man muss alles aus ihrer Nase rausziehen, damit ich überhaupt irgendwas erfahre. Von daher mach dir keine Sorgen"
Austin grinste, "Mach ich nicht."

Not gonna CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt