58: Am Flughafen

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Lucas:

Die Sache mit Marinette geht mir nicht mehr aus dem Kopf, selbst, als wir im Bus sitzen, der uns zum Flughafen fährt.

Cas bemerkt meine abschweifenden Gedanken natürlich.
Er legt die Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt über die Innenseite. „Komm schon, hör auf darüber nachzudenken und denk lieber daran, was wir heute Nacht in dem Zimmer alles machen könnten. Du und ich in einem Bett. Fällt dir da was ein?", flüstert er mir zu.
Natürlich tauchen sofort Bilder in meinem Kopf auf und ich muss schmunzeln.

„Nein.", behaupte ich aber.
Er streicht mit der Hand weiter Richtung Körpermitte, während er mit der anderen mein Gesicht zu sich dreht und sich auf die Unterlippe beißt.
„Echt nicht?", fragt er.
Ich schüttele den Kopf.
Zwar bemerkt er mein Grinsen, doch er spielt mit und küsst mich daraufhin vielsagend.

„Muss das sein?", höre ich Trevor genervt fragen.
Er sitzt hinter uns, weshalb er sich das mit ansehen musste.

„Lass sie in Ruhe, Trevor.", meint Brad streng. Er sitzt neben Cooper, aber es scheint nicht wirklich so, als habe sich ihr Verhältnis wieder entspannt. Von Cas weiß ich, dass Coop angeblich auf Brad steht, doch irgendwie bemerkt man davon gar nichts.

Trev sieht zu Brad. „Misch du dich nicht ein. Cas wird dich niemals lieben, also hör auf so erbärmlich zu sein und mach dir keine Hoffnungen mehr."
Brad lehnt sich entspannt im Sitz zurück. „Also ich finde, Cas und Lucas sind ein süßes Pärchen." Er scheint das wirklich ernst zu meinen und lächelt in meine Richtung.
Plötzlich kann ich ihn noch besser leiden. Und in seinem Blick erkenne ich, dass er echt über Cas hinweg zu sein scheint.

Neugierig beugt Cas sich über mich, um zu Brad zu sehen, wodurch er fast über den Sitz fällt, aber ich halte ihn fest.
„Brad, wir müssen unbedingt über so eine Sache reden", meint er.
Brad schluckt, seine Augen wandern für einen Moment zu Cooper, ehe er wieder zu Cas sieht und dann nickt. Cooper starrt nur desinteressiert aus dem Fenster.

Dann lehnt Cas sich ebenfalls zurück zum Fenster, lächelt mich aber an.
„Was ist?", frage ich verwirrt.
Er streicht durch meine Haare. „Deine Haare werden wieder heller, weil es Sommer ist"
Erschöpft lasse ich den Kopf sinken. Ich hasse es, wenn meine Haare röter werden. Das steht mir einfach nicht und außerdem bekomme ich dann ungewollte Sommersprossen noch dazu.

Cassy kichert und beugt sich zu mir über, um mich unerwartet zu küssen. „Ich finde es heiß, wenn deine Haare rot werden. Wie Feuer", grinst er.
„Haha" Ich verdrehte die Augen, muss aber lächeln.
Er macht mich einfach so glücklich.

„Kotz", höre ich nur von hinten, Trevors Stimme.
Ich weiß, innerlich hat er sich damit abgefunden, dass es auch schwule Menschen gibt und ich kann auch sein Grinsen erkennen, als ich zu ihm nach hinten gucke, aber natürlich ist er stur und will nicht nachgeben.

Cas drückt mein Gesicht wieder zu sich. „Du wirst doch wohl nicht nach anderen Jungs schauen", droht er warnend.
„Wieso sollte ich? Den heißesten hab ich doch schon verführt und ich hab vor das immer wieder zu tun"
Grinsend küssen wir uns, was aber viel zu schnell enden muss, als der Bus eine Vollbremsung macht und wir nach vorne knallen.

Dass Trevor uns daraufhin auslacht, muss ich wohl gar nicht erwähnen.
Cas sieht ihn böse an, greift über den Sitz und schlägt sein Kopf gegen die Scheibe.
Das Lachen ist ihm schlagartig vergangen. Er reibt sich den Kopf, während er Cas ansieht. „Aua, du Arsch" Aber er weiß, wenn er Cas nun etwas tut, ist er so gut wie tot, also lässt er es sein.

Zufrieden, setzt Cas sich wieder hin als sei nichts gewesen.
Ich grinse ihn an. „Heiß, wenn du die Krallen ausfährst", hauche ich ihm zu.
Er sieht mich belehrend an „Das war noch lange nicht alles, Baby" und küsst mich kurz.

„Jetzt mal ehrlich, sind eure Lippen nicht schon taub so oft wie die benutzt werden?", fragt Trevor genervt.
Cas dreht sich um. „Nochmal ein Laut von dir und sein Gesicht macht Bekanntschaft mit dem geteerten Boden und das während der Bus fährt"
Trevor streckt ihm nur den Mittelfinger hin, sagt aber nichts mehr, als sich Cas wieder nach vorne dreht.

Er tut zwar immer so, als müsse er beschützt werden und liebt es, wenn ich es tue, aber er kommt schon ganz gut selbst klar. Nur, dass er das jetzt nicht mehr muss, immerhin hat er ja mich. Die Frage ist nur für wie lange.

Als der Bus nämlich wieder anhält und zwar beim Flughafen, ändert sich die friedliche Stimmung schnell. Polizisten mit ihren Hunden rennen auf uns zu, sie bellen und fauchen, während wir einfach nur total überfordert sind.

Unsere Lehrerin fragt, was das alles soll und der Polizist behauptet, einen anonymen Tipp bekommen zu haben, dass wir vorhaben, Drogen zu schmuggeln, weshalb sie jetzt den gesamten Bus und uns durchsuchen werden.

Mein Blick wandert zu Cas, sein Blick zu mir und irgendwie weiß ich jetzt schon, dass die Geschichte gar nicht gut ausgehen wird.

Liebe ist auch nur eine Sucht (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt