Epilog

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Steve schenkte sich den aufgebrühten Kaffee in seinen Coffee-To-Go-Becher und schraubte den Deckel drauf. Im Gang hörte er wie seine Nachbarin Sharon gerade von der Nachtschicht im Krankenhaus zurückkam. Auf der Straße vor seinem Mietshaus hörte er die Autos vorbeifahren. Die Schalosien seiner Wohnung hatte er noch nicht vollständig hochgezogen, sodass sie Schatten in Form von Streifen an die Wände warfen. Im Radio liefen gerade die Nachrichten.

"Vor sieben Jahren ereignete sich wohl eine der größten Katastrophen, die die Zaubererwelt je erlebt hatte. Hogwarts war angegriffen worden. Der leitende Kopf dieser Operation war der Professor für Zaubertränke, Alexander Pierce. Viele Schüler und Beamte waren dabei umgekommen und wir wollen diese für immer im Gedächtnis behalten. Nur durch den mutigen Einsatz einiger Schüler konnte noch Schlimmeres abgewendet werd-" Entschieden schaltete Steve das Radio aus. Er kannte die Geschichte nur zu gut. Er ist schließlich dabei gewesen. Kurz dachte er an die Zeit danach zurück. Die Interviews, die Befragungen, die Gerichtsverhandlungen. Überall lauerten ihn Paparazzis und Kamerateams auf. Es ist keine Zeit gewesen, an die er sich jetzt gerne erinnerte. Aber irgendwann ließen sie ihn und seine Freunde dann doch in Ruhe. Anders als die Albträume. In den Monaten nach Hydra litt er an einer posttraumatischen Belastungsstörung, wie viele andere Schüler. Allen voran natürlich die Shield-Agenten, die von Pierce gefoltert worden waren. Aber mit der Hilfe seiner Freunde und einer Therapie lernte er, mit diesen Gedanken und Erinnerungen umzugehen und damit zu leben. Die Albträume verschwanden allmählich, aber manchmal, da wachte er immer noch schweißgebadet mitten in der Nacht auf.

Und nach all den Jahren waren die Reste von Hydra immer noch nicht vollkommen beseitigt. Pierce hatte anscheinend ganze Arbeit geleistet und ein riesiges Netzwerk von dunklen Magiern aufgebaut, das es immer noch zu zerschlagen galt. Eine neue Initiative war ins Leben gerufen worden. Die Avengers-Initiative. Mit Fury als ihren Director. Es hatte sich herausgestellt, das dieser seinen Tod am Quidditch-Feld nur vorgetäuscht hatte und nach Aussagen von Maria Hill zu urteilen war es auch nicht das erste Mal gewesen, dass er so eine Show abgezogen hatte. Wie so viele andere Schüler aus seinem Jahrgang arbeitete er jetzt bei den Avengers. Immerhin war auch er es irgendwo gewesen, der der erste Avenger war, nicht? Vielleicht sollte er Abstand von der ganzen Sache mit Hydra und allen nehmen, aber Steve fühlte sich verpflichtet, dass er das jetzt auch noch zu Ende brachte. Auch um Buckys Willen.

Bei dem Gedanken an ihn musste Steve lächeln, während er an seinem Kaffee nippte und seine Blätter mit den Recherchen der letzten Tage zusammensuchte und in seine Tasche steckte. Da klingelte es an der Tür zu seiner Wohnung und er runzelte verwirrt die Stirn. War es vielleicht Sharon, die etwas von ihm wollte? Er öffnete die Tür und erstarrte zu Stein. Es stand niemand Geringeres als Bucky vor ihm. Sein Herz machte einen Satz und eine Freudensträne steig ihm in die Augen. Mit vor Überraschung geöffneten Mund musterte Steve ihn. Seine Haare hatte er zu einem losen Zopf nach hinten gebunden, es war ihm mittlerweile ein Bart gewachsen. Der linke Ärmel seiner Lederjacke schien leer zu sein, also hatte er immer noch keinen Ersatz für seine Prothese. "Hey, Punk", murmelte Bucky leise und wich betreten seinem Blick aus. "Ich weiß, dass du vielleicht-" Ehe er weiterreden konnte, umarmte Steve ihn. Überrumpelt erwiderte Bucky diese. "Gott, Buck, es ist so verdammt lange her", seufzte Steve erleichtert. Es war viel zu viel Zeit seither vergangen. "Wie geht es dir? Wo warst du?"

Sie lösten sich und Bucky wirkte schon weniger angespannter als vor ein paar Augenblicken noch. "Es geht mir gut, denke ich", meinte er mit einem schiefen Lächeln. Es herrschte eine kurze Pause. Bucky kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Rumlow hat überlebt. Er treibt sein Unwesen in Lagos. Bist du dabei?" Erwartungsvoll blickte er hoch zu Steve. Entschlossen meinte Steve: "Nichts um alles in der Welt wäre mir lieber."

Die Avengers in Hogwarts [Avengers x Harry Potter Crossover]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt