Steve
"Sie hat dich geküsst... einfach so?", fragte ich nach. "Ja... Es ging so schnell. Es war so toll...", sagte Bucky abwesend und es versetzte mir einen Stich ins Herz. Wir saßen in unserem Geheimraum auf dem Sofa vor dem Kamin, zwei Tage nach der Halloween-Feier. Professor Pym war ein paar Tage nicht in Hogwarts, deshalb konnten wir uns treffen. Bucky drückte das Kissen enger an seinen Körper, als wäre es Natasha, die sich an ihn kuschelte. Er hatte mir gerade von seinem ersten Kuss erzählt und bei jedem Wort, das er darüber sagte, zerriss es mein Herz ein bisschen mehr. Eigentlich hätte ich derjenige sein müssen, mit dem Bucky seinen ersten Kuss hatte. "Und... seid ihr jetzt zusammen?", wollte ich zögernd wissen und betete, die Antwort möge Nein sein. "Nein... Ich weiß es nicht... Es war so ein Moment, in dem alles perfekt war", schwärmte Bucky geistesabwesend, seine Augen schweiften ab und ich verzog etwas angewidert das Gesicht. Naja, immerhin waren sie kein Paar... Das ist doch schon mal etwas, oder? Ich versuchte mir noch irgendwie einzureden, ich hätte noch eine Chance, während Bucky mir immer wieder dieselbe Geschichte erzählte, aber je mehr ich es versuchte, umso gewisser war ich mir, dass zwischen mir und Bucky nie mehr als Freundschaft sein würde. Denn so wie Bucky davon schwärmte wie weich doch ihre Lippen waren, desto sicherer war ich mir, dass er hetero war und bleiben wird. Und der Plan, dass ich Bucky an Weihnachten meine Gefühle gestehe hat sich wohl auch erledigt.
Danach hielt ich etwas Abstand zu Bucky. Auch weil ich mich auf die Schule konzentrieren wollte und weil Bucky immer weniger Zeit hatte wegen diesen Shield-Trainingsstunden. Ich meine noch weniger. Die Shield-Agenten waren Tag und Nacht ausgebucht und mich wunderte es, wie alle mit dem Unterricht mitkamen. Aber Scott, Natsha, Clint und vorallem Bucky wirkten müde und erschöpft. Um ehrlich zu sein, wollte ich gar nicht wissen was für Sachen diese Schüler dort machen mussten...
Bucky
"So... Ihr seid mittlerweile seit zwei Wochen bei Shield und ich denke es ist an der Zeit, dass ihr die wahre Bedrohung kennenlernt", verkündete Pierce. "Zumindest ein Teil von euch. Heute sind die Viertklässler dran. Ich will sehen, was ihr gelernt habt." Clint und ich sahen uns ängstlich an. T'Challa, Natasha und Scott wirkten eher aufgeregt. Es war noch weit vor Mitternacht und wir standen alle vor dem düsteren Verbotenen Wald. Wir sollten da rein?, dachte ich zweifelnd. "Werden Sie mitkommen?", fragte ich. "Auf dem Schlachtfeld werde ich euch auch nicht helfen können. Ihr werdet das alleine machen." Mein Mut sank. "Als ich Hydra zum ersten Mal begegnet bin, habe ich eine Alraune in der Nähe seiner Höhle gesehen. Bringt mir ein Blatt davon", erklärte er. "Und was wenn das Monster uns entdeckt?", äußerte Clint seine Zweifel. "Wofür habt ihr einen Zauberstab? Außerdem ersetzt nichts die praktische Erfahrung. Wenn ihr bis Mitternacht nicht zurück seid, werde ich einen Rettungstrupp losschicken und ihr werdet Shield verlassen müssen." Einen Moment dachte ich darüber nach, die Mission absichtlich zum Scheitern zu bringen, aber dann würden auch Scott, Natasha und T'Challa bestraft werden und ihre Mitgliedschaft bei Shield wäre auch gelaufen. Und dass andere wegen meinem Egoismus leiden, wollte ich auch nicht. "Diese Karte zeigt euch den Weg zu der Höhle. Beeilt euch. In diesem Wald lauern mehr Gefahren als nur Hydra." Mit diesen Worten entließ uns Professor Pierce und T'Challa ging mit der Karte in der einen und dem Zauberstab in der anderen Hand in den Verbotenen Wald. Natasha und Scott folgten, Clint und ich bildeten die Nachhut. Ich machte es den anderen nach und erleuchtete mit dem Zauberspruch "Lumos" die Spitze meines Stabes. Wir ließen den Rest von Shield hinter uns und schon bald hatte uns die Dunkelheit des Waldes verschluckt. Dünner Nebel wabberte knapp über dem Boden. Das Mondlicht drang kaum bis zu uns durch und die Luft war kalt und feucht und roch nach Moos. Bäume, deren Wurzeln aus dem Boden ragten, wirkten im Dämmerlicht gespentisch. Man hatte unablässig das Gefühl, beobachtet zu werden. Nur das Licht unserer Zauberstäbe zeigte einen Weg durch die Finsternis. Eine ständige Gänsehaut überzog meinen Körper. Niemand wagte, die absolute Stille der Nacht zu brechen. Etwas weiter weg sah ich Gestalten durch den Wald hasten. Das Geräusch galoppierender Pferde war zu hören. "Das sind Zentaure. Sie tun uns nichts, solange du sie nicht reiztst", meinte Scott. Sein zweites Wahlfach war Pflege magischer Geschöpfe, deshalb wusste er sowas. T'Challa bemühte sich, uns so schnell wie möglich durch den Wald zu führen.
"Wir sollten hier nicht sein", flüsterte mir Clint zu, der meine Nervosität teilte.
Da blieb T'Challa stehen. "Wir sind da", sagte er mit seinem unverkennbaren Akzent. Mein Herz schlug schneller. Wir reihten uns nebeneinander auf. Natasha griff nach meiner Hand und wir verschränkten unsere Finger miteinander. Es gab mir etwas Kraft, welche ich auch unbedingt nötig hatte, da allein der Anblick des klaffenden schwarzen Loches, indem Hydra hauste, meine Knie zum Zittern brachte.
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Die Avengers in Hogwarts [Avengers x Harry Potter Crossover]
FanfictionDas vierte Jahr in Hogwarts bricht für Steve, Tony und die anderen an und natürlich gibt es Probleme: Hausaufgaben, Aufsätze und Prüfungen. Doch ahnen sie nicht, dass eine viel größere Bedrohung, nur einen Steinwurf entfernt, im Verbotenen Wald, dar...