Beta

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Ghrian lässt den Alpha tatsächlich laufen. Sie sagt dass sie seinen Verrat ihm verzeiht weil er auf seinen Sohn wütend ist. Doch er soll sich nur einmal ansehen wie gut es seinem Spross geht. Darum muss der Alpha, sein Beta und seine Jäger das ganze Wochenende bei Ghrian im Rudel bleiben. Ein einziger Bote darf nach Hause gehen und die Luna einladen ebenfalls bei Ghrian zu verweilen um ihren Sohn zu sehen. Die Luna ist ausser sich vor Wut! Niemand, wirklich noch niemand hat es mit ihrem Alpha aufnehmen können. Ihr Sohn war drauf und dran in die Fussstapfen seines Vaters zu treten. Er ist genau so kräftig, so wendig und so skrupellos wie ihr geliebter Gatte. Ihr Sohn hat sich nie um die Gefühle der Mädchen geschert die er so zahlreich abgeschleppt hat. Im Gegenteil, sie schienen ihn nie zu interessieren. Die Luna dachte dass es ein Zeichen der Stärke bei ihrem Sohn sei. Dass es nur deshalb war weil er in seinen besten Freund verliebt war geht ihr gehörig gegen den Strich. Kein Alpha hat jemals einen anderen Alpha geliebt. Sie hasst es dass ausgerechnet ihr Sohn ein Vorreiter der freien Liebe werden soll. Sie überlegt was sie dagegen tun könnte. Und als sie zu Ghrians Rudel aufbricht hat sie einen Plan.

Als die Luna in unserem Dorf ankommt da wird sie von Ghrian freundlich als Gast begrüsst. Ghrian wirft der Luna keinen Verrat vor. Sie hat sich nicht an dem Angriff beteiligt und darum ist sie hier Gast nicht Gefangene. Bei ihrem Alpha und seinen Mitstreitern sieht das ein wenig anders aus. Doch Ghrian ist so wenig wie möglich dominant den anderen gegenüber. Der Alpha hat sich ihr unterworfen und das reicht Ghrian. Sie geht einfach davon aus dass es keine weiteren Übergriffe von diesem Rudel her geben wird. Denn die Wölfe können sich eigentlich glücklich schätzen dass sie als Eidbrecher nicht zum Rat der Wölfe gezerrt werden. Ghrian lädt zum gemeinsamen Bankett ein. Natürlich dürfen auch unsere Welpen an dem Fest teilnehmen. Unsere kleinen Omega genau so wie unsere Waisenkinder. Unser Nachbarrudel wundert sich über die zum Teil stark versehrten Kinder. Doch Ghrian schenkt ihnen keine Erkärung. Bei uns ist es Sitte dass von der Alpha bis zum kleinsten Omega alle an einem Tisch essen dürfen. Unsere Speisenauswahl ist aussergewöhnlich und dadurch dass Vampire mit am Tisch sitzen sogar ein wenig befremdlich. Die Luna denkt wohl weil Ghrian so liebenswürdig zu ihr ist ist sie dumm oder arglos. Doch Ghrian ist weder dumm noch arglos. Natürlich wird die Luna und auch der Rest des unterlegenen Rudels genau beobachtet. Als die Luna ein wenig Pulver über die Speisen kippt wird ihre Hand von Feli festgehalten. Feli faucht der Luna ins Gesicht. "Was hast du über unser Essen gestreut?" fragt sie in anklagendem Ton. Die Luna windet sich und lügt. Sie habe nichts über das Essen gestreut. Doch der kleine Mini kann genau sagen aus welchem Täschchen die Luna das Pulver genommen hat. Maui kennt das Pulver, es ist Arsen. Als bekannt ist mit was für einem Pulver die Luna unsere Speisen gewürzt hat können wir das Gift sogar riechen. Ghrian ist richtig wütend. Sie sagt dass sie nun doch das Nachbarrudel im Rat anklagen wird. Angreifen weil man nicht damit einverstanden ist dass der eigene Nachwuchs lebt ist ja eine Sache aber dann die Überlegenen heimtückisch zu meucheln ist eine andere. Ghrian wirft den Alpha und seine Luna mit ihren Jägern raus. Nur der Beta bleibt als unser Gefangener. Beim nächsten Rat wird er mitgehen und als Pfand für sein Rudel dienen. Sollte der Alpha nicht auftauchen wird sein Beta an seiner Stelle die Strafe empfangen.

Wir können nicht auf diese Expedition starten. Wir warten noch die Ratsversammlung ab. Sebastian befürchtet nämlich dass es mit unseren Nachbarn noch mächtig Ärger geben wird. Und er soll Recht behalten. Der Alpha versucht seinen Beta zu befreien. Gut dass Sebastian selber Wache gehalten hat. Ich habe die Eindringlinge gesehen als sie in unser Dorf gekommen sind. Als Beta kann ich irrer weise auch zu unseren anderen Alpha Gedankenverbindung aufnehmen. Ich bin anscheinend nicht mehr Ghrians alleiniger Beta. Jetzt warne ich unsere vier Alpha und Sebastian meldet dass er schon bei dem Gefangenen ist. Ich sage das den anderen (Ghrian, Sebastian, Jess und Luz können übrigens nicht miteinander kommunizieren) und die machen sich leise auf den Weg zum Gefangenen. Ich schleiche dem Kerl hinterher und Sebastian erledigt ihn mit einem Prankenhieb. Es ist ein Jäger aus dem Nachbarrudel. Nicht einmal den Arsch in der Hose selbst seinen Beta zu befreien! Denke ich laut und Jess lacht freudlos. "Dad war noch nie mutig. Er ist nur stark aber mutig ist er nie gewesen." sagt er und der Jäger und der Beta schauen ihn bitterböse dafür an. Jess verteidigt sich: "Wer Mut hat der ist auch mutig anderes zuzulassen. Ghrian ist mutig! Sie lässt Veränderung zu!" Der Jäger spuckt vor Jess aus und knurrt: "Veränderung macht alte, bewährte Strukturen kaputt. Wir sind Werwölfe, wir verändern uns nicht!" Jess schaut ihn traurig an. Ghrian sagt: "Was sich nicht mehr verändert stirbt. Ohne Veränderung gehören wir zu den Untoten." Der Beta lacht. "Schätzchen, wir gehören zu den Untoten, vergessen?" Ghrian schaut ihn aus ihren giftgrünen Augen böse an. "Nein! Aber ich kämpfe dagegen an. So tot bin ich noch nicht dass ich bereit bin unschuldige Kinder zu töten weil sie anders sind als ich es mir erhoffe." Der Beta schaut sie verächtlich an. "Du hast ein Rudel voller Omega und eine Menge behinderter Kinder. Dein Rudel wird ausgelöscht werden wenn die mal gross sind und die Basis für deine Verteidigung sein werden. Dann werden wir triumphieren." Ghrian lacht und sagt: "Meine Omega sind schlauer als ihr. Dass wir euch besiegen konnten obwohl ihr mehr als wir wart liegt an dem Schlachtplan den sich mein Omega für euch ausgedacht hat." Der Beta knurrt. "Ihr hattet vier Alpha!" Ghrian lacht laut. "Ja, ich weiss! Und mindestens drei davon dürften nach eurer Theorie nicht einmal mehr leben." Der Beta schaut Ghrian doof an. Sebastian erklärt dem Begriffstutzigen: "Ghrian, weil sie eine Frau ist, euer Jess und sein Mate Luz und wahrscheinlich auch ich weil ich einen Vampir als Mate habe." "Verräter!" zischt der Jäger Sebastian zu und er bekommt von Jess dafür eine geknallt. Ghrian sperrt den Jäger kurzerhand zu dem Beta und wir gehen alle wieder ins Bett. Also wir tun so. Der Beta wird wahrscheinlich seinem Alpha von dem misslungenem Befreiungsversuch berichtien und wir bereiten uns auf den nächsten Angriff vor. Doch der bleibt zum Glück aus und darum gehen wir am nächsten Abend mit unseren Gefangenen zur Versammlung.