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Nach der Schule hatte Austin Footballtraining, sodass er mich nicht nach Hause fahren konnte. Aber das machte mir nichts aus, ich ging stattdessen den Weg und konnte mich so mit mir und meinen Gedanken beschäftigen. Eins war klar, ich würde es heute definitiv meinen Großeltern erzählen. Ich wollte nicht, dass seine Eltern es wussten und es bei meiner Seite immer noch eine Art Geheimnis war. Denn ich mochte ihn wirklich und es war unfassbar toll mit ihm zusammen zu sein und das sollten alle wissen, die mir wichtig sind.
Und ich wollte offener sein, seine Freunde nicht so abblitzen lassen und nicht so schüchtern sein. Denn dazu hatte ich keinen Grund, das hatte Austin mir nach der Schule noch gesagt. Er hatte mich sanft geküsst und mir erklärt, dass seine Freunde mich mochten. Benny hatte nur gefragt ob ich sie nicht mögen würde, weil ich so still war. Doch ich mochte die beiden, sie waren ganz nett.
Auf dem Weg wurde mir außerdem klar, dass Austin mir wichtig war, sehr wichtig. Und mir war außerdem klar, dass ich alles mit ihm zusammen erleben wollte. Definitiv nicht jetzt, nicht heute nachmittag und vermutlich auch nicht nächste Woche. Aber das musste ich nicht festlegen, ich sollte es auf mich zu kommen lassen, anstatt andauernd Pläne zu machen. Zuhause angekommen zog ich mich sofort um und beschloss mein Zimmer aufzuräumen. Anstatt der engen blauen Jeans und dem weißen Oberteil zog ich einen herumliegenden Pullover und eine kurze Sweatpants an. Das Zimmer war in null komma nichts aufgeräumt. Die herumliegenden Kissen legte ich auf meine Fensterbank und auf mein Bett, was ich noch schnell machte. Ich öffnete ein Fenster und setzte mich an meinen Schreibtisch. Jetzt ging es ans Lernen. Und wenn ich mich konzentrierte, dann würde ich zu einhundert Prozent fertig werden, bevor Austin hochkommen würde. Ich hasste es zu lernen, aber gleichzeitig musste es sein. Und heute Abend würde ich ja für mein Engagement belohnt werden. Lächelnd wandte ich mich meinen Englisch Hausaufgaben zu, irgh, eine Analyse von Shakesspears Romeo und Juliet. Das Drama mochte ich, doch war es wirklich nötig, dass sich beide umbrachten? Das war kein Happy End, aber nicht alles hatte ein Happy End.
Bis halb 5 saß ich an meinen Hausaufgaben und war vollkommen vertieft, als plötzlich jemand hinter mir stand. Es war Granny.
"Hey Granny", sagte ich und lächelte.
"Hey Larissa", sagte sie und setzte sich auf mein Bett, "Möchtest du dich zu mir setzen? Wir haben lange nicht mehr miteinander geredet."
Das stimmte, in der letzten Zeit habe ich nicht wirklich viel mit ihr geredet.
Also nickte ich lächelnd und setzte mich neben sie aufs Bett.
"Gibt es etwas neues?", fragte sie, "Kommt Lucy uns mal besuchen?"
"Lucy hat momentan wieder Stress mit ihrer Mom, aber es gibt etwas anderes was ich dir sagen möchte. Ich bin verliebt", sagte ich leise und sah zu ihr auf um ihre Reaktion abzuwarten. Sie lächelte mich an und schien sehr glücklich zu sein.
"Das ist wundervoll, Schatz, seit wann?", fragte sie und lächelte.
Ich zuckte mit den Schultern, "Vielleicht seit zwei Wochen oder so, aber es gibt noch etwas. Wir sind seit ein paar Tagen zusammen, also ein Paar."
Granny grinste, "Oh, das ist toll, mein Schätzchen, kenne ich ihn denn?"
Ich nickte, "Austin."
Jetzt war es raus, Gott sei Dank. Und sie schien nicht wütend zu sein, oder überrascht.
"Das habe ich mir gedacht", sagte sie und lächelte, "Ihr habt zusammen gelernt, er war im Krankenhaus bei dir, seitdem du hier bist, sieht unser Garten fantastisch aus. Er ist doppelt so oft hier wie zuvor. Er ist ein guter Junge, meine Kleine. Aber pass trotzdem auf dein Herz auf. Die meisten Jungs sind in diesem Alter Idioten, große Idioten. Also verlier dich selber nicht."
Ich lächelte sie an, "Werde ich nicht. Versprochen. Es ist wundervoll verliebt zu sein, und er ist wirklich lieb."
"Das ist gut", sagte sie, "Aber da du jetzt einen Freund hast, sollten wir über einige Regeln nachdenken."
"Granny", sagte ich empört und musste lachen, "Wir brauchen keine Regeln, was denkst du was wir tun?"
"Genau das was deine Mutter in deinem Alter getan hat, genau das, was ich in deinem Alter getan habe. Und weil meine Mutter damals Regeln für mich hatte und ich damals Regeln für deine Mom hatte, dann werde ich jetzt auch Regeln für dich haben. Keine Sorgen. Die sind ganz simpel.", sie lachte, "Ich möchte nur, dass ihr nicht vor meinen Augen herumknutscht. Und ich möchte nicht mitten in der Nacht durch etwas geweckt werden, was Geräusche macht. Und die letzte Regel ist, dass ihr nicht übernachtet, zumindest nicht in den ersten drei Monaten okay?"
Ich nickte schnell und versuchte zu lächeln, "Er kommt heute Abend nach der Arbeit vorbei. Ist das denn in Ordnung?"
Granny nickte, "Keine Sorge. Die ersten beiden Regeln sind die wichtigsten. Und die dritte ist, weil ich euch nicht dazu ermutigen will... Dinge zu tun... also. Du weißt was ich meine. Solange du dich an die ersten beiden Regeln hälst, ist alles gut."
Ich nickte ihr zu und lächelte, "Danke Granny"
"Kein Problem. Es gibt jetzt Essen, kommst du?"

Not gonna CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt