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Angepisst stieg ich die Stufen der Tribüne bis in die erste Reihe herunter und lies mich da auf einen der Sitze fallen. Mir reichte es einfach. Dieses ganze Drama, Sammy und Klye waren mir zu viel. Wie war ich in diese Kacke bloß reingeraten? Achja, durch Austin.
Wie konnte ich ihm jedoch böse sein? Die letzte Woche, die ganze Zeit mit ihm war wunderschön. Er war nicht daran Schuld, schließlich wollte er es mir nicht schwer machen. Austin hasste diese ganzen Menschen und das Drama ebenso sehr wie ich. Seufzen ließ ich meinen Blick über das Feld wandern, von hier aus sah ich viel besser. So erkannte ich auch, dass die Spieler mit ihrem Trainer gerade in einem Kreis standen und miteinander sprachen. Austin hatte seinen Helm mittlerweile ausgezogen und so konnte ich ihn in der Menge ausmachen. Er stand mit dem Gesicht zu mir und ich verfing mich in seinem Blick. Besorgt schaute er mich an und deutete dann auf Kyle. Er wollte wissen, ob etwas vorgefallen war. Durch Zeichensprache konnte ich ihm schlecht erklären, wieso ich so aufgewühlt zu sein schien. Also lächelte ich ihn an und legte den Kopf leicht schief. Anschließend deutete ich ihm an, er solle vor dem Spiel noch einmal zu mir kommen. Austin nickte mir zu und lächelte.
Sofort beruhigte ich mich wieder und lächelte erleichtert. Das war die Wirkung die er auf mich hatte. Austin wirkte beruhigend auf mich, er brachte mich runter auch wenn ich auf 180 war. Ich wartete darauf, dass die Besprechung endete und Austin sich über die Bande schwang. Er kam auf mich zu und lächelte. Mittlerweile waren schon mehrere Besucher da und quatschten miteinander. Das Spiel würde erst in einer guten Stunde anfangen.
"Hey Schatz", sagte Austin und ließ sich neben mich fallen, "Es tut mir leid, dass du so lange warten musstest."
"Nicht so schlimm", murmelte ich und lehnte mich gegen seine Schultern, "Teenager sind scheiße."
"Wieso? Hat Kyle dir was getan?"
Sofort änderte sich seine Stimme und seine Körpersprache. Er wurde angespannt, das sah ich auch in seinem Gesicht. Er legte seine Hand auf meine und schaute mir tief in die Augen. Die Besorgnis in seinem Blick versetzte meinem Herz einen Stich.
"Nein, es ist alles gut. Er war nur ein Idiot, genau wie Sammy.", ich seufzte, "Ich frag mich nur, wie ich in dieses Drama geraten bin. Plötzlich wollen alle etwas von mir und versuchen mich zu beeinflussen."
Ich lehnte mich wieder an seinen Arm und schaute auf unsere verschränkten Hände, "Was ist denn passiert?", fragte Austin verwirrt.
"Sammy und Kyle waren beide der Meinung du verheimlichst mir irgendwas und dass ich dich nicht genug kenne um mit dir zusammen zu sein", erklärte ich und zuckte mit den Schultern.
"Und du glaubst ihnen?", fragte er misstrauisch und rutschte ein Stück beiseite.
"Nein", beteuerte ich sofort, "Ich hatte nur... "
"Was hattest du?", fragte er mich aufgeregt. Nein, nein, nein. Wie war ich denn jetzt schon wieder in diese Situation geraten?

In Austins Stimme schwang so viel Zerbrechlichkeit, so viel Wut und so viel Schmerz mit, dass mein Herz schmerzte. Er schien wirklich zu glauben, dass ich ebenso dachte. Dabei meinte ich doch nur, dass ich einige offene Fragen hatte. Denn ich hatte keine Ahnung wer Amy war. Oder was bei seiner letzten Beziehung passiert war. Und das war die Frage, die für mich noch offen stand. Danach wollte ich ihn fragen. Aber Austin dachte wieder einmal, dass ich an ihm und an uns zweifeln würde.

"Austin", ich seufzte, "Ich zweifel nicht an dir. Auch nicht an unserer Beziehung. Die beiden haben nur Dinge gesagt, nach denen ich dich später noch fragen wollte."
"Frag mich", forderte mich Austin auf.
"Lass es, ich will das jetzt nicht klären. Du musst dich aufs Spiel fokussieren, Schatz."
"Frag mich", forderte mich Austin erneut auf.
"Deine Mannschhaft wartet", ich seufzte.
Ich wollte einfach nur, dass er aufstand, mir einen Kuss gab und dann das Spiel für sich gewann. Ich wollte, dass Lucy endlich eintrudelte und ich mit ihr sprechen konnte. Ich wollte raus aus dieser Situation.
"Frag mich.", dieses Mal wurde Austin lauter und ich merkte auch, dass einige der Sportler zu uns hinüber sahen, sowohl die Cheerleader als auch die Footballer.
Peinlich berührt sah ich zu Austin und schaute kurz darauf in meine Hände, "Na schön. Dann frage ich dich: Wer ist Amy?"
Einen Moment sagte er gar nichts, dann seufzte er, "Ich hab dir von Amy erzählt. Ich habe sie nur nie beim Namen genannt."
"Deine Ex", sagte ich leise und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ohmann...

Not gonna CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt