Castor:
Nach dem Training warten Elisa und ich, bis die anderen beim Duschen fertig sind.
Wir wollen nicht, dass sich irgendjemand in einer unangenehmen Lage wiederfindet, sind also sehr rücksichtsvoll.Als wir uns dann endlich auch abwaschen können, frage ich sie: „Und willst du jetzt wirklich Teil der Mannschaft sein?"
Sie nickt wild. „Klar, das war doch der Hammer. Und so schlecht waren wir gar nicht"
Ich lache, was durch die Dusche hallt. „Also ich habe ein Tor geschossen und du?"
Sie streckt mir nur die Zunge raus, weil sie weiß, dass ich genau weiß, dass sie keines geschossen hat.„Kannst du mir mal erklären, wieso Lucas dich heute den ganzen Tag so komisch angesehen hat?", wechselt sie dann das Thema.
Doch leider in eine unangenehmene Richtung. „Ich weiß nicht. Vielleicht hat er ja herausgefunden, dass er auf Schwänze steht und will jetzt meinen in dem Mund nehmen", vermute ich beiläufig, was sie zum Kichern bringt. „Du bist so eklig. Sag doch einfach vielleicht steht er auf dich ohne die Sache mit dem Schwanz"
Lachend fahre ich mir durch die eingeschäumten Haare und lasse meine Locken durch das Wasser von dem Shampoo befreien.„Glaubst du denn es könnte sein, dass er auf mich steht?", frage ich Elisa dann ernster.
Sie zuckt mit den Schultern. „Ich denke, alles ist möglich, vor allem bei Lucas. Er ist ziemlich schwer einzuschätzen und so gut kenne ich ihn ja nicht"
Ich nicke verstehend.Danach beenden wir unsere Dusche, ziehen uns an, trocknen unsere Haare und ich fahre sie nach Hause. Wir verabschieden uns mit einem Kuss auf die Lippen. „Danke, dass du für mich mit im Training warst."
„Schon gut, Süße. Ich mach alles für dich, das weißt du doch"
Danach steigt sie aus und verschwindet in ihr Haus.Ich mache mich auf den Weg nachhause, doch wie so oft sind meine Eltern nicht zuhause und ich bin allein.
Ziemlich schnell bekomme ich eine Nachricht mit bestimmten Klingelton, der zeigt, dass ich die Nummer noch nicht eingespeichert habe.
„Hei, du warst heute echt gut im Training", ist die Nachricht.
Ich grinse. Wer auch immer es von den Jungs ist, wird die nächste Woche fällig sein. „Ich bin in noch so vielem mehr gut", antworte ich ohne zu wissen, wer es ist und schicke einen anzüglichen Smiley dazu.
„Wir könnten uns ja mal treffen und du zeigst es mir"
Ich grinse nach dieser Antwort und schreibe dann einfach mal meine Adresse. Ich frage nicht nach, weil ich diese stille Hoffnung habe, dass es Lucas ist, der mir geschrieben hat.Als es dann an der Tür klingelt und ich sie öffne steht niemand geringer als Brad davor. ER lächelt mich süß an. Naja, mit ihm gebe ich mich auch zufrieden. Immerhin ist er schön groß.
Verlegen reibt er sich den Nacken und lächelt mich an. „Hei", meint er fast schon schüchtern.
Dass er jetzt auch noch rötliche Wangen bekommt, macht ihn nur noch niedlicher.
Ich gebe ein hei zurück und öffnete die Tür weiter, um ihn reinzulassen.„Du findest also, ich habe mich gut angestellt?", frage ich ihn, während ich uns etwas zu trinken hole und wir uns ins Wohnzimmer setzen.
Brad sieht sich im Zimmer um und nickt dann. „Ja, aber ich dachte mir schon, dass du was drauf haben musst." Er lächelt.
Ich drehe meinen Oberkörper zu ihm, setze diesen bestimmten Blick auf, der all meine Bekanntschaften zum Schmelzen bringt. „Ach ja? Wie kommst du darauf?" Meine Unterlippe wird Opfer von Kauattaken meiner Zähne, während ich Brad ansehe.
ER mustert mein Gesicht, schluckt dann. „Du.." Er räuspert sich. „Du bist sportlich gebaut", meint er.
Deshalb muss ich leicht lachen. Sportlich kann man meinen Körper nicht wirklich nennen. Athletisch, ja. Leichte Muskeln, ja. Aber sportlich oder trainiert ist sein Körper, Codys oder Lucas'.Ich lege die Hand an Brads Brust, während ich weiter zu ihm auf rutschte und darüber streiche. Jap, das sind Muskeln.
„Und gefällt dir das?", flüstere ich in sein Ohr, ehe ich seinen Hals leicht küsse. Ich spüre, wie unruhig er wird.
ER nickt.Langsam rutsche ich auf seinen Schoß, nehme seine Hände und platzeire sie an meinem Hintern. Er soll gefälligst zupacken wie ein echter Kerl. Langsam bewege ich meine Hüften gegen seine und küsse seinen Hals. Meine Hand fährt unter sein Shirt und umspielt seine schon harten Nippel. Er atmet deutlich hörbar, ich weiß, wie sehr ihn das anmacht, obwohl ich ihn bis vor ein paar Minuten nicht für schwul gehalten hätte. Doch das war wohl eine Täuschung.
Als ich mich allerdings daran machen will, seine Hose zu öffnen, hält er meine Hände fest und sieht mich an. „Sollen wir nicht zuerst... Ich weiß nicht, zusammen essen gehen oder so?"
Ich muss lachen. „Wieso denn, wir ficken doch nur"
Sein Gesichtsausdruck verhärtet sich leicht, er verschließt sich. „Ich bin eigentlich nicht hier, weil ich nur mit dir schlafen will. Ich mag dich echt..."
Ich verkneife mir mein Lachen darüber. Es ist ja ganz süß, dass er einen Crush auf mich hat, aber ich bin wirklich nicht die Art von Junge, die sich bindet. Das muss ich ihm jetzt schonend beibringen.
„Ich mag dich auch, Brad, aber nicht genug, um meine Freiheit für eine Beziehung mit dir aufzugeben. Außerdem kenne ich dich doch gar nicht richtig"
Er schnaubt. „Wie jetzt, mit dir schlafen würdest du, aber, um mich zu daten, kennst du mich nicht gut genug? Ich könnte ja sonst wer sein, lässt du jeden in dein Haus und in deinen Arsch?"
Jetzt bin ich es, der sich verschließt. ER muss meine Hände gar nicht mehr davon abhalten ihn anzufassen, denn ich will nicht mehr.
„Du kennst meinen Ruf. Jeder weiß, was für eine Schlampe ich bin. Du kannst nicht erwarten hier aufzutauchen und ich gebe meinen Lebensstil für dich auf. Monogamie ist nichts für mich, es ist langweilig, es macht keinen Spaß und es befriedigt mich nicht. Also entweder du fickst mich jetzt, wir haben unseren Spaß und können vielleicht Fuckbuddies werden, oder du gehst wieder und ich hole mir jemanden anderen, der es mir heute noch besorgt"Ich bin fest davon überzeugt, dass er sich für den Sex entscheiden wird, immerhin würde es der beste seines Lebens sein und selbst wenn er etwas für mich empfindet, ist es besser als nichts, doch er schnaubt und schiebt mich von seinem Schoß.
„Was wäre denn so schlimm daran, dich auf nur einen Partner zu beschränken?", fragt er, während wir in den Flur gehen und er sich seine Jacke anzieht.
„Vielleicht mache ich das irgendwann, wenn es der Richtige ist, aber du bist es nicht und jetzt ist auch nicht die Zeit dafür."
Verletzt sieht er mich an. „Mit dir läuft irgendetwas gewaltig schief, Cas"
Ich nicke nur und öffne die Tür, um ihn rauszuwerfen. „Ich weiß das, aber danke, dass du mich darauf hinweist"
Er schüttelt den Kopf, kommt auf mich zu und legt eiskalt die Hände auf meine Wangen. „Du musst aber nicht so sein. Wir könnten bestimmt..."
Ich schlage seine Hände von meinem Gesicht. „Nichts Wir, Brad! Mit mir ist nichts falsch! Nur, weil du nicht verstehst, wie ich handle, bin ich nicht verrückt! Und wenn du mich nicht akzeptierst, wie ich bin, dann tu es eben nicht, aber hör auf mich verändern zu wollen! Ich mag mein Leben wie es ist! Ich mag mich selbst so wie ich bin und das ist das einzige, das wichtig ist und jetzt geh und lass mich in Ruhe, sonst stecke ich dich noch mit meiner Verrücktheit an!"
„So war das gar nicht gemeint", will er mich beruhigen, aber ich schiebe ihn zur Tür. „Aber ich habe es so gemeint, also geh endlich!" und schlage sie dann zu.Ich bin zufrieden mit meinem Leben.
Mir geht es gut.
Ich mag mich selbst.
Alles ist in bester Ordnung.
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Liebe ist auch nur eine Sucht (boyxboy)
Teen FictionAchtung! Dies ist nicht die Geschichte einer Liebe wie sie beginnt, sondern wie sie endet. Aber vielleicht sollten wir doch erstmal von vorne anfangen: Es waren einmal zwei Jungs, beste Freunde, die unzertrennlich waren. Sie wuchsen zusammen auf un...