Die Avengers in Hogwarts [Avengers x Harry Potter Crossover]

Kapitel 20

Steve

Die Ferienwoche verging viel zu schnell. Und am vorletzten Tag war immer noch kein Brief von Tony angekommen. Bucky und ich hatten uns endlich wieder angenähert und wir holten einige Zeit, die wir durch Shield verloren hatten wieder nach. Jedoch bemerkte ich, dass je näher der Tag unserer erneuten Abreise nach Hogwarts anrückte, desto nervöser und unruhiger wurde er.

Außerdem war immer noch kein Brief von Tony zurückgekommen. Hatte er mich endgültig als verrückt abgestempelt? Meine Sorgen waren unbegründet, denn am Morgen des letzten Tages trudelte Friday, die Posteule der Starks, endlich ein. Sie flatterte auf das Fensterbrett von Bucky und meinem Zimmer. (Ein Glück, dass Bucky nicht im Zimmer war.) Schnell gab ich Friday etwas zu trinken, ehe ich den Brief öffnete.

Hallo Steve!

Ja so etwas wonach du gefragt hast gibt es, ich erzähle dir mehr in Hogwarts. Nach dem Ereignis auf der Weihnachtsfeier fängt das Ministerium immer mehr Eulen ab. Zwar würden sie niemals die Eule des großen Howard Starks abfangen, aber du weißt, was ich meine.

Bis bald, Tony

Ich atmete erleichtert auf, es gab einen Zauber mit dem man sich in ein Tier verwandeln konnte. Aber es war beunruhigend, dass das Ministerium Eulen abfing UND meine Befürchtung hatte sich bewahrheitet, Shield stellte irgendwas mit ihren Agenten an. Hatten sie Bucky in irgendetwas verwandelt, wenn nicht sogar gegen seinen Willen? Beinahe hätte ich nicht bemerkt, dass Bucky in unser Zimmer gekommen war, doch ich schaffte es noch schnell unbemerkt den Brief zusammenzuknüllen und ihn in meiner Hosentasche verschwinden zu lassen. "Kommst du?", fragte Bucky, unter dessen Augen sich dunkle Ringe zogen. Er hatte diese Nacht anscheinend nicht gut geschlafen. "Jaja, ich komme", sagte ich lächelnd, stand auf und nahm meine Tasche.

Wir reisten per Flugpulver nach Kings Cross und gingen durch die Mauer zu Gleis 9 3/4. Dort waren bereits viele Schüler mit ihren Eltern, die sich von ihren Kindern -teils unter Tränen- verabschiedeten. Mir fiel auf, dass es weniger Schüler als sonst waren. Offentsichtlich hatten einige Eltern ihren Kindern verboten nach Hogwarts zu gehen, nach dem Vorfall mit Hydra. Vanessa strich Bucky noch einmal durch das mittlerweile ziemlich lange Haar. "James, du musst dir wirklich mal wieder die Haare schneiden", meinte diese, doch Bucky schob nur ihre Hand weg und sagte peinlich berührt: "Lass das, Mom."

Wir verabschiedeten uns ein letztes Mal und stiegen dann in den Zug. Bucky gesellte sich augenblicklich zu Natasha und den anderen Agenten von Shield, als er sie erblickte. Bevor er sich zu ihnen mit ins Abteil setzte, warf er mir einen vergewissendern Blick zu, fast als wollte er fragen, ob es okay wäre, wenn er sich zu ihnen setzte. Ich bestätigte es mit einem lächelnden Nicken, ehe ich weiter durch den schmalen Gang ging. Und versuchte die Kälte, die sich um mein Herz legte zu ignorieren. In einen der Abteile erblickte ich Stephen und Tony, welche sich gerade unterhielten. Ich schob die Tür beiseite und setzte mich zu ihnen. "...ich bin mir sicher, du schaffst es auch so", sagte Tony gerade. "Ich weiß nicht...", seufzte Stephen niedergeschlagen. Ich räusperte mich. "Ähm... Tony?" Ich warf einen fragenden Blick zu Stephen. "Er weiß davon, alles gut", erwiderte dieser. Ich seufzte erleichtert. "Eigentlich war er es, der das alles herausgefunden hat." Tony stieß Stephen mit dem Ellbogen an, der damit aus seinen Gedanken aufschreckt. "Jaja. Natürlich", sagte Stephen schnell. Er wirkte abwesend. Er griff in seine Tasche neben sich und holte ein Bus heraus. Währenddessen fiel mein Blick dabei auf seine Hände. Lange, wulstige Narben zogen sich von jedem seiner Finger bis hin zum Handgelenk. Seine Hände zitterten heftig, während er versuchte, den Verschluss seiner Tasche zu öffnen. Er hatte langwierige Schäden von der Verletzung behalten, sagte eine Stimme in meinem Kopf. Stephen konnte seine Hände nicht mehr ruhig halten. Auch ihn schien das zu frustrieren, weil er riss beinahe gewaltsam seine Tasche auf, nachdem er endlich den Verschluss hatte öffnen können. Tony warf mir einen kurzen Blick zu.

Aus seiner Tasche zog Stephen ein dünnes Buch. Der Einband war abgenutzt, die Seiten vergilbt und eingerissen. Mein Gott, gab's denn keine richtigen Bücher mehr? Stephen hielt es mir entgegen und ich nahm es in die Hand. Zaubertränke für Gestaltwandeln. "Es gibt nur sehr wenige Exemplare von diesem Buch", erklärte Stephen. "Das ist das von meinem Großvater. Er hat gesagt, er hat es von einem Sammler auf einem Zaubererflohmarkt. Wie auch immer. Auf Seite 24 steht ein Rezept für die Verwandlung in einen Animagus." Während Stephen erklärte, blätterte ich zu der Seite. "Es ist ein sehr komplizierter Trank. Mehrere Monate Vorbereitung sind nötig. Aber so ein ehrgeiziger Mensch wie Pierce, der auch noch als einer der besten auf dem Gebiet der Zaubertränke gilt, kriegt sowas definitv hin." "Willst du damit sagen Professor Pierce hat drei dutzend Schüler in Animagi... Animagusse... Wie auch immer... verwandelt?", sagte ich. "Ich schließe es definitiv nicht aus", gestand Stephen. "So einem Psycho wie Pierce kann ich sowas zutrauen", warf Tony ein. "Sollten wir es den anderen erzählen? Also... den Avengers?", fragte Tony. "Natürlich!", rief ich sofort aus. "Ich weiß nicht Steve... das ist alles ziemlich heftig...", meinte Stephen. "Aber haben wir die Avengers nicht dafür gegründet? Um das Lügen zu beenden?" Ich war wütend und hielt Stephens Blick stand, bis er letztendlich nachgab.

Eine ganze Weile herrschte Schweigen bis Tony sagte: "Ich frage mich, wie Pierce die anderen unter Kontrolle hat. Stehen sie vielleicht unter einem Gedanken-Kontroll-Zauber? Warum sollte man so etwas freiwillig machen?" "Leute wie Rumlow würden es machen, Leute wie Bucky oder Clint definitiv nicht", stellte Stephen klar. Die nicht beendete Diskussion von vorhin hing noch immer wie eine Nebelschwade in der Luft. "Sollten wir Fury davon erzählen?", schlug Tony vor, doch ich lachte nur sarkastisch auf. "Du hattest schon mal bessere Witze, Stark", meinte ich trocken. Verdammt, warum war ich so ein Arschloch? Ich wollte doch so überhaupt nicht sein. Ich redete mir selbst ein, dass ich einfach überfordert mit der ganzen Situation war. Es herrschte Schweigen, als jeder seine Gedanken zu ordnen versuchte. Letztendlich fiel mir etwas ein: "Dann war es also wirklich Bucky, der mich -und auch Stephen- in der Großen Halle beschützt hat. Bucky hat, während er uns vor Hydra verteidigt hat,-" -beinahe hätte ich ausgeplaudert, dass Bucky dabei einen Arm verloren hatte, doch ich schaffte es im letzten Moment das Ruder rumzureißen- "...hat er sein Leben aufs Spiel gesetzt." Plötzlich fühlte ich mich schuldig für den Verlust seines Armes. Er hatte ihn geopfert, um uns beide zu retten. Ich versuchte den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken, doch ich schaffte es nicht. Danke, Buck, dachte ich.

"Wow... ich wusste von all dem gar nichts... Bucky wäre für uns gestorben?", meinte Stephen nachdenklich. Wenn er nur wüsste, was Bucky dafür eingebüßt hatte... Mein Hals schnürte sich noch enger zu. "Das ist schon krass, aber sollten die bei Shield nicht genau das tun", warf Tony ein. Ich musste den verlockenden Drang, ihn ins Gesicht zu schlagen, krampfhaft unterdrücken. Ich musste mich unter Kontrolle haben, doch konnte ich nicht garantieren, dass ich micht nicht sofort auf Pierce stürzte, wenn ich ihn das nächste Mal sah.

"Was wollen wir mit Pietro machen?", warf Stephen in den Raum, während er das Buch zurück in seine Tasche steckte. "Er hat sich jetzt schon kaum unter Kontrolle und macht sich wahnsinnige Sorgen um Clint." "Ich sag's ihm", sagte Tony sofort. Ich warf ihn einen misstrauischen Blick zu. Tony? Der Typ, der fast nichts als sarkastische Kommentare abzugeben hat? "Keine Sorge, ich pack das", erklärte er, als er meinen Blick bemerkte. Mir soll es recht sein. Ein Problem weniger, um das ich mich hätte kümmern müssen.

Mir fiel ein, dass ich auch noch mit Thor wegen dessen Mutter reden muss. Und die Quidditch-Meisterschaft der Schulen stand auch an.

Ich richtete meinen Blick aus dem Fenster an die vorbeiziehende Landschaft und fragte mich, wann ich endlich aus diesem Albtraum aufwachte.

Wegen Corona fällt bei mir jetzt 3 Wochen lang die Schule aus. Ich wollte bloß sagen, dass ich hoffe, dass ihr und eure ganze Familie gesund bleibt! <3