Liebe ist auch nur eine Sucht (boyxboy)

50: Schaum

Lucas:

Sofort, als Cas das Haus verlassen hat, bin ich aufgesprungen, um alles vorzubereiten.
Schon seit Tagen überlege ich mir, was ich denn alles tun kann, damit es ein perfekter Abend wird, einer, den er niemals vergessen wird. Ich will so richtig übertreiben und das tue ich auch.

Daher bin ich noch nicht ganz fertig, bis Cas wieder zurückkommt.
Als die Haustür sich öffnet, lasse ich alles stehen und liegen und renne dorthin. „Stopp, du musst hier warten", sage ich fast schon panisch und sorge dafür, dass er stehenbleibt, wo er ist.
Er sieht mich verwirrt und überfordert an, als ich wieder verschwinde.

Ich hoffe einfach, dass sein Dad heute nicht nachhause kommt, sonst könnte es peinlich für uns werden.
Ich streue noch die letzten Rosenblätter aus, ehe ich wieder in den Eingangsbereich gehe.

„Was war denn los?", fragt Cas verwundert.
Das erste, was ich mache, ist ihm die Tüte mit dem Medikament abzunehmen und ihm dann die Händen von hinten auf die Augen legen.
„Wow denkst du nicht, wir sollten warten, bis wir oben sind? Außerdem will ich schon sehen, was du in mich reinstecken wirst"
Ich muss lachen nach seiner Aussage und bringe ihn dazu, nach vorne zu laufen. „Wir fangen noch nicht an. Die Prep braucht sowieso zwei Stunden, bis sie wirkt, das heißt, wir müssen uns die Zeit anders vertreiben", meine ich, als ich ihn weiterführe und dann stehen bliebe, als er es ebenfalls tun soll.

Das Wohnzimmer ist komplett dunkel, alles wird nur von Kerzen und leuchtenden Rosenblättern beleuchtet.
Bevor ich die Hände von seinen Augen nehme, küsse ich seinen Hals und Nacken und lasse ihn dann endlich gucken.
In meiner Position umarme ich ihn, als er sich staunend umsieht.

„Wow du hast die Zeit ja echt sinnvoll genutzt", sagt er erstaunt.
Dann zieht er die Nase hoch. „Sag mal was riecht denn hier so gut?" Er geht Richtung Tisch und entdeckt dort eine dampfende Pizza.
Glücklich sieht er zu mir. „Ich liebe Pizza!", quiekt er und klatscht in die Hände.
Dadurch muss ich lachen. „Ich weiß, deshalb habe ich sie ja gemacht"

Dann setzen wir uns und er macht sich sofort über die Pizza her. Er stöhnt genüsslich auf. „Oh die ist ja der Wahnsinn!"
Erleichtert lache ich.
Der erste Teil hat schon mal gut funktioniert. Bleiben nur noch 2.

„Du hättest dir echt nicht so viel Mühe geben müssen, Lulu", meint er zwischen ein paar Bissen.
In der einen Hand halte ich meine Pizza, die andere lege ich auf seine. „Ich wollte aber. Und das war noch lange nicht alles"
„Was könnte das denn toppen?", fragt er aus großen Augen.
Ich grinse nur verschmitzt.

Als wir mit dem essen fertig sind, stelle ich das Geschirr in die Spüle, während er alle Kerzen auspusten darf und wir dem noch brennenden Rosen-Licht in das Badezimmer folgen, wo die Große Wanne mit Waser eingelassen ist und mehr als gut duftet. Außerdem fliegt Schaum im gesamten Zimmer herum, weil ich weiß, dass er das liebt.

„Wow, das ist ja nach besser!", stößt er aus und beginnt sich auszuziehen.
„Wenn mir mal ignorieren, dass ich vor drei Wochen nach da hingeklotzt habe, dann ist das echt der schönste Ort dieser Welt"
Ich muss lachen, während ich mich ebenfalls entkleide. „Es ist nur so schön, weil du da bist", versichere ich ihm.
Er sieht mich lächelnd an, ehe er sich das Shirt über den Kopf zieht und mir eine Aussicht auf seinen Oberkörper gewährt.
Und wie zu erwarten ist daran nichts schmächtig oder zierlich. Er sieht heiß aus, sehr heiß und seine deutlich erkennbaren Muskeln und vor allen die leichte V-Linie tragen maßgeblich dazu bei.

„Sag mal, soll ich meine Piercings raus machen? Stören die dich?", fragt er beiläufig, aber ich habe nur Augen dafür, wie er sich die Hose öffnet.
„Hei hallo, hier oben sind meine Augen!" Als ich seine scharfe Stimme höre, zwinge ich meinen Blick nach oben und sehe ihm in die leuchtenden Augen.
Er grinst. „Ich würde ja sagen, wir können das Bad ausfallen lassen, aber ich will mit dem Schaum spielen, also musst du dich noch etwas gedulden", meint er tadelnd.
Ich nicke brav, ziehe ihn dann mit einem Ruck an mich heran und knabbere an seinem Lippenpiercing herum. „Die Piercings bleiben drin", bestimme ich, küsse jeden von beiden, damit sich keiner benachteiligt vorkommt und mache mich daran mich ebenfalls auszuziehen.
In der Zeit steigt er schon in die Wanne.

Ich sehe nur leichte umrisse seines Körpers, weil es dunkel ist. Das hätte ich mir echt besser überlegen sollen...

Kurze Zeit später kuscheln wir in der Wanne, während er den Schaum herumpustet. Er hat mir auch schon einen Bart damit gemacht und eine Frisur.
Es wundert mich ehrlich gesagt, dass er sich so sehr auf den Schaum konzentriert und nicht darauf mich anzufummeln, aber da kommt wohl das Kind in ihm raus.

„Wenn ich eine Wahl hätte, dann würde ich wollen, dass das hier mein erstes Mal ist, Lulu", meint er. Dann sieht er mich an. „Es ist einfach perfekt"
Ich streiche seine Haare nach hinten, die nun aufgrund des Wassers nicht mehr gelockt sind, nach hinten gelegt sind und dunkler aussehen, wodurch er um einiges männlicher und erwachsener aussieht.Ich
Sein Gesicht wirkt plötzlich viel kantiger und allgemein... einfach heiß.

„Ich wollte einfach, dass es was wird, woran du dich erinnerst. Weil... Naja du hattest schon so viele, aber ich glaube kaum, dass die dich davor auf ein Date eingeladen haben"
Er muss lachen und schüttelt den Kopf. „Nein, das hat echt noch keiner. Heißt das denn, das hier ist unser erstes Date?"
Ich nickte lächelnd, aber dann sieht traurig er aus.

„Was ist los?"
Er seufzt. „Man darf erst nach dem dritten küssen und danach dem fünften knattern. Das heißt, wir müssen noch warten"

Da fällt mir etwas ein. „Hast du beim Essen die Prep genommen?"
Er nickt. „Na klar, denkst du ich fahre extra zur Apotheke und bin dann dumm genug zu vergessen sie zu nehmen?" Er lacht leicht und ich schmunzele. „Also das bedeutet du wolltest schon vor unserem ersten Date, dass es so ausgeht, wie es ausgehen wird."
„Wie wird es denn ausgehen?", fragt er spielerisch ahnungslos und versucht mich unschuldig anzusehen, aber sein Grinsen verrät ihn.
„Das kannst du entscheiden", flüstere ich ihm ins Ohr.
Immerhin will ich ihn zu nichts drängen.

Was mich angeht, Es fühlt sich so an als habe ich die letzten zwei Jahre auf diesen Moment gewartet.
Einfach alles daran fühlt sich richtig an.